Drachen brauchen Wind. Wenn der fehlt, erfordert es körperlichen Einsatz, um die duftigen Gebilde in die Luft zu befördern. Das nahmen die Drachenfreunde gern in Kauf. Obwohl der Wind nur leichte Böen über die Aktionswiese blies, herrschte beim Drachenfest des Stadtpark-Fördervereins fröhlich-sportliche Stimmung. „Der Wind lässt zwar wieder zu wünschen übrig, aber wer schnelle Füße hat, kriegt seinen Drachen auch in die Luft“, freute sich Hans-Peter Storz vom Vorstand über die vielen Besucher. Und das gelang auch, Kinder und Erwachsene rannten über die Wiese, und bald stiegen die Drachen in die Höhe.
Zum 20. Mal veranstaltet, hat das Drachenfest sein treues Publikum. Auch Oliver und sein Vater waren wieder dabei und versuchten, ihr Drachenmodell Delta in die Luft zu kriegen. „Den habe ich hier vor zehn Jahren gewonnen, damals war der Drachen doppelt so groß wie ich“, erzählte der heute 14-jährige Oliver. Mit seinem Vater kommt er jedes Jahr zum Drachenfest. Auch wenn die Bäume ringsum den Wind stoppen, sei das Fest eine schöne Sache, meinte sein Vater Tobias Hennes, man sehe immer wieder bekannte Gesichter.
Zu ihnen gehörte auch Dagmar Leible. Mit ihrem Mann Thomas war sie von Anfang an dabei und führte nach seinem plötzlichen Tod die Tradition weiter. Der Workshop beim ersten Drachenfest war der Auslöser: „Es hat uns gepackt, wir sind dabei geblieben, selbst Drachen zu nähen und zu bauen“, erzählte Leible. Es sei ein kreatives und entspannendes Hobby. Aufregend sei es, ob das kreierte Modell auch in die Luft steigt. Das habe in der Regel aber immer geklappt, so Leible.
Die Idee des Fördervereins ging auf, mit dem Drachenfest Familien auch nach der Landesgartenschau in den Stadtpark zu locken. Zur Freude von Veronika Netzhammer waren auch viele neue Besucher auszumachen, darunter Kinder mit Eltern und Großeltern. „Wir haben seit Beginn volles Haus, es kommen auch viele neue Leute.“ Vom Kuchen am Bewirtungsstand waren schon vor Festende nur einzelne Stücke übrig.