Nicht nur die Corona-Pandemie, sondern auch der bisher durchwachsene Sommer hat den Freibädern in der Region bisher die Saison verhagelt. Der SÜDKURIER hat sich umgehört: Wie gut besucht waren die Frei- und Naturbäder bisher?
Aachbad: nur die Häfte der Besucher
Das Aachbad in Singen hat in dieser Saison zwei Wochen später als sonst geöffnet: Etwa 23.800 Personen haben das Bad bisher besucht. Im vergangenen Jahr – auch schon unter Corona-Auflagen – waren es nach Angaben von Birgit Forster von der Stadtverwaltung bis Mitte August ebenfalls rund 24.000 Badegäste.
In den Jahren vor Corona kamen rund 65.000 Badelustige. Also mehr als doppelt so viele. Bis Mitte September kann in Singen noch geplanscht und geschwommen werden. Das Bad ist ohne Zeitblöcke von 8 bis 20 Uhr geöffnet, allerdings ist eine Online-Reservierung notwendig.
Verzichten müssen die Badegäste auf den Strömungskanal. Der Grund: „Hier können die Abstandsregeln nicht eingehalten werden“, erklärt Forster. Bei Rutschen und Sprungturm wacht der Bademeister darüber, dass Abstand gewahrt wird.
Naturbad Rielasingen-Worblingen: sechs Wochen später geöffnet
Im Naturbad Rielasingen-Worblingen zählte man bisher 5500 Besucher. Geöffnet wurde das Bad allerdings auch erst am 20. Juni, fast sechs Wochen später als üblich. Der Regen habe vermutlich auch zu den geringen Besucherzahlen beigetragen, so die Einschätzung von Burkhard Schmallenbach vom Bauamt.
„Wenn es jetzt wieder heiß wird, sind locker einige hundert Gäste am Tag drin“, so Schmallenbach. Die noch gut eineinhalb Monate Badebetrieb und sommerliche Temperaturen könnten die Zahlen noch steigen lassen, hofft er. Bis zu 1000 Besucher dürfen das Bad am Tag besuchen.
Erlebnisbad Engen: Verlängerung der Saison ist möglich

In Engen wurden bis jetzt rund 17.000 Besucher gezählt. „Diese Zahl liegt weit unter den Besucherzahlen einer durchschnittlichen Badesaison“, so Heike Bezikofer vom Bauamt. Das Erlebnisbad hat seine Tore erst Anfang Juni geöffnet.
Aber auch die notwendige Begrenzung der Badegästezahl, das sehr durchwachsene Wetter im Juli und den ersten Augusttagen hätten abgeschreckt. Noch bis zum 12. September kann das Engener Freibad besucht werden. „Über eine eventuelle Verlängerung wird kurzfristig entschieden“, so Bezikofer.
Steißlinger See: die meisten Besucher

Von den Hegauer Bädern hatte der Steißlinger See bisher die meisten Besucher. Dort waren bis Mitte der zweiten Augustwoche rund 29.000 Badegäste. Das sind dennoch fast ein Drittel weniger als noch 2020, als 43.706 Besucher den beliebten Badesee aufsuchten.
„Ich denke, in diesem Jahr ist es mehr dem Wetter geschuldet, als den Corona-Auflagen“, sagt Nadja Scheffel von der Gemeindeverwaltung. Aktuell liegt die Besuchergrenze laut Scheffel täglich bei 1000 Besuchern, geöffnet sei bis Mitte September mit der Option auf Verlängerung.
Freibad Hilzingen: Zahlen nicht vergleichbar
In Hilzingen wurden bis Wochenmitte knapp über 21.000 Badegäste gezählt. Mitte August 2020 waren es rund 20.000. Die Zahlen lassen sich laut Markus Weber von der Gemeindeverwaltung aber nicht vergleichen.
Unter anderem weil im vergangenen Jahr drei Wochen später geöffnet wurde. Auch wegen der unterschiedlichen Voraussetzungen wie dem Online-Buchungssystem oder der Ausgabe von Saisonkarten sei ein Vergleich schwierig.
„Gestern waren wir seit Langem mal wieder ausverkauft“, berichtet Bademeister Guido Schäfer über den Besucherandrang am 12. August im Gottmadinger Höhenfreibad. Seit der Saisoneröffnung Ende Mai wurden dort rund 16.000 Badegäste gezählt. In guten, normalen Jahren kommen bis zu 80.000 Besucher in der Saison in das Schwimmbad.