Mit Musik, einem Ballett und einer Überraschung feierte Singen mit rund 55 Gästen aus dem slowenischen Celje das 30-jährige Bestehen der Partnerschaft. Der Bürgermeister von Celje, Bojan Srot, erhielt aus den Händen von Oberbürgermeister Bernd Häusler die Bürgermedaille. Unter der Leitung des Ehepaars Klinghoff hatten Schüler der Musikschule Westlicher Hegau und der Jugendmusikschule Singen das Musikmärchen „Lunas Zauberflöte“ einstudiert. Dazu tanzten Balletttänzerinnen des Dance Forums Celje. Es gab für den Höhepunkt des Abends großen Beifall.
„Als der Bus aus Celje ankam, blühten unsere Herzen auf“, sagte Axel Huber, der als Partnerschaftsbeauftragter für Celje zusammen mit Übersetzerin Barbara Bosnjak beim Festakt in der Aula des Hegau-Gymnasiums durch das Programm führte. Eine 28-köpfige Delegation aus politischen Vertretern, angeführt von Bürgermeister Bojan Srot sowie seinen Stellvertretern Breda Arnsek und Vladimir Ljubek war an Christi Himmelfahrt angereist, die Gruppe des Dance Forums Celje mit insgesamt 27 Personen war bereits am Mittwoch in Singen angekommen.

„Seither haben sie vor allem die Aula gesehen, um zu proben“, sagte Axel Huber. Dass sich die Proben gelohnt haben, davon konnten sich dann 400 Gäste überzeugen, die die Akteure auf der Bühne am Schluss umjubelten.
Das Musikmärchen und die Partnerstadt
Der letzte Besuch in Celje liegt bereits über dreieinhalb Jahre zurück. Weil die Pandemie dazwischen kam, konnte das Jubiläum, das eigentlich im Jahr 2020 war, nicht pünktlich gefeiert werden. Bereits im Oktober 2019 gab es auch den ersten Kontakt zwischen dem Ehepaar Klinghoff und dem Komponisten Blaz Pucihar, dessen Musikmärchen nun in deutscher Erstaufführung auf die Bühne kam. Doch dazu später.
Überraschung für Bürgermeister
Ganz perplex und gerührt von der unerwarteten Ehrung nahm der Celjer Bürgermeister Bojan Srot die Bürgermedaille aus den Händen von Oberbürgermeister Bernd Häusler entgegen. „Dies ist die erste Medaille, die ich bekomme“, sagte Srot, der seit 1998 Bürgermeister von Celje ist. „Dieser Festakt ist ein tolles Ereignis, das unsere Herzen füllt“, sagte er.

In dem Kindermärchen habe sicherlich jeder ein wenig einen Teil seiner Kindheit entdeckt, denn die Kindheit solle man auch als Erwachsener in sich tragen. In den 30 Jahren der Städtepartnerschaft hätten sich über 1000 junge Menschen getroffen und es seien Freundschaften entstanden.
Srot erinnert sich aber auch noch an die ersten Begegnungen, damals mit Andreas Renner, der Hoffnung und Hilfe brachte, als Celje von einer Überschwemmung betroffen war. „Ich glaube, es war Sympathie auf den ersten Blick, als ich Andreas Renner traf“, sagte Srot. Am Tag der Abfahrt trafen sich Renner und Srot noch kurz.
Bernd Häusler erinnerte daran, dass der Männerchor seit 30 Jahren die Basis für die Partnerschaft ist. Grundsätzlich sei Kultur eine wichtige Basis für Städtepartnerschaften wie diese. Er dankte daher den Lehrern der Musikschulen für ihr großes Engagement. Auch der jährliche Austausch des Technischen Gymnasiums der Hohentwiel-Gewerbeschule, der im Herbst stattfinden wird, hat eine lange Tradition. Oberbürgermeister Bernd Häusler dankte namentlich den langjährigen Partnerschaftsbeauftragten Gerhard Bumiller und Manfred Fluck.

Die Slowenische Generalkonsulin Masa Siftar aus München beglückwünschte Singen und Celje zum Partnerschaftsjubiläum per Videobotschaft. „Wir sind europäische Partner und Freunde und die Zusammenarbeit in Form von Städtepartnerschaften ist dabei besonders wichtig“, sagte sie. Mehr als 30 Städte aus Slowenien würden Partnerschaften mit deutschen Städten pflegen.

Selbstverständlich hatte auch der Männerchor unter Leitung von Siegfried Schmidgall seinen Auftritt und präsentierte drei Lieder sowie – gemeinsam mit dem Publikum – den Kanon „Dona nobis pacem“ (gib uns Frieden), der kaum besser zur aktuellen Situation in der Welt hätte passen können.