Das Kunstmuseum in Singen bietet nach Wochen des Wartens ein Fest fürs Auge. Am Sonntag, 20. Juni, wird um 11 Uhr die Ausstellung „Sehen was ist. Von den Künstlern auf der Höri bis heute.“ eröffnet.

Der Titel ist laut Pressemitteilung einem Aphorismus des Künstlers Wols (Alfred Otto Wolfgang Schulze) entlehnt: „Man soll sehen, was ist.“

Die Teilnahme ist nur mit verbindlicher Anmeldung und Vorlage eines tagesaktuellen negativen Schnelltests, eines Impf- oder Genesenennachweises möglich.

Radierungen von Eckhard Froeschlin

Unter den Werken ist unter anderem die Radiermappe des Grafikers Eckhard Froeschlin, der die Donauhymne von Friedrich Hölderlin „Der Ister“ über fünf dreiseitige, ausklappbare Radierungen, die sinnträchtig den nahen Strom mit dem Unterlauf des Istros in Griechenland verbinden, kongenial illustriert hat.

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Laut Kunstmuseum bietet die Ausstellung Höhepunkte und Neuzugänge aus der eigenen Sammlung auf zwei Stockwerken mit rund 1000 Quadratmetern Ausstellungsfläche. Dabei spanne sie einen Bogen über rund 100 Jahre Kunstgeschichte am Bodensee, im Hegau und im deutschen Südwesten von den Künstlern auf der Höri bis hin zu zeitgenössischen Positionen heute.

Die Vergangenheit im Erdgeschoss

Im Erdgeschoss liegt der Fokus auf dem Sehen, was war. „Wenn der Name Höri in der Welt der Kunst heute einen besonderen Klang hat, so dankt ihn die Halbinsel, die sich in den Untersee rundet, jenen Malern, Graphikern und Bildhauern, die in der Zeit von 1933 bis 1945 Zuflucht am Bodensee fanden und bis weit in die Nachkriegszeit dort heimisch wurden“, heißt es in der Pressemitteilung.

Das Kunstmuseum Singen besitzt von allen Höri-Künstlern einen eigenen Sammlungsbestand und vermag all diese Künstler in den Kreis jener Maler und Bildhauer einzubetten, die sich als Vorläufer oder aber zeitgleich am Bodensee niederließen.

Es befinden sich dort unter anderem Werke von Max Ackermann, Otto Dix, Erich Heckel, Curth Georg Becker, Helmuth Macke, Walter Herzger und viele mehr.

Einflüsse aus der Vierländerregion

Die Sammlung der zeitgenössischen Kunst aus der Euregio Bodensee mit Einflüssen aus Deutschland, der Schweiz, Österreich und Liechtenstein umfasst eine Fülle von Positionen und Künstlern. Die Spannweite der Auswahl erstreckt sich laut Pressemitteilung von expressiven bis zu reduzierten Positionen, von den klassischen Gattungen wie Malerei und Graphik über Plastik und Skulptur bis hin zu installativen Arbeiten und Arbeiten mit Licht.
Gezeigt werden unter anderem Neuzugänge von Friedemann Hahn, Gerold Miller, Harald F. Müller, Eckhard Froeschlin und Jürgen Palmtag.

Hommage an Johannes Dörflinger

Dem Maler und Graphiker Johannes Dörflinger gratuliert das Kunstmuseum mit einer Hommage zum 80. Geburtstag.

Johannes Dörflingers Reise, 2000, Pastell auf Bütten, ist als Leihgabe des Künstlers zu sehen.
Johannes Dörflingers Reise, 2000, Pastell auf Bütten, ist als Leihgabe des Künstlers zu sehen. | Bild: Johannes Dörflinger

Öffentliche Führungen sind geplant am Sonntag, 8. August, 11 Uhr, und am Sonntag, 5. September, 11 Uhr. Weitere Informationen zu Veranstaltungen und Eintrittspreisen gibt es auf der Internetseite des Kunstmuseums.