Das Streuhau soll zu einem Landschaftsschutzgebiet werden. Darüber dürften sich einige Radolfzeller freuen. Mit einer offenen Petition hatten vor einigen Monaten Radolfzeller Bürger einen Aufruf gestartet, sich für den Erhalt des Streuhaugebietes als unbebaute Fläche stark zu machen.

Dabei sammelten die Initiatoren über 3000 Stimmen aus der Bürgerschaft, was immerhin rund zehn Prozent der Radolfzeller entspricht. Der Radolfzeller Gemeinderat folgte jetzt dem Begehr.

Die bisherigen Pläne scheinen vom Tisch zu sein

Eine Mehrheit sprach sich für die Ausweisung als Landschaftsschutzgebiet aus. Der Entschluss bedeutet eine Umkehr der bisherigen Pläne. Jahrelang hatte man dem örtlichen Investor Bernd Schuler, der im angrenzenden Gebiet die Bora-Sauna und das Bora-Hotel betreibt, in Aussicht gestellt, dort weitere Bebauungen vornehmen zu können.

Bei einem runden Tisch mit den Antragstellern erläuterte OB Simon Gröger jetzt im Milchwerk das geplante Vorgehen in der Zukunft. Künftig möchte man im Einklang mit allen Beteiligten und den direkt betroffenen Anrainern eine zufriedenstellende Lösung finden.

Bebauung soll an anderer Stelle möglich sein

Als Erstes wird der gesamte Bereich des Streuhaus (zwischen dem Bora-Hotel und dem Naturschutzgebiet Untere Aach) als Landschaftsschutzgebiet ausgewiesen. Damit wird eine Bebauung des Areals praktisch unmöglich. Um dem Investor dennoch eine Alternative bieten zu können, wäre es denkbar, dass der Bereich zwischen dem Hotel, der Tanke Haus am See sowie den bestehenden Vereinsgebäuden für eine Bebauung genutzt wird.

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OB Simon Gröger stellte klar, dass „es keine Verdrängungseffekte geben soll“. Dennoch ist mit Konflikten, vor allem Lärmbeeinträchtigungen, zu rechnen. Für Wolfgang Keller, Leiter der Abteilung Landschaft und Gewässer bei der Stadt Radolfzell, ist man derzeit noch „ganz am Anfang des Prozesses“. Im Mai wird nicht nur die Petition noch einmal im Gemeinderat behandelt, sondern auch das Landschaftsschutzgebiet soll mit dem zuständigen Landratsamt besprochen werden.