Die Bodensee-Schiffsbetriebe (BSB) geben sich auch mit einer mittelmäßigen Saison zufrieden. Nach Auskunft von Sprecher Christopher Pape verbuchen die Schiffe der Weißen Flotte für 2022 einen Schwund von 200.000 Passagieren (ohne Fährbetrieb Friedrichshafen–Romanshorn) im Vergleich zu den Jahren vor der Corona-Pandemie.

Kurz vor Abschluss der Saison blickt das Unternehmen mit Sitz in Konstanz nun zurück. Es spricht unter dem Strich von einer „wechselhaften Saison“, mit der man aber zufrieden sei. Im Kurs, Charter- und Eventverkehr hätten die 14 Schiffe in diesem Jahr rund 1,63 Millionen Fahrgäste begrüßt, so Pape auf Nachfrage. Im Vergleich zu den Jahren 2017 bis 2019, also vor der Pandemie, seien das etwa elf Prozent weniger.

Frank Weber, Geschäftsführer der BSB, betrachtet das Jahr 2022 alles in allem als gelungen.
Frank Weber, Geschäftsführer der BSB, betrachtet das Jahr 2022 alles in allem als gelungen. | Bild: Gerald Jarausch

BSB-Geschäftsführer Frank Weber stellt fest: „Im Frühjahr hatten wir noch mit den Auswirkungen der Pandemie zu kämpfen, was zu stärkeren Verlusten führte, die wir nicht mehr aufholen konnten.“ Die Menschen seien nach dem Fall der Corona-Beschränkungen zunächst sehr vorsichtig und zurückhaltend gewesen, auch bei der Schifffahrt. Gegenüber den Corona-Jahren 2020 und 2021 sei es der Weißen Flotte zwar gelungen, die Fahrgastzahlen zu steigern, doch diese lagen weit hinter denen der Jahre 2017 bis 2019 zurück.

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Energiekrise wird auch den BSB zu schaffen machen

Auch die Steigerungen bei den Energiepreisen und die unsichere Wirtschaftslage hätten negativ zu Buche geschlagen. Bei Betrachtung der Gesamtumstände kann nach Angaben Webers „die Saison 2022 als erfolgreich angesehen werden“. Noch im Frühjahr habe man nicht mit diesem Ergebnis gerechnet. Dass die BSB nun doch nicht so schlecht dastehen, führt Weber auf den Wegfall der Corona-Beschränkungen und die für die Freizeitschifffahrt günstigen Wetterbedingungen mit viel Sonne und wenig Regen zurück.

Die Energiekrise wird sich auch bei den BSB niederschlagen, ergänzt Sprecher Christopher Pape. Grob geschätzt rechneten diese allein für Strom und Gas mit einem Aufschlag von 400.000 Euro. Die Kosten für den Diesel werden sich voraussichtlich verdoppeln. Die Weiße Flotte ist ein Großverbraucher des Treibstoffs. Im Jahr 2020 waren es rund 1,4 Millionen Liter auf 237.000 Kilometer, also fast sechs Liter pro Kilometer. „Dies dürfte sich 2022 etwa in ähnlichen Regionen bewegen“, stellt Pape fest.

Der Elektro-Katamaran „Insel Mainau“ am Uhldinger Anleger.
Der Elektro-Katamaran „Insel Mainau“ am Uhldinger Anleger. | Bild: Hanspeter Walter

Das elektrisch betriebene Schiff MS „Insel Mainau“ ist erst seit Mitte September im Linienbetrieb zwischen der Blumeninsel und Unteruhldingen im Einsatz. Belastbare Verbrauchsvergleiche seien deshalb bislang nur eingeschränkt möglich, so der Sprecher. Nach der Hochrechnung erwarteten die BSB fürs Jahr 2023 eine Ersparnis von mehr als 35.000 Liter Diesel.

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In der kalten Jahreszeit finden Motto-Fahrten statt

Noch bis Sonntag, 16. Oktober, sind die Kursschiffe der BSB auf dem Bodensee unterwegs. In der kalten Jahreszeit gibt es einzelne Motto-Fahrten, etwa den „Goldenen Herbst“, also Rundfahrten ab Konstanz immer samstags vom 22. Oktober bis 19. November. Die Schiffe legen jeweils um 13.30 Uhr und 15.30 Uhr ab und sind eine Stunde lang auf dem See unterwegs.

Ebenfalls ab Konstanz fahren die BSB am 12. und 19. November jeweils um 18.30 Uhr zum abendlichen Gänseschmaus. Passagiere erwartet ein Drei-Gang-Menü rund um die Gans. Vom 27. November bis 18. Dezember wird es für die Sonntagsrundfahrten „Im Lichtermeer“ weihnachtlich an Bord. Auch die Silvesterfahrten gibt es wieder.