„Ein unschlagbarer und sensationeller Wiederbeginn nach der Corona-Zwangspause“, sagt Kilian Stadelhofer begeistert. „Das unterstreiche ich fünf Mal“, fügt der Vorsitzende Daniel Groß an. „Meine Bilanz? Sehr zufrieden“, antwortet Stadelhofer auf die Frage des Reporters. „Ich verteile keine Bestnoten, sonst hat man keine Ziele mehr“, ergänzt Groß.

„Nächstes Jahr wieder“, kündigt er an und erntet ein zustimmendes Kopfnicken von Kilian Stadelhofer. „Das beste Wetter. Damit steht und fällt das Fest. Eine bombastisch gute Stimmung, die Menschen sind fröhlich und ausgelassen. Sie haben Nachholbedarf. Auch vom Gassenfreitag in der Niederburg kamen Leute zu uns“, schwärmt er. „Es ist das letzte in der Reihe der Sommerfeste in Konstanz“, erläutert er. „Es ist ein Fest für alle“, betont Groß.
So verliefen die Festtage auf dem Engelsteig
Der besucherstärkste Tag war der Freitag mit dem Auftritt des Musikvereins Wollmatingen unter Leitung von Quirin Kissmehl. Zeitweise war ein Durchschlängeln auf dem Engelsteig nur mit viel Geduld möglich. „Mit dem Ansturm haben wir nicht gerechnet. Teilweise musste Material nachgezogen werden“, berichtet Stadelhofer.
Der Samstag sei weniger stark, aber immer noch sehr gut besucht gewesen. „Und das Publikum war jünger“, ergänzt Groß. Da hatten die Wilden Engel aus Titisee-Neustadt das musikalische Sagen. „Es ist wichtig, auch junge Leute für das Dorffest zu motivieren“, erläutert er die Bandauswahl. „Das ist unser Publikum der Zukunft“, hebt Stadelhofer hervor.
Der Sonntag ist traditionell der besucherschwächste Tag. Am Morgen gab es den ökumenischen Gottesdienst mit den Pfarrern Marcus Maria Gut (katholisch) und Karsten Beekmann (evangelisch). „Jedes Jahr kommen mehr Leute. Beide Pfarrer sind hoch aktiv. Sie sind mit Freude dabei. Das hat man gespürt“, freut sich Daniel Groß.
Das Frühschoppenkonzert bestritt die Jugendkapelle des Musikvereins Wollmatingen mit Dirigentin Nicole Waldraff. Sie hatte die musikalische Leitung zu Beginn der Corona-Pandemie im Frühjahr 2020 übernommen und seither nur ein Konzert bestreiten können. Als Musikerin kennt sie das Dorffest zu Genüge. Als Dirigentin hatte sie nun ihre Premiere.

„Ich fand es spannend. Vom Publikum bekomme ich nicht viel mit, und ich sehe nicht, wie sich der Festplatz füllt. Das ist schade“, erzählt sie nach dem Konzert. Zusammen mit der nach einer mehrjährigen Pause wieder formierten Stadl-Band schlossen sie den Live-Part ab.
Und was sagen die Besucher des Dorffests?
Das Ehepaar Rosi Patt und Jürgen Sauter aus Wollmatingen zählt zu den Stammgästen. „Wenn wir nicht im Urlaub sind, dann sind wir hier. Am Freitag waren wir von der Eröffnung bis nachts da“, erzählt Sauter. „Wir haben auch getanzt. Wir genießen das gute Essen und die gute Stimmung“, ergänzt Patt.

Michaela und Meinrad Simnacher aus Petershausen kommen ebenfalls gerne. „Wir kommen wegen der guten Freunde“, erklärt Ehemann Meinrad. „Wir lieben solche Feste. Da sind wir dabei. Wir kommen her, um Wollmatinger Strubede zu essen“, ergänzt Ehefrau Michaela.

Sylvia und Patrick Witke mit ihren Kindern Finja (6) und Leni (9) und Stephie Stein mit Tochter Charlotte (9) genießen den Sonntagmittag. „Wir wurden von Stephie eingeladen“, begründet Papa Patrick die Anwesenheit. Seine Ehefrau Sylvia ergänzt scherzt: „Wir Petershauser wollten schauen, was es in Wollmatingen zu essen gibt.“ Den wahren Grund schiebt sie nach: „Ich wollte heute Mittag nicht kochen.“

Stephie Stein wohnt in Wollmatingen und ist dort verwurzelt. „Ich kenne viele von der Narrengesellschaft Giraffen und treffe viele Nachbarn hier“, erzählt sie.
Der Frauenstammtisch mit Irmgard Dauer, Karin Kraus, Waltraud Bergmann, Irma Blum und Ute Eisenhauer hat sich in Bühnennähe an einem Tisch niedergelassen. „Wenn es stattfindet, dann sind wir Stammgäste“, betont Dauer.

„Wir kommen immer sonntags, wenn es so richtig gemütlich ist“, berichtet Bergmann. „Die Leute hier bemühen sich und sind nach Corona ganz happy, dass wieder etwas stattfindet. Ich finde das Wollmatinger Dorffest schnuckelig“, erklärt Eisenhauer.