Haare waschen, aber umweltbewusst und ohne den Verzicht auf die gewohnte Konsistenz: Das ist die Idee von Inken Barz, Lena Scholpp, Carina Kaiser und Hailey Gahlon.

Wie das genau funktioniert, erklärt Inken Barz, die früher an der Hochschule Konstanz Wirtschaft, Technik und Gestaltung (HTWG) Kommunikationsdesign studierte: „Anstatt eines flüssigen Shampoos in einer Plastikflasche greifen Mann und Frau beim Haarewaschen auf ein Pulver zurück, das sie erst in der Dusche mit Wasser mischen. So bekommt das Produkt die Konsistenz herkömmlicher Haarwaschmittel.“

Inken Barz, die in Konstanz studierte, ist Mitgründerin von Care Twice.
Inken Barz, die in Konstanz studierte, ist Mitgründerin von Care Twice. | Bild: Claudio Rathlef/Care Twice

Dadurch werden jede Menge Energie, Kohlendioxid und Plastik eingespart, denn das Pulver wird in einer nachhaltigen Papierverpackung nach Hause geliefert und enthält laut den Unternehmerinnen nur natürliche Inhaltsstoffe.

Idee kam auf einer Reise

Auf diese Idee kam Lena Scholpp im Jahr 2018, als sie mit dem Rucksack durch Zentralamerika reiste. Sie wollte auf Nachhaltigkeit achten und suchte für das Haarewaschen eine Alternative zu einem Stück Seife. „Denn damit kam ich nicht klar“, sagt sie und ergänzt: „Ich habe damals nicht verstanden, warum es Wasch- und Spülmittel in Pulverform gibt, aber kein Shampoo.“

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Als sie dann bei ihrer Arbeit in einer Agentur für Nachhaltigkeit in Stuttgart Inken Barz kennen lernte, gründeten die beiden 2019 ihr Unternehmen Care Twice und nahmen noch zwei weitere Damen mit an Bord. Das Quartett tüftelte an Rezepturen, suchte nach Herstellern in Deutschland und musste die Finanzierung anschieben.

Dies geschah mittels einer Crowdfunding-Aktion, bei der Unterstützer eine selbst bestimmte Menge Geld spenden. Das Spendenziel lag bei 20.000 Euro innerhalb eines bestimmten Zeitraums. „Auch dank der SÜDKURIER-Leser konnten wir unser Ziel sogar überbieten und sammelten knapp 26.000 Euro ein“, sagt Lena Scholpp begeistert. So starteten die Unternehmerinnen in die Produktion und bauten ihren Online-Shop auf.

Mit Duft? Oder doch ohne?

Die Unterstützer durften sich als kleines Dankeschön zwei Düfte aussuchen, mit denen das Pulver nun angeboten wird. Die Wahl fiel auf Speiklavendel und Zitronengras. Zusätzlich gibt es eine Variante ganz ohne Duftstoffe. Doch trotz aller gut geplanten Schritte litt auch dieses Vorhaben unter der Corona-Pandemie: „Die Lieferung der ätherischen Öle dauerte länger als geplant“, sagt Scholpp. Schließlich konnte das Quartett dann doch die 700 Vorbestellungen versenden.

In diesem kleinen Fläschchen kann das Pulver unter der Dusche mit Wasser zu einem flüssigen Shampoo gemischt werden.
In diesem kleinen Fläschchen kann das Pulver unter der Dusche mit Wasser zu einem flüssigen Shampoo gemischt werden. | Bild: Care Twice

Übrigens spielt Konstanz für die Firma immer wieder eine zentrale Rolle, obwohl die vier Frauen an unterschiedlichen Orten leben. So sagt Lena Scholpp: „Konstanz hat sich als idealer Treffpunkt erwiesen, denn unsere Produktentwicklerin wohnt in Zürich. Zuletzt trafen wir uns im Sommer am Bodensee, um die weiteren Schritte für unsere Firma zu planen.“

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