Das ist kein Dummerjungenstreich mehr, sondern eine Straftat, auf die bis zu fünf Jahre Gefängnis stehen – und ein Albtraum für alle Autofahrer. Wenn der mutmaßlich junge Mann ermittelt wird, der in der Nacht zum Dienstag, 3. Oktober, gleich sechs Elektroroller aus großer Höhe auf eine der meistbefahrenen Straßen von Konstanz geworfen hat, drohen ihm schwere Konsequenzen. Den Vorfall teilt das Polizeipräsidium Konstanz in einer Pressenotiz mit.
Roller-Wurf kann schwere Straftat sein
Die Tat stufen die Ermittler derzeit als gefährlichen Eingriff in den Straßenverkehr ein. Dafür sieht Paragraph 315b des Strafgesetzbuches eine Geldstrafe oder eine Freiheitsstrafe von bis zu fünf Jahren vor. In besonders folgenschweren Fällen sind sogar zehn Jahre Haft möglich. Die Polizei hat die Ermittlungen in dem Fall aufgenommen und auch die Trümmer der zerstörten Roller beschlagnahmt, hieß es dazu am Vormittag nach der gefährlichen Tat aus dem Polizeipräsidium Konstanz.
Ob es sich bei den Fahrzeugen um Mietroller handelte, blieb zunächst offen. Die Vermutung liegt aber aufgrund der Stückzahl und des ungewöhnlichen Orts nahe. Die Roller haben bei ihrem Sturz einen Totalschaden erlitten, der sich laut Polizei auf etwa 3000 Euro beläuft. Auch dafür wird der Täter geradestehen müssen, wenn die Fahndung nach ihm erfolgreich ist.

Mehrere Streifen fahnden mitten in der Nacht
Die Beamten waren durch den Hinweis eines Verkehrsteilnehmers auf die Vorgänge gegen 2.25 Uhr am frühen Morgen des Feiertags, 3. Oktober, hingewiesen worden. Demnach wurden die Roller von der Brücke aus zwölf Metern Höhe auf die Fahrbahn der Reichenaustraße geworfen. „Glücklicherweise wurden durch die Tat keine Verkehrsteilnehmer gefährdet“, so die Polizei.
Zum Tatzeitpunkt dürfte der Verkehr auf der Straße, die an dieser Stelle die B33 in Richtung Fähre darstellt, nur gering gewesen sein. Hätte ein aus dieser Höhe geworfener, bis zu 20 Kilogramm schwerer, E-Roller ein Auto getroffen oder gar eine Windschutzscheibe durchschlagen, wären die Folgen sicherlich fatal gewesen.
Laut der Pressemitteilung nahmen mehrere Streifen sofort die Suche nach dem Roller-Werfer auf. Die Fahndung verlief allerdings erfolglos, denn der Verdächtige entkam den Angaben zufolge vermutlich von der Schänzlebrücke in Richtung Paradies. Er soll ein helles Oberteil getragen haben und 17 bis 19 Jahre alt sein sowie blonde, lockige Haae haben. Die Polizei bittet Zeugen, sich unter der Telefonnummer 07531 9952222 zu melden.