Kaum Regen und sommerliche Temperaturen haben am Bodensee dazu geführt, dass die Natur so trocken ist, dass schon ein kleiner Funke ausreicht, um einen Brand zu verursachen. Wie schnell das gehen kann, zeigte beispielsweise das Feuer unweit des Schwaketenbads in Wollmatingen, das Unbekannte durch Zündeleien ausgelöst hatten. Oder der Brand einer Strohballenpresse, die im Schweizerischen Steckborn zu Flammen auf einem Feld führten.

Wegen der anhaltenden Trockenheit gilt für den Kreis Konstanz inzwischen die Waldbrandgefahrenstufe 4 von 5. Weil das Risiko eines Feuers damit als hoch gilt, hat das Landratsamt in einer Allgemeinverfügung vom 15. Juni das Grillen im und am Wald verboten. Diese Einschränkung betrifft einige öffentliche Grillplätze in Konstanz und Umgebung. Wo darf also aktuell noch gegrillt werden? Und was ist zu beachten?

Grillstellen im und am Wald bis auf Weiteres gesperrt

Die Konstanzer Grill- und Feuerstellen im Wald, auf denen momentan nichts brutzeln darf, sind folgende: Eulenbach, Brandberg, Purren, Tabor, Ulmisried und der Grillplatz am Wasserwerk. Die gute Nachricht lautet: „Die Grillstellen außerhalb des Waldes dürfen zum jetzigen Zeitpunkt normal weiter genutzt werden“, teilt Stadtsprecher Walter Rügert mit.

Das gelte auch für Grillplätze in der Nähe von kleinen Baumgruppen, sogenannten Grünzügen, die per Definitionem kein Wald sind. Hier eine Übersicht.

Wer die verbleibenden Grillstellen nutzen will, sollte momentan besonders vorsichtig sein, warnt Rügert. Was es alles zu beachten gibt, ist in elf von der Stadtverwaltung festgelegten Benutzungsregeln einzusehen. „Insbesondere die Benutzungsregel Nummer acht ist momentan sehr wichtig, da es hier um eine allgemeine Sorgfaltspflicht beim Entfachen von Feuer geht“, sagt der Pressesprecher.

Walter Rügert, Pressereferent der Stadt Konstanz, hat gute Nachrichten für alle Grill-Fans: „Die Grillstellen außerhalb des Waldes ...
Walter Rügert, Pressereferent der Stadt Konstanz, hat gute Nachrichten für alle Grill-Fans: „Die Grillstellen außerhalb des Waldes dürfen zum jetzigen Zeitpunkt normal weiter genutzt werden.“ | Bild: Oliver Hanser | SK-Archiv

Darin steht beispielsweise, dass nur unbehandeltes und gut abgelagertes Feuerholz verwendet werden und offenes Holzfeuer nur auf der dafür eingerichteten Grillvorrichtung gemacht werden darf. Weiter heißt es: „Insbesondere in der Grillzone Herosé-Park darf kein offenes Holzfeuer entfacht werden.“

Öffentliche Grillstation auf Klein Venedig ist zurück

Vielerorts ist das Grillen in Konstanz also weiterhin erlaubt. Auch auf Klein Venedig, wo seit Kurzem eine High-Tech-Grillstation steht. Elektrisch betrieben, ressourcenschonend und vandalismussicher soll sie sein. Schon 2022 konnten Konstanzer dort gegen eine kleine Gebühr ihr Grillgut braten.

Der BBQ-Butler, so heißt die Grillstation, steht direkt am Seeufer, in unmittelbarer Nähe zur Kunstgrenze. Felix Warrisch gehört zu den Entwicklern des Grills und zeigt – gemeinsam mit seinem Bruder Patrick – wie der markante, schwarze Quader funktioniert.

Felix Warrisch (rechts) ist Mitinitiator und Entwickler des BBQ-Butlers. Bruder Patrick Warrisch (links) unterstützt ihn in seinem ...
Felix Warrisch (rechts) ist Mitinitiator und Entwickler des BBQ-Butlers. Bruder Patrick Warrisch (links) unterstützt ihn in seinem Unternehmen namens bbq Systems. | Bild: Maike Stork

Warrisch tüftelte während seines Maschinenbau-Studiums an der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Gestaltung (HTWG) Konstanz an der Umsetzung der Idee. Eigentlich gemeinsam mit seinem Kommilitonen Andreas Nuber, der sich aber inzwischen aus dem Projekt zurückgezogen habe, sagt der 29-Jährige.

Seine gesamte Studienzeit habe er sich mit dem BBQ-Butler beschäftigt, so Warrisch. „Projektarbeiten, Bachelor- und Masterarbeiten, alles zu dem Grill“, fügt er an und lacht. Den BBQ-Butler auf Klein Venedig habe er 2020 vorgestellt, betrieben werde das Gerät inzwischen von der Stadt Konstanz.

Auf dem BBQ-Butler kann alles gebrutzelt werden: ob Fleisch, Käse, oder Gemüse. Video: Maike Stork

Täglich zwischen 10 und 23 Uhr kann jeder das Gerät für je 50 Minuten anmieten. Die letzte Buchungsoption sei um 22 Uhr, wie Patrick Warrisch sagt. Eine Chipkarte zum Freischalten des Geräts gibt es an der Kasse der angrenzenden See Oase gegen die Gebühr von fünf Euro. Und das Beste: Wer die Grillstation nutzt, muss danach nicht einmal putzen. Denn das macht sie selbst – und zwar auf Knopfdruck und innerhalb einer Viertelstunde.

Auf Knopfdruck fährt die Schublade mit der Grillfläche ein und reinigt sich selbst Video: Maike Stork

In Zukunft soll die Reservierung des Grills noch einfacher werden – und zwar mithilfe einer App. Diese sei gerade noch in Überarbeitung. „Jetzt geht es bald richtig los!“, sagt Felix Warrisch. Denn die beiden wollen nun in den Vertrieb ihrer Grills einsteigen.

„Unsere Kunden sind vor allem Städte und Gemeinden“, so der 29-Jährige. Offenes Feuer in Parks oder Wohngebieten sei wegen der Brandgefahr einfach nicht mehr zeitgemäß. „Die Städte wissen, dass sie eine Alternative schaffen müssen“, fügt er an.