Größer als im Bebauungsplan vorgesehen, aber deutlich kleiner als zunächst beantragt: Die Konstanzer Stadtverwaltung hat für das Luxus-Gesundheitshotel eine Baugenehmigung erteilt. Damit hat der St. Moritzer Hotelier Hans Jürg Buff einen wichtigen Etappensieg in dem seit Jahren umstrittenen Projekt errungen. Seinen Wunsch, nun möglichst bald mit dem Bau zu beginnen, muss er allerdings noch ein wenig zurückstellen.

Denn das Okay aus dem Rathaus gilt nur für das Hauptgebäude des Hotels. Die Gestaltung der Freiflächen ist bisher weder von der Politik noch von der Verwaltung gebilligt. Und: Das Baurechts- und Denkmalamt erklärt auf Anfrage, dass zwar eine Genehmigung erteilt, die Baufreigabe aber noch nicht ausgesprochen ist. Dies sei erst möglich, wenn der Plan für das Außengelände vorliegt und weitere Nachweise und Unterlagen eingereicht und für rechtmäßig befunden sind.

Hans Jürg Buff zeigte sich über die Baugenehmigung – erteilt wenige Tage, bevor das Projekt noch einmal im Gestaltungsbeirat sowie im Technischen und Umweltausschuss beraten wird – glücklich. "Ich freue mich riesig", sagte er dem SÜDKURIER. Mit Blick auf die Kritik des Vereins Bürgerpark Büdingen und die angekündigten Klagen von Anliegern zeigte er sich gelassen. Das Projekt schöpfe das erlaubte Baufenster nicht aus und berühre schon deshalb keine Nachbarrechte. Er hoffe weiterhin, dass er noch in diesem Jahr mit dem Bau beginnen könne – als erstes sollten Buff zufolge die Bäume gerodet werden, die derzeit noch im Bereich der künftigen Baugrube stehen.

Unklar ist noch, was aus dem geplanten Außenschwimmbecken mit umgebender Liegehalle und aus dem öffentlich zugänglichen Café-Pavillon an der Seestraße werden soll. Ein solches Bauwerk gehörte auch zum einstigen Sanatorium, das zum Schluss als Hotel "Konstanzer Hof" betrieben wurde. Sie sind Teil der Freiflächenplanung, die der Gestaltungsbeirat am Mittwoch (19. September, 14.30 Uhr, Untere Laube 24, erster Punkt auf der Tagesordnung) nochmals besprechen will. Die Architektur des Hotels selbst hatten die Experten bereits gebilligt.

Am Donnerstag beschäftigt sich dann auch noch der Technische und Umweltausschuss mit dem Thema (16 Uhr, ebenfalls Untere Laube 24, ganz am Ende der Tagesordnung). Der von der Freien Grünen Liste geforderten Ortsbesichtigung steht die Verwaltung dabei skeptisch gegenüber: Wenn es um die zu fällenden Bäume gehe, sei der Plan aussagekräftiger als eine Begehung. Außerdem habe der Bauherr bereits bei einem öffentlichen Termin im März "alle betroffenen Bäume mit nicht unerheblichem Aufwand gekennzeichnet", heißt es wörtlich in der Vorlage der Verwaltung.

Wegen des Wegfalls der in Teilen der Politik scharf kritisierten Personalzimmer hat das Bauvorhaben nun ein Volumen von 59.000 Kubikmetern, so die Stadtverwaltung. Dies ist deutlich weniger als die zunächst beantragten rund 70.000 Kubikmeter. Der Bebauungsplan sieht 53.000 Kubikmeter vor, zusätzlich aber Aufbauten auf dem Dach für Technik wie die Klimaanlage.
Buff hat sich verpflichtet, all die Anlagen im Keller unterzubringen, um dafür eine weitere Etage mit Zimmern und Suiten errichten zu dürfen. Dieses Geschoss fließt anders als die Aufbauten in die Berechnung des Bauvolumens ein, erklärte dazu bereits früher die Stadtverwaltung.

Buff geht nach eigenen Angaben inzwischen von einer Investition zwischen 55 und 60 Millionen Euro aus. Er kündigte nun abschließende Verhandlungen mit den Banken an, ein möglichst schneller Baubeginn sei ihm wichtig. Die oberen Etagen des Hotels will sein Architekt Pablo Horvath aus Chur überwiegend in Holzbauweise errichten, was den Bau selbst durchaus beschleunigen könnte. Für die ebenso zahlungskräftige wie gesundheitsbewusste Kundschaft eröffnen könnte das Hotel laut Buff im Jahr 2021: "Ich habe jetzt schon zwei Jahre lang daran gearbeitet und will nun wirklich loslegen."
Das Vorhaben
Unter dem Projektnamen Sea Palace Konstanz will der Hotelier Hans Jürg Buff ein Hotel auf dem Büdingen-Areal direkt an der Seestraße errichten. Er hatte das Filetgrundstück vor über zwei Jahren vom Baden-Württembergischen Versicherungsverein für Ärzte, Zahnärzte und Tierärzte gekauft.
Ein rechtskräftiger Bebauungsplan sieht die Nutzung für ein Hotel vor, auch eine von der Stadt genehmigte Planung liegt bereits seit vielen Jahren vor. Buff weicht von dieser in Teilen ab, so will er höher, aber schlanker bauen. Die Außenanlagen müssen, dieses Recht hat die Stadt Konstanz bereits vor Jahren durchgesetzt, zum Teil öffentlich zugänglich sein.
Zielgruppe sind besonders wohlhabende Menschen. Der Wiener Mediziner Alex Witasek, der als künftiger Ärztlicher Direktor vorgestellt wurde, benannte den durschnittlichen Umsatz pro Gast bei einem im Mittel 14 Tage andauernden Aufenthalt auf rund 11.000 Euro.