Alle wollten am Wochenende bei den frühlingshaften Temperaturen an den See. Es gab massenweise Verkehr und eine halbe Völkerwanderung. Aber was ist mit der Corona-Pandemie und den Regeln? Und wie soll das werden, wenn die Saison erst losgeht? Andreas Eppler vom Gemeindevollzugsdienst sagt, soweit er gesehen habe, hätten die Tagesgäste am Wochenende die Abstände untereinander eingehalten. Er, eine Kollegin und die Polizei waren zu verschiedenen Uhrzeiten unterwegs. Die Gemeindemitarbeiter kontrollierten auf Parkverstöße sowie Missachtungen der Corona-Verordnung. Zur Situation in beiden Orten fasst Eppler zusammen: „Es war im Prinzip wie im Hochsommer.“

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Hauptamtsleiter Stefan Burger sagt: „Was wir am Wochenende gesehen haben, ist das, was auch an Ostern und im Sommer sein kann.“ Die Gemeinde habe keinen solchen Ansturm am Wochenende erwartet. Burger kündigte an, dass es auf die Saison hin mehr Personal beim Gemeindevollzugsdienst im Einsatz sein werde. Die Polizei sei ebenfalls informiert: „Wir haben das Polizeirevier gebeten, bei der Bereitschaftspolizei Bedarf anzumelden.“

Blitzer gegen Raser in der Unteren Schlosshalde

In Bodman kommen derzeit zur allgemeinen Situation die neue Baustellenumleitung und Straßensperrungen hinzu, so dass sich die Autos am Wochenende über die Umleitung durch das Wohngebiet geschoben haben: reinfahren, suchen, scheitern und rausfahren am laufenden Band. Der Weilerkapellen-Parkplatz am Ortseingang hatte zwar teilweise noch ein paar freie Plätze, aber trotzdem wollten es viele Besucher nicht unversucht lassen, am Uferpark etwas zu finden. Es häuften sich Kennzeichen wie TUT, RW und VS oder auch aus der Schweiz.

Viele Leute laufen die teilweise gesperrte Kaiserpfalzstraße in Richtung Ufer.
Viele Leute laufen die teilweise gesperrte Kaiserpfalzstraße in Richtung Ufer. | Bild: Löffler, Ramona

Manche parkten die Straßen in den Wohngebieten zu, wie Anwohner im sozialen Netzwerk Facebook kritisierten. Und der Gemeindevollzugsdienst habe Hinweise von Bürgern erhalten, dass die Fahrzeuge zu schnell unterwegs gewesen seien, erklärte Andreas Eppler auf Nachfrage. In der Straße „Untere Schlosshalde“ gelte Tempo 30, aber das hätten viele missachtet. Die Straßenverkehrsbehörde sei informiert und werde dort nun blitzen. Das Problem in der Straße sei, dass durch die vorübergehenden Halteverbote eine freie Strecke ohne Hindernisse durch parkende Autos sei.

Bessere Parkplatzlenkung

Durch den Bau des Penny-Markts am Ortseingang von Bodman, der gerade in den Anfangszügen liegt, fehlt momentan Parkraum, aber bisher stand noch das Hinweisschild auf den Parkplatz. Deshalb hat Stefan Burger am Montag als eine erste Maßnahme zur Verkehrslenkung veranlasst, dass es entfernt wird. Außerdem solle ein Hinweis ergänzt werden, dass es Parkplätze beim Strandbad gebe.

Die Gemeinde reagiere auch, indem alle öffentlichen Toiletten geöffnet würden und zusätzliche Mülleimer sowie Dixi-Klos am Weilerkapellen-Parkplatz aufgestellt werden.

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Debatte um die Polizeiverordnung der Gemeinde

Bereits in der jüngsten Gemeinderatssitzung ging es bereits um die Polizeiverordnung von Bodman-Ludwigshafen und Anpassungen. Das lag unter anderem daran, dass sich 2020 gezeigt hatte, dass manche Dinge besser definiert werden müssten, zum Beispiel was Lagern im Uferpark bedeutet. Aber auch allgemein sollte die Verordnung auf Stand gebracht werden. Die Meinungen der Räte gingen beim Thema Mittagsruhe etwas auseinander. Konsens gab es schließlich für die Zeit zwischen 12.30 und 14 Uhr, wobei Baustellen ausgenommen wären. Grills werden in den Grünanlagen der Gemeinde generell verboten, Campingkocher ebenfalls.

Das Ein- und Auswassern von Booten und Stand-Up-Paddle-Brettern (SUP) sorgte in der Sitzung für eine Diskussion, da manche Besucher wegen SUPs mit dem Auto so nah wie möglich ans Ufer wollen. In der Debatte zeigte sich, dass verschiedene Regelungen in Ludwigshafen mit der klaren Trennung von Uferpark und dem Waschplatz, an dem kein Badeverbot gilt, einfacher werden als in Bodman. Es kam zwar die Idee auf, einen Teil des Bodmaner Strandbads abzutrennen, so dass man ausschließlich dort mit SUPs ins Wasser gehen dürfte, aber das fand wegen zu vielen Haken nicht genug Unterstützer.

Auf dem Vorplatz beim Seeum ist viel los.
Auf dem Vorplatz beim Seeum ist viel los. | Bild: Löffler, Ramona

Nochmal Diskussion, dann Entscheidung

Michael Koch (CDU) brachte für Bodman den Vorschlag, ein Jahr lang probeweise in den Uferanlagen das Baden an Samstagen und Sonntagen zwischen 10 und 17 Uhr zu verbieten – unter der Woche wäre erlaubt. Lagern mit Stühlen und dergleichen solle aber grundsätzlich verboten sein, fügte Bürgermeisterstellvertreter Alessandro Ribaudo, der die Sitzung leitete, hinzu.

Für das Einwassern von SUPs solle der kleine Bereich zwischen den Holzdecks und dem Spielplatz direkt am Wasser ausgewiesen werden. Der Rat wird in der kommenden Sitzung nochmal über die Polizeiverordnung sprechen und sie dann beschließen. „So einig waren wir uns bei dem Thema noch nie“, so Alessandro Ribaudo über die Ergebnisse der Diskussion.