Alexa Meininghaus kennt sich nicht nur sehr gut mit Greifvögeln aus. Die neue Falknerin im Wild- und Freizeitpark Allensbach versteht es auch gut, ihr Wissen unterhaltsam zu vermitteln.
Zum Beispiel hat sie einen stattlichen Uhu und lässt die Besucher raten, wie alt dieser wohl ist. 29, 30 und gar 40 Jahre rufen einige der Besucher. Nicht ganz richtig, es sind 19 – aber nicht Jahre, sondern Wochen, klärt Meininghaus auf.

Denn Eulen müssten schnell wachsen, weil sie bereits im selben Jahr, in dem sie geschlüpft sind, im Herbst selbst jagen können müssen.
Wuselige Tiere
Und Meininghaus erklärt auch, wie das mit der Falknerei und der Jagd funktioniert – eine Methode, die Menschen schon vor rund 3000 Jahren entwickelt haben, so Parkleiterin Martina Schleith. Und dann gebe es noch für die Jagd, beispielsweise von Hasen, kleine Helfer, erklärt die Falknerin.
Und plötzlich wuseln zwei Frettchen über die Wiese. Die kommen in den Bau der Beute hinein und können diese aufscheuchen, erklärt sie. Parkleiterin Schleith stellt fest: „Die Frettchen sind für Kinder ein absoluter Höhepunkt.“
Programm muss attraktiv bleiben
Das sei auch ein Grund gewesen für den Wechsel in der Falknerei. Alexa Meininghaus habe neue Vögel, eine neue Moderation und eben auch andere Tiere. „Sie macht das sehr gut, spricht die Gäste optimal an. Man muss ja immer wieder ein neues Programm bringen“, weiß Schleith.
Und nach dieser Devise hat Schleith mit ihrer Familie im vergangenen Jahr einen großen Rutschenturm angeschafft. Wobei sich dieser wegen der Schließzeiten erst seit der Wiederöffnung im April als wirklich große Attraktion erweise. „Der Turm kommt sehr gut an“, sagt Schleith zufrieden.
Murmeltiere kann man auch manchmal sehen
Neu sind auch die fünf Murmeltiere, die Schleith Ende 2020 in den Park geholt hat. Die rund 40 Zentimeter großen Tiere haben ihr Gehege neben den Bären. Doch wer hinein schaut, sieht oft nur einen Erdhügel mit vielen Löchern. Denn die Murmeltiere sind in den Erdröhren, in die die Löcher führen.

In der Regel kämen die Tiere erst am späten Nachmittag heraus, erklärt Schleith. Dass Murmeltiere zudem bis in den Mai hinein ihren Winterschlaf halten, spielte dagegen in dieser Saison kaum eine Rolle. Der Park war ohnehin wegen Corona bis in den April geschlossen.
Sorgenvoller Blick gen Winter
Wird sich das wiederholen? Schleith blickt eher skeptisch in Richtung des kommenden Winters. „Ich sehe der Sache nicht so rosig entgegen“, sagt sie. Denn die Bemühungen der Regierung, mehr Leute zum Impfen zu bewegen, scheinen ihr wenig zu greifen.
So habe das Landratsamt mit einem Team des Kreisimpfzentrums (KIZ) eine Impfaktion auf dem Parkplatz des Wildparks organisiert. Doch in fünf Stunden hätten sich nur 19 Leute impfen lassen.
Sie meint: „Impfgegner werden so nicht erreicht.“ Das KIZ-Team komme aber noch einmal auf den Parkplatz am nächsten Sonntag, 22. August, und biete von 11 bis 16 Uhr Impfungen an – auch für Kinder ab zwölf Jahren. Wobei Schleith meint, die neue Verordnung mit der 3G-Regelung für Innenräume sorge bei Vielen für Verunsicherung.
Unsicherheit bei Regelungen
Zum Beispiel wüssten etliche Eltern nicht, ob ihre Kinder getestet sein müssen. Im Park selbst seien die Gäste ja im Freien und bräuchten keinen Nachweis. Deshalb biete man dort nun auch einen verstärkten Kiosk- und Essensstandbetrieb, so Schleith, weil manche Gäste nicht ins Landgasthaus Mindelsee dürfen.
Dort seien die Plätze wegen der Abstandsregel ohnehin begrenzt. Und da das Wetter vermutlich in ein paar Wochen endgültig herbstlich werde, schätzt die Parkleiterin: „Das war ein ganz kurzer Sommer für viele Gastronomen.“ Wobei Schleith bilanziert: „Ich kann mich nicht beschweren.“ Die Lockerungen seien gerade noch zur richtigen Zeit gekommen, der Andrang der Besucher meist sehr gut gewesen.
Der Wolf kommt zurück
Unabhängig davon, wie sich die Corona-Lage entwickelt, kündigt die Parkleiterin fürs nächste Jahr eine weitere neue Attraktion an. „2022 gibt es wieder Wölfe.“ Vier oder fünf sollen es sein. Und diese werde man gemeinsam mit den Bären in deren 1,4 Hektar großen Freigehege unterbringen.
Eine solche Kombination hätten schon einige Tierparks gehabt, sagt Schleith. Das sei auch für die Bären interessant, sorge für Belebung, meint sie. Dafür brauche man aber viel Platz. „Der Wolf muss sich immer zurückziehen können.“ Deshalb werde es Unterteilungen geben mit Schlupflöchern für die Tiere.
Wölfe hatte es im Wildpark schon früher gegeben. „Unsere Besucher, die den Park mit Wölfen kennen, fragen immer wieder danach. Wölfe sind für Besucher immer ein Magnet.“