Martin Baur und Jenna Santini

Das gute Ende einer langen und entbehrungsreichen Zeit für die Überlinger Schul- und Vereinssportler kostete dann doch 22,6 Millionen Euro und weitere rund drei Millionen Euro für die erforderliche Infrastruktur.

Fast ein Jahrzehnt war die Lust auf Bewegung nach Schließung der alten Halle im April 2013 beeinträchtigt gewesen. Und auf der Zielgeraden gab es dann nochmals Verzögerungen. Obwohl die Halle im Herbst 2020 fertig war, wurde sie aufgrund der Pandemie erst im Juni 2021 freigegeben. Und ebenfalls wegen Corona lud die Stadt jetzt erst zur großen Eröffnungsfete ein.

Wer wollte da jetzt noch am gestalterischen Meisterwerk herummäkeln, das es für diesen Schnäppchenpreis gab? Der neue Berliner Flughafen BER kostet immerhin das 230-fache der Überlinger Turnhalle und Stuttgart 21 sogar das 350-fache. Na, dann seid mal ruhig, Ihr Kritiker.

Achso, da waren ja noch diejenigen, die an der Innenfarbe herumkrittelten. Pardon, am Weiß, das physikalische ja gar keine Farbe ist. Also Kritik an weißen Böden, Wänden, Decken. Erschwert es diese Gestaltung doch, einem weißen Tischtennisball oder Federball zu folgen. Oder einem Menschen im weißen Dress zuzusehen. (Alteingessene erinnern sich vielleicht noch an die weißen Turnhemden mit dem gestickten Emblem auf der Brust: Drei weiße Tauben, die Flügelspitzen aneinander auf blauem Grund und in Buchstaben: Gymnasium Überlingen.)

Humorvoll in die Offensive sei da OB Jan Zeitler gegangen, war im SÜDKURIER-Bericht über die Eröffnung zu lesen. Man brauche nur die richtige Farbe beim Spielgerät, sagte der OB und warf einen türkisfarbenen Ball in den Raum. Anschließend hätten Badminton- und Tischtennisspieler das umgesetzt, indem sie gelbe Feder- und Zelluloidbälle benutzten.

So ist fortan Farbe angesagt in der Überlinger Sporthalle. Da könnte die neue Halle nun auch zum Konjunkturprogramm für Hersteller schriller Sportgeräte und -kleidung werden. Als gutes Beispiel darf man da dann vom OB erwarten, dass er künftig auch im neonpinken Trikot oder lila fluoreszierenden Hoodie in die Ratssitzung kommt.

Bild 1: Karikatur der Woche: Überlingen hat sie jetzt, die Halle für jeden Sport und alle Bälle
Bild: Stefan Roth
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Karikaturen der Vorwochen

Viele, die beim Baden müssen, lassen eine gute Kinderstube sehr vermissen. Sie erleichtern sich in den Büschen. Akut ist es am eigentlich schönen Naturstrand zwischen Hagnau und Stetten bei schönem Wetter, wie eine Anwohnerin berichtete, und ein Rundgang mit dem SÜDKURIER bewies.

Oder ist es etwa Dankbarkeit – und denken die Gäste an den Naturstränden des Bodensees, sie müssten wegen des freien Eintritts mit Dung bezahlen? Sicher ist nur: Die Spezies der Wildkacker wurde noch nie mit schlechtem Gewissen beobachtet. Das ist reine künstlerische Freiheit unseres Karikaturisten.

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Die Überlinger Narreneltern sind die zentralen Figuren der Überlinger Fastnacht. Insbesondere in der Figur der Narrenmutter, die traditionell von einem Mann verkörpert wird, hallen mittelalterliche Vorstellungen nach. Spiegelte sie doch einst die Urmutter Eva, die Narrheit und Gottesferne über die Menschen brachte. Heute freilich ist das Geschichte und sie wird vor allem als Integrationsfigur für die gesamte Überlinger Fastnacht verstanden. Nach 16 Jahren gibt es nun neue Narreneltern. Stefan Mayer als Narrenmutter und Achim Friesenhagen als Narrenvater lösen Wolfgang Lechler und Thomas Pross ab, die in ihrer Ära viel bewegt haben. Da darf man durchaus gespannt sein, was der Generationswechsel nun in den nächsten Jahren für Folgen hat.

Ob Lexia oder Fachbücher, die Narrenmutter der ehemals freien Reichsstadt Überlingen wird immer als idealtypische Verkörperung dieser heute vor allem im seealemannischen Raum verbreiteten Figur angeführt. Was sich hier rund ums ehrwürdige St. Nikolaus-Münster tut, wird also aus den Reihen der Fastnachter sehr genau beobachtet.

Seien wir also gespannt, wie ernst die neue Narrenmutter Stefan Mayer – gleichzeitig intern Vorsitzender der Zunft – mit Narrenvater und Stellvertreter Achim Friesenhagen das mit der integrativen Aufgabe sieht. Da wurde doch vor 27 Jahren ein Häs, eine Maske für Frauen kreiert – der Überlinger Löwe. Weil Frauen traditionell nicht ins Hänsele gehen, schufen sie sich diese Figur, die vom Überlinger Stadtwappen abgeleitet ist. Doch zur Narrenzunft, deren Vorsitzender die Narrenmutter ist, gehören die Löwen nicht. Sie hat bislang keine weiblichen Mitglieder.

Nun, unser Karikaturisten Stefan Roth spekuliert einfach mal ein bisschen. Denn viele der Hänsele, rund 1400 Köpfe zählen sie derzeit, hat an seiner Seite eine Frau, die eine von 636 – wie heißt das nun gendergerecht? – Mitgliederinnen des Vereins „der Überlinger Löwe“ ist. Der Karikaturist lässt die Narrenmutter erst mal typisch alemannisch antworten: „Werred mer senne!“ – Wir werden sehen.

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Bienen sind Schädlingsbekämpfer, haben offenbar aber auch nichts gegen ein Gläschen Rotwein einzuwenden – sofern es aus einem guten Anbau stammt. Von dieser Idee geprägt, schuf unser Karikaturist dieses Werk. Biene Maja hätte ihre Freude daran.

Bild 4: Karikatur der Woche: Überlingen hat sie jetzt, die Halle für jeden Sport und alle Bälle
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Fußgängercheck in der Innenstadt: Bei einem Rundgang mit dem neuen Baubürgermeister wurden – welch‘ Überraschung – viele Stolperfallen entdeckt. Doch zählt der Wille, ein Augenmerk auf die schwächsten Verkehrsteilnehmer, die Fußgänger, zu legen, und darüber nachzudenken, das eine oder andere Loch zu stopfen. Man kann den schlechten Zustand der Straßen und Wege aber auch positiv betrachten:

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Hochgelobt und mit Architekturpreisen ausgezeichnet, gefällt das neue Sportzentrum in Überlingen. Coronabedingt wurde es bislang noch nicht offiziell eingeweiht, von den verschiedensten Sportvereinen wird das Zentrum aber längst genutzt. Schwierigkeiten gibt es nun bei Sportarten mit schnellen weißen Bällen – sie werden vor der weißen Wand und dem weißen Fußboden nämlich schwer erkannt.

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Die Geburt eines Kindes stellt für alle Beteiligten eine besondere Herausforderung dar. Für Mutter und Kind natürlich die größte. Umso verärgerter war ein junges Paar aus Überlingen, als es zur Entbindung ans Helios-Spital wollte, dort aber abgewiesen und ans Krankenhaus nach Singen verwiesen wurde. K Das Ende der Geschichte: Mutter und Baby sind wohlauf, die Klinikleitung entschuldigt sich.

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Die Handelsbeziehungen zwischen der Region rund um den Bodensee und Ägypten sind uralt. Die Hochkultur am Nil war zwar ein bisschen weiter entwickelt als die Bewohner hiesiger Pfahlbaudörfer. Den schöneren Blick auf die Berge hatten wir hier am See aber damals schon – was die Ägypter vielleicht zum Bau ihrer Pyramiden inspirierte. Jetzt jedenfalls schickten sie von dort einen Gruß zu uns an den See:

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Gegen Obstbauer Bernhard Kitt führt die Stadt Überlingen zur Planung eines Fußwegs ein Enteignungsverfahren. Es gab ein bisschen Aufregung um die Frage, warum das Verfahren erst öffentlich angekündigt, dann aber hinter verschlossenen Türen in einer Art Gerichtsverhandlung geführt wurde. Jedenfalls darf der interessierte Überlinger derzeit nicht erfahren, wo genau der Fußweg entlangführen soll, und wie die Bauernfamilie dazu steht. Es darf aber gemutmaßt werden, dass sich die Kitts von so einem Fall nicht so schnell aus der Ruhe bringen lassen.

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Enten und Schwäne, Möwen und Blässhühner, Reiher und dann die besonderen Freunde der Fischer, die Kormorane: Am Bodensee tummeln sich zahlreiche Arten von Wasservögeln. Auch diesen Winter sind wieder von September bis April Experten vom Naturschutzbund unterwegs, um den Winterbestand zu erfassen.

Was wäre wenn? So fragte sich unser Karikaturist Stefan Roth während der dieses Jahr doch wieder etwas närrischeren Tage, was wäre, wenn die coronabedingt immer noch raren Fasnetsspaßvögel gerne ebenfalls gezählt sein wollen? Die Antwort bleibt dem Betrachter überlassen.

Noch eine Anmerkung für die Freunde der Wissenschaft: Der Spaßvogel ist eine verhältnismäßig junge Art. Denn das Wort „spasso“ – Vergnügen – ist erst ab dem 17. Jahrhundert in der deutschen Sprache nachweisbar. Den Spaßvogel erklären uns dann die Brüder Grimm in ihrem ab 1838 erschienen Deutschen Wörterbuch – dort findet sich auch das Substantiv „Spaszvogelei“ (Grimm: „der streich eines spaszvogels“) und das Verbum „spaszvogeln“ (Grimm: „den spaszvogel machen“). Getreu den Brüdern Grimm spaszvogeln die beiden Narren also mit dem Ornithologen – und können sich später einer Spassvogelei rühmen.

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Auch für tierische Baumeister gilt: Bauen nur mit rotem Punkt aus dem Rathaus. Und dann aber ist bester Lage direkt am Wasser!

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Die von der Narrenzunft herausgegebene Narrenzeitung dient als Mini-Ersatz für ausgefallene Fastnachtsveranstaltungen. Das Narrenkonzert gibt es hier sozusagen zum Nachlesen. Jens Fräntzki und Tankred Kauf machen das beste daraus und holen die Fastnacht mit all‘ ihren Ausprägungen ins Blättle.

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Im Laufe der Saison 2022 soll eine neue Attraktion am Affenberg in Salem entstehen: Auf einem Treewalk durch die Bäume im Freigehege können Besucher die Berberaffen dann aus einer weiteren Perspektive beobachten. Ob die Affen das wohl auch spannend finden? SÜDKURIER-Karikaturist Stefan Roth stellt es sich auf jeden Fall so vor, wie die Karikatur der Woche zeigt.

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Für Thomas Kölschbach führt die Treppe nach oben: Der bisherige Leiter des Stadtplanungsamtes zieht ins Büro des Baubürgermeisters ein.

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Bei der Post soll es angesichts der tagelangen Schließung ihrer Filiale an der Mühlenstraße Überlegungen geben, Eulen zu rekrutieren.

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Neu heißt nicht zwingend auch besser; zumindest dann nicht, wenn es um den neuen Fahrplan der Bahn geht. So standen am Montagmorgen nach dem Fahrplanwechsel Pendler ratlos am Bahnsteig und wunderten sich, wo ihr gewohnter Zug bleibt. Kommunikation der Bahn? Fehlanzeige. Lediglich ein kleiner Zettel, auf den alten Fahrplan geklebt, wies auf die Umstellung hin. Aber noch bleibt ja einige Tage Zeit, um die Fahrt zum Weihnachtsfest mit der Familie zu planen.

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Das Thema Lüften in den Klassenzimmern sorgt für viel Wirbel. Denn in den meisten Räumen ist es derzeit einfach nur kalt, kalt, kalt. Die CO2-Ampeln fordern so häufig zum Lüften auf, dass es in den Zimmern gar nicht mehr recht warm werden kann. Schüler, Lehrer und Eltern fordern daher Luftfilter bevorzugt für die Räume, die sich schlecht lüften lassen. So lange geht es in den Schulen zu wie in einer Neuinterpretation des Kästner-Klassikers „Das fliegende Klassenzimmer...“

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Der Weihnachtsmarkt in Überlingen wurde abgesagt, die Eisbahn auf dem Landungsplatz bleibt geöffnet. Glühwein, Punsch und Pommes gibt es dort für Geimpfte und Genesene, die zusätzlich und mit negativem Ergebnis einen offiziellen Schnelltest absolviert haben sowie Maske tragen– also vorweihnachtlicher Spaß unter 2G+- und AHA-Bestimmungen. Mancher Besucher interpretiert das mit den G-Regeln aber bestimmt nur zu großzügig: geimpft, genesen, getestet, Glühwein, Glühwein, Glühwein, Glühwein, Glühwein....

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An der Grundschule Lippertsreute wurde am Mittwoch wegen Reparaturarbeiten das Wasser abgestellt. Schulleiterin Carmen Kindler ist verärgert, weil der Termin nicht mit ihr abgestimmt wurde. Das Stadtwerk verwies darauf, dass ein anderer Termin für die Arbeiten an der Wasserleitung nicht möglich gewesen sei.

Doch ohne Wasser kein Händewaschen, ohne Händewaschen keine Hygienemaßnahmen. Es blieb also nichts anderes übrig, als die Kinder ins Homeschooling zu schicken. Aber Moment, da war ja was: Nicht nur Wasserleitungen, sondern auch Netzleitungen können in ihrer Zuverlässigkeit problematisch sein.

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Die 31 Waldrappe lassen es sich am Bodensee weiter gut gehen. Statt in ihr Winterquartier in der Toskana aufzubrechen, futtern sie sich im Salemertal durch Fauna und Flora und trödeln herum. Dabei wird Projektleiter Johannes Fritz langsam unruhig. Er glaubt, dass er Nebel im Oktober die Vögel auf dem Boden gehalten hat. Auch der Klimawandel spiele eine Rolle.

Unser Karikaturist Stefan Roth hat da ja eher eine andere Vermutung:

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