Von der A Cappella-Band „Die Prinzen“ gibt es ein hübsches Loblied auf das Fahrrad. Da hört man beispielsweise Sätze wie „Oh, wie liebe ich mein Fahrrad. Warum, das weiß ich nicht genau. Meinem Fahrrad werd‘ ich treu sein, im Gegensatz zu meiner Frau“.

Zugegeben, ein wenig krude ist der Song „Mein Fahrrad“, dafür aber an manchen Stellen ziemlich genau auf den Punkt, insbesondere was den Zwischenortsverkehr Villingen-Schwenningen angeht. Allerdings kommen Autofahrer im Text selbst ziemlich schlecht weg, geradezu gemein werden diese von den Prinzen verspottet und man kann sich zurecht fragen, ob dieses Lied heute, 33 Jahre nach seiner Erstveröffentlichung, überhaupt noch so geschrieben werden könnte.

Wenn Mozart zerpflückt wird

Selbst Bully Herbig hat sich ja schon für seinen Film „Der Schuh des Manitu“ regelrecht entschuldigt. O-Ton Herbig: „Den würde ich heute nicht mehr so drehen.“ Und sogar Mozarts Zauberflöte wurde der sprachlichen Zensur unterzogen. So manches Wort und ganze Textpassagen in dieser Oper wurden verändert, um ja niemanden zu beleidigen.

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Da dürften Aussagen im Lied der Prinzen wie „Jeder Blödmann fährt ‚nen Porsche, jeder Arsch ‚nen Audi Sport“ heute auf dem Prüfstand der politischen Korrektheit landen und für schlecht befunden werden.

Stau: Morgens, mittags, abends

Was aber der Wahrheit entspricht sind Zeilen wie „Nur Genießer fahren Fahrrad und sind immer schneller da“. Insbesondere, wenn man sich frühmorgens, zur Mittagszeit oder gegen späten Nachmittag und auch ansonsten zwischendurch auf der Schwenninger Straße zwischen Villingen und Schwenningen befindet.

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Vorausgesetzt natürlich, man nutzt einen der beiden Fahrradwege, die sich beidseitig dieser viel befahrenen Strecke befinden. Natürlich nicht mit dem Auto, sondern mit dem Fahrrad. Da kommt einem das Lied von den Prinzen so aktuell vor wie eh und je, denn man radelt einfach an den stehenden Autofahrern vorbei, die sich hier zwischen den Kreisverkehren am Hölzlekönig und dem Schilterhäusle stauen.

Pfeifen, radeln, schauen

Und während man so radelt und schaut, pfeift man, düdeldü, gar Prinzliches vor sich hin. Natürlich ohne die völlig inakzeptablen Beleidigungen und Schimpfwörter, die der Text zu bieten hat.