Er war zwar der Außenseiter im Gemeinderat. Gleichwohl erwiesen die Mitglieder des Gemeinderates dem am 22. Februar überraschend verstorbenen Stadtrat Jürgen Schützinger (70) die letzte Ehre mit einer Gedenkminute.

Schützinger war, wie berichtet, seit 1980 immer wieder für die NPD und später für die Deutsche Liga für Volk und Heimat von den Bürgern in den Gemeinderat gewählt worden. Als politischer Rechtsaußen wurde er von den anderen Ratsmitgliedern weitgehend gemieden.

Doch mit seinem Tod wollte ihm niemand die letzte Ehrbekundung verweigern. Oberbürgermeister Roth erinnerte in wenigen Sätzen an die langjährige ehrenamtliche politische Arbeit des Verstorbenen, die Mitglieder des Gemeinderates erhoben sich dann zur gemeinsamen Gedenkminute. Schützinger war zuletzt der dienstälteste Stadtrat im Gemeinderat.

Zu einer Gedenkminute für den unerwartet verstorbenen Stadtrat Jürgen Schützinger von der Deutschen Liga für Volk und Heimat erheben ...
Zu einer Gedenkminute für den unerwartet verstorbenen Stadtrat Jürgen Schützinger von der Deutschen Liga für Volk und Heimat erheben sich die Mitglieder des Gemeinderates in der Sitzung. | Bild: Stadler, Eberhard

Wer für den Verstorbenen nun in den Gemeinderat nachrücken wird, ist noch offen. Nach dem Wahlergebnis der Liste der Deutschen Liga von 2019 würde Volker Kunzelmann mit dem zweitbesten Abschneiden nachrücken. Doch Kunzelmann hat offenbar schon abgewunken.

Zwei weitere Schützinges auf der Liste

Auf den weiteren Rängen der Wahlliste folgen mit Reinhild Ufermann-Schützinger sowie Marion Schützinger zwei Personen aus der Familie des verstorbenen Stadtrates.

Jürgen Schützinger hatte in der Vergangenheit immer wieder auch Familienmitglieder gewonnen, die auf der NPD- und DLHV-Wählerliste kandidierten. So war auch seine 2021 verstorbene Mutter Liselotte Schützinger von 1989 bis 1999 und von 2004 bis 2009 für die NPD und später für die Deutsche Liga Mitglied im Gemeinderat.

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Es ist nun Aufgabe der Stadtverwaltung zu klären, ob von den beiden Schützingers jemand bereit ist, das Mandat für die verbleibenden wenigen Wochen der Legislaturperiode auszuüben. Auf den nächsten Plätzen der DLVH-Liste liegen Monika Lippert, Uwe Wursthorn und Jürgen Fischinger.