Villingen-Schwenningen benötigt mehr Wohnungen. Insgesamt wohl mindestens circa 1000. Deswegen hat die Verwaltung jetzt „Steckbriefe von geeigneten und weniger geeigneten innerstädtischen Potenzialflächen“ erfasst.
Die Stadträte lobten im Technischen Ausschuss des Gemeinderats die Arbeit der Stadtverwaltung und votierten schließlich einstimmig für das Ergebnis der Untersuchung. Der Gemeinderat muss endgültig entscheiden.
Demnach sind städtische Grundstücke in folgenden Bereichen geeignet: Bussardstraße, Habsburgerring, St. Georgs-Weg, St. Georgener Straße, Feldbergweg, und Am Schaienbuch.
Bebauung schnell verwirklichen
Die Verwaltung wurde beauftragt, die Aktivierung der Grundstücke in ihr Arbeitsprogramm aufzunehmen. Auf den Grundstücken sollen Wohnungen gebaut werden. Die Stadträte drängten, die Wohnbebauung zügig zu realisieren.
„Die Steckbriefe sind toll und es steckt viel Arbeit drin“, sagte Gemeinderätin Ulrike Salat (Grüne). „Aber das ist nicht die Geschwindigkeit, die wir brauchen, wenn das innerhalb von fünf Jahren realisiert werden soll. Wir müssen zügig ausweisen und verkaufen und Nägel mit Köpfen machen.“ Außerdem kritisierte die Stadträtin.: „Wenn wir ehrlich sind, machen wir außen vor innen, nicht innen vor außen.“
Acht Grundstücke sind geeignet
Bürgermeister Detlev Bührer erklärte zu Beginn der Diskussion, die Stadtverwaltung habe zur Aktivierung von Potenzialflächen Grundstücke geprüft, die im Eigentum der Stadt seien, und Baulücken gesucht.
16 Grundstücke wurden als nicht geeignet, sechs als theoretisch und acht als gut geeignet befunden. „Heute wollen wir uns den Auftrag holen“, erklärte Bührer zum Prozedere.
Die größte der acht Flächen habe sich allerdings als nicht geeignet herausgestellt und sei deswegen nicht in der Beschlussfassung. Das ist ein Grundstück in der Oberförster-Ganter-Straße.
31 Grundstücke seien, so Matthias Hausmann, Leiter des Stadtplanungsamtes, vor dem Hintergrund geprüft worden, ob sie für eine Wohnbebauung geeignet seien. Außer den jetzt gefundenen wurden weitere sechs als unter Vorbehalt geeignet definiert.
„Sicher kann man an der ein oder anderen Stelle eine Nachverdichtung vornehmen“, erklärte Dietmar Wildi (CDU) dazu.
Was ihm aber fehle, seien Grünflächen und Grünzüge, die es zu erhalten gebe. „Wir wollen das große Ganze sehen“. Außerdem müsse auf Sozialverträglichkeit geachtet werden.
Bürgermeister Bührer führte aus, man habe sich die Grünflächen angeschaut und zum Teil solche Grundstücke hineingenommen. Die werden allerdings bebaut.
Ein gutes Beispiel sei das Feuerwehrgerätehaus in Pfaffenweiler, das nun auf einem als Grünfläche ausgewiesenem Grundstück entstehen soll.

Sogar mehr als 1000 Wohnungen?
So circa 1000 Wohnungen wurden zu Beginn der Untersuchung gebraucht, Steffen Ettwein (Freie Wähler) fragte, ob der Bedarf jetzt noch höher sei. „Ich gehe davon aus, dass er weiter gestiegen ist“, sagte Bührer. Bernd Lohmiller (SPD) ergänzte, es würden Sozialwohnungen gebraucht.
Cornelia Kunkis (Grüne) fragte, warum ein Bereich in der Kalkofenstraße trotz vorhandenem Potenzial nicht unter den geeigneten Grundstücken sei. „Weil das privat ist“, antwortete Bührer.
Andreas Flöß (Freie Wähler) betonte, dass Nachverdichtung bei hochwertiger Architektur möglich und gefällig sein könne.
Zum Zeitplan erklärte Matthias Hausmann, dass er nach einer intensiven Vorbereitung „vielleicht ein Dreivierteljahr“ kalkuliere. Dann solle mit dem Bau begonnen werden können.