Die Stadträte im Technischen Ausschuss haben am Mittwoch, 17. April, eine maßgebliche Entscheidung getroffen, um die stockende Sanierungsplanung der Brigachbrücke in der Peterzeller Straße voranzubringen. Einstimmig mit 15 Stimmen empfahlen die Ausschussmitglieder dem Gemeinderat die sogenannten „50 plus Variante“, ein Bauwerk, dessen Kosen auf rund 4,4 Millionen Euro geschätzt wird.

Diese Variante bedeutet, dass die Brücke aufwändig saniert und die Fahrbahndecke um 50 Zentimeter erhöht wird, um den Durchlass unter der Brigach zu erhöhen und damit den Hochwasserschutz zu verbessern.

Dieser Beschluss war zugleich eine Abkehr von der zweiten Variante, die beinhaltet, die Fahrbahn um 1,27 Meter anzuheben. Dieses Bauwerk hätte den vollen Schutz für ein 100-jähriges Hochwasser ermöglicht, hätte aber für die bauliche Ausgestaltung nach Ansicht der Bauexperten einige Nachteile und würde eine halbe Million Euro teurer werden.

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Im Technischen Ausschuss herrschte durch alle Fraktionen die Überzeugung, dass die kleinere Variante, die für ein 20-jähriges Hochwasserereignis ausgelegt wird, ausreichend sei. Erst weil der Gemeinderat „den Finger in die Wunde legte“, so hob Stadtrat Dietmar Wildi (CDU) hervor, sei eine Reduzierung der Kosten gelungen.

Ins Grundsätzliche ging Andreas Flöß (Freie Wähler). Er wetterte bei dieser einfachen Brücke gegen einen „Wahnsinn an Vorschriften und Bürokratie“ beim Hochwasserschutz. Der Gemeinderat wolle „keine Politik der Vollkasko-Versicherung“. Es gehe jetzt um eine schnelle Umsetzung der Brückensanierung, weil die Verkehrssituation in der Peterzeller Straße nicht länger zumutbar sei.

Blick auf die Folgen der Hochwasserkatastrophe im Ahrtal, bei der zahlreiche Menschen ums Leben kamen und Milliarden-Schäden entstanden. ...
Blick auf die Folgen der Hochwasserkatastrophe im Ahrtal, bei der zahlreiche Menschen ums Leben kamen und Milliarden-Schäden entstanden. Dieses Bild stammt vom Juli 2021. Seither wurden die Hochwasser-Gesetze massiv verschärft. | Bild: Boris Roessler/dpa

Von den Bauexperten wurde indes betont, dass die Stadt in diesem Fall nur deshalb um die maximale Hochwasserschutz-Variante herumkomme, weil die Brücke unmittelbar an der Bahnunterführung liege und es technisch nachteilig sei, die Straße auf wenigen Metern Strecke um fast 1,30 Meter höher zu verlegen.

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Wenn der Gemeinderat nächste Woche den Beschluss des Ausschusses bestätigt, wovon auszugehen ist, geht die Brückenplanung ins Detail. Die Stadtverwaltung rechnet damit, dass mit dem Bau frühestens im Frühjahr 2025 begonnen werden kann. Wie lange die Brückensanierung dauert, ist noch unklar.