Der Verein "Pro Stolpersteine VS" engagiert sich weiterhin dafür, dass vor den Häusern der im Dritten Reich verfolgten Juden Erinnerungssteine, so genannte Stolpersteine gelegt werden. Bei der Hauptversammlung wurde deutlich, dass sich der Verein ein weiteres aktionsreiches Jahr für die Erinnerungsarbeit vorgenommen hat. Aktuell hat der Verein 40 Mitglieder. Erfreut wurde vermerkt, dass vier der 19 vom Künstler Gunter Demnig erworbenen Stolpersteine Teil der Ausstellung "Wie tickt VS?" im Franziskaner waren.
Ab dem 22. Oktober werden wieder an jedem Sonntag bis zum 21. Januar 2018, abwechselnd in Villingen und in Schwenningen, Mahnwachen zum Gedenken an die verfolgten Juden der Doppelstadt abgehalten. Die erste Mahnwache findet am Mahnmal vor dem Villinger Bahnhof statt und wird an die ins französische Gurs deportierten Juden erinnern. Aufgearbeitet werden sollen auch die Bereiche Euthanasie, also die Auslöschung geistig behinderter Menschen im Dritten Reich, sowie auf Vorschlag von Vorstandsmitglied Heinz Lörcher die Zwangsarbeiter sowie die verfolgten Sinti und Roma. Stadtarchivar Heinrich Maulhardt wies auf einen wilden Friedhof im Germanswald hin, wo russische Zwangsarbeiter beerdigt seien. Er sei im Rahmen einer Schülerarbeit darauf aufmerksam geworden und schlug vor, den Friedhof gemeinsam zu besuchen.
Im März 2018 kommt die Ausstellung "Deutsche Hitlergegner als Opfer des Stalinterrors", die sich mit 21 Familienschicksalen, darunter auch das der Familie Boss aus Villingen, in die Stadt. Den Einführungsvortrag wird Historikerin Carola Tischler halten. Heinrich Maulhardt kündigte den Besuch von Silvia Aberle, Enkelin des geflüchteten Schwenninger Juden und Zahnarztes Max Bikart, an. Sie kommt auf Einladung der Stadt. Der Vorsitzende Friedrich Engelke kündigte an, Kontakt zu Philipp Ehrlichmann in Rottweil aufnehmen zu wollen.