Es ist ein prallvolles Heft voller Kultur und es wirklich für jeden Geschmack etwas dabei: Das neue Spielzeitheft 2019/2020 des Kulturamtes Villingen-Schwenningen. Zu den Veranstaltungsräumen Franziskaner-Konzerthaus, Theater am Ring, Neue Tonhalle und Theater im Capitol ist die Neckarhalle neu hinzu gekommen. Kulturamtsleiter Andreas Dobmeier erläutert, warum die Spielzeit mit dem Motto „Verantwortung Zukunft“ überschrieben ist: „Wir haben uns gefragt, wie wir den vielfach beunruhigenden Veränderungsprozessen aktiv begegnen wollen.“ Das neue Programm solle die Besucher unterschiedliche Erfahrungen durchlaufen lassen und sie mit neuen Gedanken für ein verantwortliches und zukunftsfähiges Zusammenleben wieder auf den Weg schicken.
Die verschiedenen Reihen: Das umfangreiche Programm ist in sieben verschiedene Abo-Reihen gegliedert, dazu kommt die Reihe Autor im Gespräch, Sonderveranstaltungen, die Meisterkonzerte im kleinen und großen Zyklus, die Kernmacherei, die Kindertheater und -konzerte, Fremdsprachentheater, Theater im Capitol und neu die Veranstaltungen in der Neckarhalle. Insgesamt können die Kulturfreunde aus der Region in der neuen Saison unter knapp 100 Veranstaltungen an den verschiedenen Orten auswählen.

Die Kooperationen: „Wir haben Kooperationen mit der Württembergischen Landesbühne Esslingen und den Stuttgarter Philharmonikern“, so Andreas Dobmeier. Die Philharmoniker sind viermal zu Gast in der Doppelstadt. Unter anderem zu einer Sonderveranstaltung mit dem Projektchor VS unter der Leitung von Bezirkskantor Marius Mack: Aufgeführt wird die Große Messe in c-Moll von W.A. Mozart. „Nur durch die Kooperation können wir solche großen Projekte stemmen“, so Dobmeier. Er freut sich auch auf die noch intensivere Zusammenarbeit mit der Württembergischen Landesbühne, weil: „Die einfach hervorragendes Theater machen.“

Die Höhepunkte im Theater: Die Veranstaltungen sind gegliedert nach Schauspiel, Musiktheater, Tanz, Komödie, das gemischte dritte Programm, Jugendtheater und Kabarett. Dobmeier setzt in der neuen Spielzeit auf viele Klassiker, so gibt es mit „Der Besuch der alten Dame“ und „Die Physiker“ gleich zwei Dürrenmatt-Stücke und auch „Antigone“ von Sophokles steht auf dem Plan. Ein Klassiker des modernen Theaters, „Die Nashörner“ von Eugène Ionesco eröffnet die Spielzeit. „Sicher keine leichte Kost, aber wir haben das bewusst ausgewählt.“ Beim Musiktheater ist das Marionettentheater mit der Händel-Oper „Giustino“ außergewöhnlich: Auf der Bühne agieren ein Meter große Puppen in barocker Pracht, Orchester und Sänger spielen und singen im Orchestergraben.
Aber auch das Musical „Lazarus“ von David Bowie und Enda Walsh sticht in dem Programm hervor. Die musikalische Hommage an den deutschen Weltstar Lotte Lenya kommt vom Theater in der Josefstadt in Wien und hat laut Dobmeier dort „hervorragende“ Kritiken bekommen. Wer es gerne humoristisch mag, kommt beim Ohnsorg-Theater mit Heidi Mahler, die einen Mann mit Charakter sucht, auf seine Kosten. Mit dem Stück „Die Niere“ wird das brandaktuelle Thema der Organspende doppelbödig und unterhaltsam auf die Bühne gebracht.
Das Tanztheater: Für Andreas Dobmeier ist diese Reihe „das Fenster zur Welt“ und er legt Wert darauf, Ballettgruppen aus aller Welt zu verpflichten. So feiert beispielsweise das Philandanco aus Philadelphia die Premiere der Europatournee in VS, während sich das Bayerische Juniorballett, die als Dancers in Residence viele Aufführungen hier bestritten haben, mit dem „Grand Finale“ verabschiedet.

Die Meisterkonzerte: Ungewöhnliche Programme zeichnen die Konzerte aus, so stehen unter anderem Werke von Samuel Barber, Aaron Copland, Miecyslaw Weinberg, Alexander Glasunow und Leonard Bernstein auf den Programmen. Als Solisten glänzen Makato Ozone (Klavier) mit den Stuttgarter Philharmoniker, Benedict Kloeckner (Violoncello) mit der Rheinischen Philharmonie und Vivica Genaux (Mezzosopran) und Lawrence Zazzo (Countertenor) mit der Lautten Compagney Berlin. In diesem Konzert geht es um „Gender Stories“. Auch der kleine Zyklus wartet mit einigen Perlen auf: So das A-Capella-Ensemble „Voces8“.

Kabarett und Autoren: Von dem aus Niedereschach stammenden Christoph Sieber über Matthias Richling bis hin zu Luise Kinseher geben sich bekannte Kabarettisten hier ein Stelldichein. In der Reihe „Autor im Gespräch“ hat Andreas Dobmeier den Schwerpunkt auf politische Themen gelegt und so berichtet Kate Connolly über „Exit Brexit„ und die Jakob Augstein und Niklaus Blome sprechen über „Oben und Unten – was Deutschland spaltet.“

Der Service: Das Spielzeitheft ist bei allen Vorverkaufsstellen erhältlich, Abonnements können ab sofort gebucht werden, unter 07721/82-2312 oder tickets@villingen-schwenningen.de, der freie Kartenverkauf beginnt ab 12. August, Tickethotline: 07721/82-2525. Bei einem Abo sind bis zu 35 Prozent Ermäßigung auf den regulären Kartenpreis möglich.