Schon im nächsten Jahr soll die neue Skateranlage für geschätzte 350 000 Euro am früheren Familienpark zwischen Villingen und Schwenningen entstehen. Jetzt kommen erst einmal die Jugendlichen am Samstag zu Wort, ab 14 Uhr können sie im Jugendzentrum K 3 ihre Wünsche und Ideen äußern. Doch auch die Stadtverwaltung muss ihre Hausaufgaben machen, denn viele Eltern wünschen sich zwar solch eine moderne Anlage, fragen sich aber, ob die Sicherheit für den sportlichen Nachwuchs gewährleistet ist.

Wie die Anlage funktioniert

Es wird keine reine Skateranlage mehr sein. Das liegt auch daran, dass die Szene aktuell schrumpft. Zu sehen ist dies deutlich am Skaterpark am Hubenloch. Trafen sich hier im vergangenen Jahr an vielen Tagen noch 20 bis 25 Skater, seien es dieses Jahr deutlich weniger, wie Santino Ivekic, der selbst in der Szene aktiv ist, bestätigt. Viele seien in eine größere Stadt gezogen, und es kämen wenige neue nach. Dafür macht er einen anderen Trend aus: Scooterfahren sei derzeit in. Die Jungen sausen mit ihren klappbaren Tretrollern auf die Bahn, um sich dort auszutoben. Daher sei die neue Anlage auch für Scooter-Fahrer und BMX-Radler offen, berichtet Oxana Brunner, Sprecherin der Stadtverwaltung. Ivekic geht davon aus, dass der moderne Park auch wieder mehr Skater anzieht – "daher finde ich es gut" -, doch sie werden sie teilen müssen.

Wer das Sagen haben könnte

Santino Ivekic schlägt vor, dass die Jugendlichen die Anlage selbst verwalten, wie das in anderen Städten auch der Fall sei. "Einen Aufpasser brauchen wir nicht", das sei auch völlig kontraproduktiv für die Szene, dass eine Aufsicht, zum Beispiel aus der Stadtverwaltung, kontrolliere. "Das geht gar nicht." Darüber jetzt schon zu sprechen, sei zu früh, meint Brunner, die aber nicht ausschließen will, dass dies nächstes Jahr noch einmal Thema werde. Sicher kein Auge auf die Skateranlage werden Mitarbeiter des Jugend- und Kulturzentrums werfen, das direkt neben der Bahn gebaut wird, berichtet Gunnar Frey, Vorsitzender des Jugendförderungswerks. Zwar habe das Jugendförderungswerk eine Kooperation mit den Skatern in Aussicht gestellt, beispielsweise könnte nach dem Skater-Wettbewerb ein Konzert veranstaltet werden, doch die Zusammenarbeit erstrecke sich nicht auf eine Aufsicht.

Zaun und Flutlicht sind Themen

Es könnte notwendig werden, die Skateranlage mit einem Zaun zu sichern und ein Flutlicht zu installieren. Eine separate Beleuchtung hält Frey für bedenkenswert, fehle die, könne die Bahn eben nur bei Tageslicht genutzt werden. Auch eine Umzäunung müsse sicher diskutiert werden. Er glaube zwar nicht, dass die Jugendlichen dies wollten. Aber sie sei sicherlich nützlich, weil damit klar werde, bis wohin man verantwortlich sei, auch was das Aufräumen und das Reinigen angeht. Santino Ivekic hält es vor allem für wichtig, dass eine neue Gemeinschaft entsteht, so wie es früher am Hubenloch der Fall war. Inzwischen sei die Anlage am Hubenloch beinahe etwas verpönt, weil es immer einmal wieder zu "Remmidemmi" gekommen sein soll. Das bestreitet der junge Skater zwar, er hofft jedoch, dass auf der neuen Bahn der Zusammenhalt zwischen den Jugendlichen wieder wachse. Dann dürfte es auch kein Problem sein, untereinander Regeln aufzustellen, an die sich alle halten sollten.

Ab 2019 wieder ein Skater-Contest geplant

Im nächsten Jahr wird der Wettbewerb stattfinden, falls die neue Anlage bis dahin aufgebaut sei, sagt die Verwaltungssprecherin. Dieses Jahr fiel der über die Grenzen Villingens bekannte Contest aus. Den Skatern wurde aus dem Jugendhaus signalisiert, dass das Interesse daran abgenommen habe, berichtet Ivekic. Allerdings hatte das Jugendhaus auch nicht über das Personal verfügt, erläutert auf Anfrage Brunner. Der damalige Jugendhausleiter
Daniel Leguy-Madžar, der das Jugendhaus inzwischen verlassen hat, sei zu Beginn des Jahres alleine gewesen. In diesen Zeitraum wären die Vorbereitungen für den Wettbewerb gefallen. Als weitere Mitarbeiter zum Team stießen, sei es aber zu spät gewesen, um den Contest in bewährtem Rahmen zu veranstalten. Nach einem Jahr Unterbrechung sei eine Neuauflage im nächsten Jahr geplant, dann werden voraussichtlich die zwei Trendsportarten Scooter und BMX mit im Boot sein.

Busanbindung existiert bereits

Das Gelände an der Straße zwischen Villingen und Schwenningen ist für Jugendliche kaum zu Fuß zu erreichen. Entweder sie nehmen das Rad oder den Bus. Die Linie 3 halte wochentags und am Samstag im Halbstundentakt. Ob eine Optimierung nötig sein wird, vor allem bei späten Konzerten des Jugend- und Kulturzentrums, werde sicher geprüft, sagt Brunner. Übrigens: Auch die alte Anlage am Hubenloch soll erhalten werden – zumindest zunächst, heißt es aus der VS-Stadtverwaltung.