Mit Hochdruck laufen die Arbeiten am ersten Band der großen Stadtchronik: Ende 2021 und damit pünktlich zum 50-jährigen Jubiläum der Städteehe zwischen Villingen und Schwenningen soll der Band erscheinen. Das Autorenteam um Herausgeber Casimir Bumiller hat jetzt einen Einblick in die Arbeit gewährt und berichtet, wie weit die Arbeit gediehen ist.
Rückblende
In der Doppelstadt ist vor zwei Jahren bereits Band 2 der Stadtgeschichte erschienen, „Der Weg in die Moderne“. Das lag daran, dass der Gemeinderat in den Jahren 2004 und 2013 zweimal die Verlegung von Stolpersteinen zur Erinnerung an die verfolgten Juden von Villingen-Schwenningen abgelehnt hatte.
Dann wurde das Streit-Thema erst einmal zurückgestellt. Das Stadtparlament kam überein, die historische Aufarbeitung der NS-Zeit in der neuen Stadtchronik abzuwarten, bevor das Thema neu diskutiert wird, hier ging es auch um die mögliche Errichtung eines Mahnmals statt der Verlegung von Stolpersteinen. 18 Autoren haben am zweiten Band mitgewirkt, der die Zeit von 1800 bis zur Neuzeit behandelt.
Der erste Band
Mit rund 500 Seiten soll der erste Teil der Stadtgeschichte etwas schlanker werden als Band zwei mit rund 700 Seiten. Als Autoren wirken Monika Spicker-Beck, Thomas Zotz, Andre Gutmann und Casimir Bumiller mit, die sich die Themen aufgeteilt haben. Zotz ist Historiker für mittelalterliche Geschichte aus Freiburg, der sich vor allem intensiv mit den Zähringern beschäftigt hat.
Er wird das Eingangskapitel für das neue Buch verfassen. Andre Gutmann, ein gebürtiger Villinger, widmet sich dann dem Mittelalter bis zum 16. Jahrhundert. Casimir Bumiller beleuchtet das Mittelalter aus Schwenninger Perspektive und ab der Reformation steigt seine Kollegin Monika Spicker-Beck ein, die bereits umfangreiches Material im landeskirchlichen Archiv gesichtet hat.
Die Zeit in Villingen bis zum 18. Jahrhundert teilen sich Bumiller und Gutmann. Als Einziger hat Bumiller bereits seinen Text über Schwenningen fertig, die übrigen Autoren sind noch dabei, das Material zu sichten und zu bewerten.
Das Besondere
Laut Casimir Bumiller ist diese zweiteilige Stadtchronik für Villingen-Schwenningen etwas „Ungewöhnliches“. „Wir betreten hier wirklich Neuland und haben uns lange mit der Frage beschäftigt, wie man so etwas gestaltet.“ Beide großen Stadtbezirke sollten die gleiche Wertigkeit bekommen, gleichrangig dargestellt werden.
Das Autorenteam habe sich für ein Zwei-Säulen-Modell entschieden: Villingen und Schwenningen wachsen quasi als zwei Bäume aus dem selben Grund, entwicklen sich aber getrennt und werden durch verschiedene Bänder der Geschichte immer wieder miteinander verbunden. „Diese Gemeinsamkeiten waren natürlich vor allem Katastrophen und Kriege“, so Bumiller.
Das ist neu
Wie die Autoren berichten, geht es bei der Chronik vor allem darum, bekannte Fakten neu aufzubereiten, lesefreundlich darzustellen und den Blick für das Detail zu schärfen. „Wir steigen hier nicht in die Forschung ein“, so Bumiller. Wie Thomas Zotz ausführt, sei aber die Doppelperspektive, also der Blick auf Villingen und Schwenningen, ein Novum: „Das gab es bisher so nie.“
Als neues Detail kommt Casimir Bumiller zum Beispiel in Schwenningen zu einer These: Hier gab es zwei Orte, Oberschwenningen und Unterschwenningen mit jeweils einer eigenen Pfarrkirche. „Warum daraus aber wieder eine politische Gemeinde geworden ist, wurde noch nie beleuchtet und dargestellt.“ Hier soll die neue Chronik Aufschluss geben.
Erklärtext – Titel 1sp über zwei Zeilen
Erklärtext – Text
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Einleitung