Unterkirnach Eine Redewendung besagt: Aller guten Dinge sind drei. In der Gemeinderatssitzung in Unterkirnach sollte so bei drei Varianten eine Lösung gefunden werden, um den seit Jahren schwelenden Konflikt über die marode Treppe am Sommerberg zu beenden. Diese führt vom Eichhaldeweg hinab in die Talstraße.
Die Debatte über Vor- und Nachteile der drei Varianten, begleitet von Zwischenrufen aus der Bürgerschaft, die ihr Unverständnis über die Argumentationen der Fraktionen äußerten, wurde nach 45 Minuten auf Antrag von Gemeinderätin Susanne Ciampa abgebrochen. „Wir müssen jetzt nach Beschlussvorlage zu einer Entscheidung kommen“, so Ciampa.
Die erste Variante mit einer zurückversetzten Treppe und mit Zebrastreifen schied aus der Variantenübersicht aus, weil diese nach den Vorgaben des Landesleitfadens nicht genehmigungsfähig sei. 50 Fußgänger und 200 Fahrzeuge pro Stunde seien deutlich unterschritten worden. Dies habe eine nochmalige Prüfung durch das Ingenieurbüro BIT im Auftrag der Gemeinde ergeben.
Für Variante zwei, die dem gültigen, aber bislang nicht umgesetzten Beschluss von 2022 mit dem Rückbau der Treppe und der Errichtung einer Querungshilfe entspricht, sprach sich die Mehrheit der CDU-Fraktion aus. Die Variante drei – Sanierung der bestehenden Treppe – wurde von der Fraktion „Gemeinsam für Unterkirnach“ favorisiert. Die kontroverse Diskussion über die Varianten reichte von Kosten, Achtung des bürgerlichen Engagements, der Umsetzung eines bestehenden Beschlusses bis zur Abwägung der Vor- und Nachteile der beiden Varianten.
Letztendlich war es Bürgermeister Andreas Braun zu verdanken, der die entscheidende Brücke zwischen den Parteien und der Bürgerinitiative baute und die Debatte. Nun wurde für alle Seiten ein zufriedenstellendes Ende gefunden. Die Verbindungstreppe bleibt erhalten und wird mit bürgerlichem Engagement saniert und es erfolgt der Bau einer barrierefreien Querungshilfe in Richtung Ortsausgang. „Voraussetzung ist, dass die Kosten für die Sanierung der Treppe auf 7000 Euro gedeckelt werden und der Bau der Querungshilfe mit bürgerlichem Engagement erfolgt“, so Braun zu seinem Kompromissvorschlag. Das mehrheitliche Votum des Gemeinderates für die vierte Variante des Bürgermeisters wurde mit Applaus aus den Reihen der Bürgerschaft gewürdigt. Damit wurden zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen. Zwei Gemeinderatsmitglieder haben gegen die Variante des Bürgermeisters gestimmt.
Die Erleichterung bei den Bürgern war deutlich zu spüren. „Endlich ist eine Einigung erfolgt“, sagte Ingeborg Wimmer am Ende der öffentlichen Sitzung erleichtert. Im Tagesordnungspunkt zwei, Fragen und Anregungen von Einwohnern, hatte sich Wimmer mit einer Reihe von Argumenten für den Erhalt der Treppe ausgesprochen.