Das Deutsche Phonomuseum in St. Georgen zeigt aktuell ein Produkt, das die ehemalige ortsansässige Plattenspieler-Firma Dual zur Demonstration ihres höchsten technischen Entwicklungsstandes auf Messen vorstellte. Es zeigt, dass unter bestimmten Voraussetzungen ein Plattenspieler unabhängig von seiner Positionierung auch in völliger Schieflage, in Bewegung und sogar über dem Kopf selbst wellig verformte Schallplatten sauber abtasten und wiedergeben kann. Das berichtet die Stadt in einer Pressemitteilung.
Die wesentlichen Voraussetzungen für das Wunderwerk der Plattenspielertechnik sind die präzise kardanische Lagerung des Tonarmes und dessen dynamische Ausbalancierung sowie die Einstellung des Auflagedrucks des Tonabnehmers – unabhängig von der Schwerkraft. Dual brachte im Jahr 1963 sein neues Plattenwechsler-Spitzenmodell 1009 heraus. Ein verbesserter Reibradantrieb erfolgte durch einen starken Asynchronmotor nun ohne Zwischenräder von einer konisch abgestuften Motorwelle und ermöglicht damit eine Drehzahl-Feinregulierung.
Der schwere und ausgewuchtete Druckguss-Plattenteller sorgt für hervorragenden Gleichlauf. Der Tonarm ist kardanisch aufgehängt und dynamisch ausbalanciert, sodass er in jeder Geräteposition schwebt. Die Auflagekraft wird masselos über eine Präzisions-Spiralfeder eingestellt. Dadurch ist die Abtastung der Schallplatte auch bei Schrägstellung des Plattenspielers gesichert. Das zwei Jahre später (1965) erschienene Nachfolgemodell 1019 erhielt einige Detailverbesserungen. Schließlich stellte Dual im Jahr 1968 das neue Spitzenmodell 1219 vor und bewarb die Eigenschaften wortreich in seinem Werbeprospekt. Die besondere, kardanisch gelagerte Tonarmaufhängung verwendete Dual ab da für alle seine Plattenspieler und Wechsler.