Sein letztes Konzert hat er im Februar gespielt. Seitdem teilt Karsten Dönneweg das Schicksal, das in der Corona-Krise weltweit sehr viele Musiker getroffen hat. Auftritte waren so gut wie unmöglich. Jetzt steht für den Festivalleiter des Bergstadtsommers eine ganze Woche mit Auftritten bevor. Die Konzertreihe wird stattfinden. „Das war bis zuletzt nicht sicher, aber wir haben eben darauf gehofft“, sagt Dönneweg. Die Vorfreude auf die Eröffnung am Samstag ist entsprechend groß. „Ich sehne mich danach, wieder auf der Bühne zu stehen“, sagt der Musiker, der in St. Georgen aufgewachsen ist. Das gehe auch seinen Kollegen so, die allesamt dankbar seien, wieder auf der Bühne stehen zu können.

Karsten Dönneweg, Leiter des Bergstadtsommers, freut sich auf seinen ersten Auftritt seit Februar.
Karsten Dönneweg, Leiter des Bergstadtsommers, freut sich auf seinen ersten Auftritt seit Februar. | Bild: Ganter, Patrick

Bestuhlung umgekehrt

Doch ganz gewöhnliche Konzerte stehen Musikern und Besuchern in diesem Jahr nicht bevor. „Es wird sicherlich ungewöhnlich sein, so viele Lücken im Publikum zu sehen“, sagt Dönneweg. Lücken wird es geben, weil maximal 100 Zuschauer pro Konzert zugelassen sind. Die Vorsichtsmaßnahmen aufgrund der Corona-Pandemie machen dies nötig. Zudem wird die Stadthalle, es wird für die St. Georgener, wie auch für die Akteure auf der Bühne sehr ungewöhnlich sein, umgekehrt bestuhlt sein. Das heißt, die Besucher sitzen mit dem Rücken zur Bühne. Die Musiker sitzen im eigentlich hinteren Teil der Halle und blicken in Richtung Bühne. „Wir haben in diesem Bereich der Stadthalle mehr Platz, um auf der Bühne die Abstandsregeln einzuhalten“, so Karsten Dönneweg.

Besucher in Gruppen

Abstand, ohnehin der wichtigste Teil des Hygienekonzepts, wird auch zwischen den Zuschauern gehalten. „Die Besucher werden in Gruppen zusammensitzen, der Abstand zu anderen wird eingehalten“, sagt der Festivalleiter. So wird beispielsweise eine Familie zusammensitzen können, Besucher die alleine zum Konzert kommen, werden im Abstand zu anderen sitzen.

Der Pianist Frank Dupree wird wieder beim Festival dabei sein.
Der Pianist Frank Dupree wird wieder beim Festival dabei sein. | Bild: David Gazarov und Sebastian Heck

Und auch ansonsten, abseits all dieser Sonderregelungen, präsentiert sich auch der Bergstadtsommer selbst anders als ursprünglich geplant. „Von der eigentlichen Planung ist nicht mehr viel übrig“, so Dönneweg. Denn diese hatte er eigentlich im Februar bereits abgeschlossen. Jetzt wurden die Besetzung, die Veranstaltungsräume und auch die Stücke der aktuellen Situation angepasst. Beispielsweise das Konzert im Buchenberger Kirchlein oder das Kinderkonzert im Theater im Deutschen Haus wird es nicht geben. Diese Auftritte sind nun in der Lorenzkirche und der Stadthalle geplant.

Auch für die Kleinsten ist beim Bergstadtsommer wieder was geboten.
Auch für die Kleinsten ist beim Bergstadtsommer wieder was geboten. | Bild: Bergstadtsommer

Trotzdem an dem Plan festzuhalten, im Corona-Jahr ein Festival zu organisieren, hat laut Dönneweg mehrere Gründe. Unter anderem, weil viele Musiker engagiert sind, die von ihren Auftritten leben. Zudem müsse ein Festival wie der Bergstadtsommer präsent sein. Wenn das Festival ein Mal ausfalle, entstehe eine Lücke von zwei Jahren, sagt Dönneweg. Das wäre ein Risiko, findet er. „Ein gemeinnütziges Festival ist immer ein Wackelkandidat.“ Und genau dieses Schicksal soll dem Bergstadtsommer nicht widerfahren.

Programm des Bergstadtsommers

  • Programm: Start ist am Samstag um 19 Uhr in der ausverkauften Stadthalle mit zwei Klaviertrios, gespielt von den Geschwistern Dönneweg und Frank Dupree. Im zweiten Teil wird es jazzig mit Dupree, Mini Schulz und Obi Jenne. Das Konzert am Sonntag ist um 17 Uhr in der Lorenzkirche. Weiter geht es am Montag, 7. September, in der Güterhalle am Bahnhof. Das Kinderkonzert in der Stadthalle ist am Mittwoch. Am Donnerstag um 19 Uhr steht das Konzert in Furtwangen an. Zum „Pop im Fab“ geht es am Freitag um 20.30 Uhr mit Obi Jennes Soul Diamonds. Den Abschluss bestreitet das Schwarzwald Kammerorchester am Samstag um 19 Uhr in der Stadthalle. Das Konzert ist ausverkauft.
  • Vorverkauf: Online oder bei Reservix-Vorverkaufsstellen. Bei freiem Eintritt Reservierung an info@bergstadtsommer.de. Weitere Infos unter: www.bergstadtsommer.de