Von einem geringen Spannungsbogen spricht Landrat Sven Hinterseh am Mittwochmorgen bei der Pressekonferenz zur Kreistagswahl. Schließlich steht seit etwa 24 Stunden fest, wer die neuen Kreisrätinnen und Kreisräte sind. Trotzdem wolle er gemeinsam mit dem Leiter der Wahlgeschäftsstelle, Wilfried Borho, ein Resümee ziehen.

„Demokratie lebt vom Mitmachen, lebt von Wahlen und lebt davon, dass wir uns als Bürgerinnen und Bürger beteiligen“, sagt Hinterseh und bedankt sich bei allen, die sich an der Wahl beteiligt haben. 29 neue Mitglieder ziehen bald in den Kreistag rein. Bei 61 Kreisräten macht das also knapp die Hälfte aus. „Einen so erheblichen Wechsel hätte ich so nicht erwartet“, meint der Landrat.

„Ein guter Mix aus Erfahrung und neuen Kollegen“

Der jüngste Kreisrat ist der 34-jährige Michael Haselberger (Freie Wähler) aus Villingen-Schwenningen. Ebenfalls aus VS kommt der älteste Kreisrat Ernst Schaumann (AfD) mit 77 Jahren. Nach den vorläufigen Ergebnissen liegt die Frauenquote mit zwölf weiblichen Mitgliedern bei 19,67 Prozent und damit einem Sitz weniger als bisher.

Erstes Zusammentreffen noch vor der Sommerpause geplant

Die große personelle Umstellung werde die Arbeit des Kreistags am Anfang kennzeichnen. „Wir müssen uns erst einmal aneinander gewöhnen“, so Hinterseh. Nichtsdestotrotz erwarte er sich eine erfolgreiche Zusammenarbeit: „Wir haben einen guten Mix aus Erfahrung und neuen Kolleginnen und Kollegen.“

Das könnte Sie auch interessieren

Wie gut die Zusammenarbeit klappt, wird sich nach der Sommerpause zeigen, wenn der neue Kreistag in die Arbeit startet. Noch vor der Pause soll es voraussichtlich am 19. Juli eine konstituierende Sitzung geben, bei der die neuen Kreisräte das erste Mal zusammenkommen werden. Zuvor müsse allerdings das Regierungspräsidium einen positiven Wahlprüfungsbescheid erteilen, wie Borho erklärt.

Im Herbst werden die Schwerpunkte benannt

Wenn alle gewählten Kandidaten die Wahl annehmen und das Regierungspräsidium grünes Licht gibt, treffe sich der neue Kreistag im Oktober zu einer Klausurtagung, so Hinterseh. Knapp zwei Tage werden die Mitglieder und der Vorsitzende Landrat zusammensitzen und zukünftige Schwerpunkte für den Landkreis festlegen.

Diese Themen stehen auf dem Plan

Bisher habe sich der noch aktuelle Kreistag viel mit dem Ausbau des ÖPNV beschäftigt. Dies kommt auch auf das neue Gremium zu: In den nächsten Jahren werde sich die Räte unter anderem mit den Anbindungen nach Stuttgart und Freiburg auseinandersetzen.

Das könnte Sie auch interessieren

Auch das Thema On-Demand-Mobilität, sprich flexible Verkehrsmittel auf Abruf, werde eine Rolle spielen, wie der Landrat ankündigt. Neben dem ÖPNV stünden auch die Bereiche Krankenhauswesen und Jugendarbeit auf der Agenda. „Uns wird es nicht langweilig werden“, sagt Hinterseh.