In den vergangenen Jahren hat sich die Ausbreitung des Buchdruckers, ein kleiner Käfer, der vor allem Fichten befällt, zu einer ernsthaften Herausforderung entwickelt, da er große Schäden in Nadelwäldern verursacht.

Im Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald soll nun laut einer Mitteilung der Kreisverwaltung eine neu gegründete „Task Force Borkenkäfer“ Maßnahmen vorbereiten, um eine massenhafte Ausbreitung zu verhindern und im Notfall schneller reagieren zu können.

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Tote Fichten gehören zum Anblick

Bereits im vergangenen Jahr waren im Schwarzwald Fichten mit braunen Nadeln oder tote Nadelbäume, die nur noch mit grauen, kahlen Ästen und abblätternder Rinde im Wald stehen, zu sehen.

Die Förster betreiben Waldschutz, um die Ausbreitung des Borkenkäfers einzudämmen. Sie transportieren die gefällten Bäume aus dem Wald, bevor die Buchdruckerlarven fertig entwickelt sind und die neue Käfergeneration bereit zum Ausfliegen ist oder sie entfernen die Rinde. Dadurch sei es in den letzten Jahren gelungen ein flächenhaftes Absterben der Fichtenwälder im Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald zu verhindern.

Monitoring-Teams unterstützen Förster

Zur Verhinderung eines solchen Katastrophenfalls sei eine ständige Kontrolle des Waldes und eine schnelle und effektive Bekämpfung der Käfer notwendig, heißt es weiter. Für die Förster allein sei das kaum mehr alleine leistbar. Daher werden sie im kommenden Sommer von Monitoring-Teams unterstützt, um neu aufkommenden Befall schnell zu erkennen.

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Waldbesitzende, die keinen Betreuungsvertrag mit dem Forstamt abgeschlossen haben, werden zudem vermehrt in die Pflicht genommen, Waldschutz zu betreiben. Wird ein Waldbesitzer nicht tätig, obwohl seine Bäume befallen sind, kann das Kreisforstamt aufgrund einer Allgemeinverfügung für den Forstbezirk Titisee-Neustadt in „Ersatzvornahme“ auf Kosten der Eigentümer tätig werden.

Unterlassener Waldschutz kann zu großen Schäden führen

Dazu werden Forstunternehmen beauftragt, die befallenen Bäume einzuschlagen und aufzuarbeiten. Die Folgen von unterlassenen Waldschutzmaßnahmen könnten verheerend sein, denn die Borkenkäferpopulationen könnten sich schlagartig auf die umliegenden Wälder ausbreiten. Unterlassener Waldschutz könne daher für benachbarte Waldbesitzende zu einem großen finanziellen Schaden führen.

Kreisforstamtsleiter appelliert an Waldbesitzer

„Wir wünschen uns für die kommenden Sommer eine gute Zusammenarbeit aller Waldbesitzenden, um unseren Wald gemeinsam zu schützen“, wird Kreisforstamtsleiter Michael Kilian zitiert. Er appelliere damit an alle Waldbesitzenden ihre Fichten im Wald gut im Blick zu behalten.

Die Allgemeinverfügung gilt für die Gemarkungen der Gemeinden Breitnau, Titisee-Neustadt, Hinterzarten, Feldberg, Schluchsee, Eisenbach, Lenzkirch, Friedenweiler und Löffingen.