In so manchem Handwerk endet der Übergang vom Azubi zum Gesellen eher formlos: Händedruck, neuer Vertrag und mehr Gehalt. Bei den Brauern hält sich ein uraltes Ritual, das verschwenderisch wie auch anerkennend mit dem Lebensmittel umgeht, das die jungen Brauer künftig herstellen werden: Eimerweise werden sie mit Gerstensaft überschüttet.
Das heißt Bierdusche, hat Tradition und war jetzt wieder ein kleiner gesellschaftlicher Akt in den Räumen der Fürstenberg-Brauerei. Mit dabei sind die beiden Azubis und ihre Ausbilder, aber auch Kolleginnen und Kollegen und Familien. Das Taufen ist dabei nach drei Jahren Ausbildung bei der Fürstenberg-Brauerei wörtlich zu verstehen: Nach theoretischen und praktischen Prüfungsaufgaben erhalten die Azubis eine feucht-fröhliche Bier-Dusche.

Das Aufrechthalten dieser berufsständischen Tradition zum Ausbildungsende symbolisiert für Marco Punke auch den hohen Wert, den die Fürstenberg-Brauerei einer fundierten und praxisnahen Ausbildung beimisst. Er ist Leiter Qualität der Fürstenberg-Brauerei und verantwortlich für die Ausbildung der Brauer-Azubis im Unternehmen.

Herzliche Glückwünsche richtet er laut einer Mitteilung der Brauerei an die zwei frischgebackenen Brauer und Mälzer: „Die heutige Brauertaufe für unsere Kollegen Alexander und Leonhard repräsentiert das umfangreiche Wissen und die vielfältigen Kompetenzen, die sich die beiden in ihrer Ausbildung angeeignet haben. Ihr Talent und ihre Passion für das Produkt Bier haben sie heute nochmal eindrucksvoll unter Beweis gestellt.“
Im Rahmen der Brauertaufe stellen sich die Azubis verschiedenen theoretischen und praktischen Prüfungen. Unter den kritischen Blicken von Chefbraumeister Michael Huschens erfolgte zum Beispiel eine Blindverkostung und ein Fassanstich.

Wie es sich für eine Taufe gehört, standen den Azubis beim traditionellen Ritual zwei Taufpaten zur Seite. Einer der beiden ist Brauer Jonas Flaig. Er empfing die Brauertaufe im vergangenen Jahr und durfte nun erstmals den Taufspruch auf Kollegen sprechen.
Der Pate kehrte als Meister zurück
Der andere Pate ist Johannes Boos, der ebenfalls seine Ausbildung zum Brauer und Mälzer bei Fürstenberg absolviert hat und nach erfolgreicher Meisterprüfung dieses Jahr nach Donaueschingen zurückgekehrt ist.