Noch sind die einzelnen Abladeplätze leer. Ein einzelnes Fahrzeug mit Anhänger biegt auf den neuen Platz im Hüfinger Wertstoffhof ab. Mit im Gepäck: alte Matratzen. Die werden abgeladen, das Auto fährt weg.
Der Hüfinger Wertstoffhof ist jetzt nämlich der erste Wertstoffhof Plus im Schwarzwald-Baar-Kreis. Er wurde am Freitagnachmittag, 13. Oktober, offiziell in Betrieb genommen. Der Umbau ist abgeschlossen, ein neuer Platz mit überdachtem und segmentiertem Hallenbereich ist entstanden.
Aber was macht dieses Plus im Namen denn jetzt genau aus? Hier können zukünftig zusätzlich Bauschutt, Sperrmüll und größere Mengen Altholz abgegeben werden.
Entlastung für den südlichen Landkreis
„Damit soll den Bürgern im südlichen Landkreis eine weitere Möglichkeit der Direktanlieferung angeboten werden“, erklärt Martin Fetscher, Leiter des Amtes für Abfallwirtschaft. Zudem sei die Müllumschlagstation in Tuningen etwas weiter weg – und soll außerdem entlastet werden.

Seit 2012 gibt es in Hüfingen den Wertstoffhof, seit 2006 die Kompostanlage: „Es war klar, dass wir das alles mit dem neuen Angebot zusammenlegen“, so Fetscher weiter. Im Landkreis habe man 15 Wertstoffhöfe und acht Recyclingzentren, „und jetzt den ersten Wertstoffhof Plus.“
Die Hüfinger Deponie
Plus auch bei den Öffnungstagen
Das Plus beziehe sich dabei nicht nur auf die Leistungen, sondern auch auf die Öffnungszeiten: „Mit der Zusammenlegung haben wir auch die angepasst. Normal sind die größeren Höfe donnerstags geöffnet und haben dann freitags geschlossen, um die Container für Samstag vorbereiten zu können. Hier ist jetzt der einzige Hof, der auch am Freitagmittag geöffnet hat“, erklärt Fetscher. Dann von 13 bis 17.30 Uhr, allerdings auch samstags von 7.30 bis 13 Uhr. Mittwochs bleibt der Wertstoffhof Plus geschlossen.
Die Waage ist wichtig
Man habe lange überlegt, wo man im Kreis noch eine Bauschutt-Anlieferung etablieren könne: „Es gibt aber nicht überall eine Waage – und die ist notwendig, denn es kostet ja was.“
Geregelt werde das dann wie in Tuningen: „Bei der Ankunft fahren sie über die Waage, dort wird geschaut, was sie geladen haben. Sie werden dann grob eingewiesen und laden aus. Auf einem Laufzettel wird notiert, was das war. Danach geht es wieder über die Waage und das Personal rechnet ab“, erklärt Paul Wischnewski vom Amt für Abfallwirtschaft.

Mit der Fahrzeugwaage können auch die gebührenpflichtigen Mengen erfasst werden. Privat-Haushalte haben mit dem Sperrmüll-Anlieferschein zweimal jährlich die Möglichkeit, auch beim Wertstoffhof Plus kostenfrei Sperrmüll anzuliefern. Die Obergrenze liegt bei zweieinhalb Tonnen oder zehn Kubikmetern.
Kollmeier sieht viele Vorteile
„Es gibt keinen besseren Standort als hier in Hüfingen“, sagte Hüfingens Bürgermeister Michael Kollmeier. Die neuen Öffnungszeiten seien toll und werden von der Bevölkerung auch sicher sehr positiv angenommen. „Und durch den Freitagmittag rückt das Angebot näher an die Bevölkerung.“
Mit den neuen Mengen wirke es professionell nicht so limitiert: „Ich gratuliere zum neuen Arbeitsumfeld. Es wirkt sauber und großzügig“, so Kollmeier weiter. Die Kombination aus Wertstoffhof und Kompostanlage an einem Standort biete zahlreiche Vorteile für die Bürger.