In den Wäldern des Schwarzwald-Baar-Kreises ist viel los: Biber bauen Dämme, der rote Milan verhindert den Bau von Windrädern, Fledermäuse legen Eisenbahntunnel lahm und sogar Luchse und Wölfe wurden wieder gesichtet. Themen, die seit drei Jahren auch den Landschaftserhaltungsverband (LEV) im Landratsamt Donaueschingen betreffen.
- Verband: Die Idee der Landschaftspflegeverbände kommt aus Mittelfranken, wo sie 1986 entstand. Ziel ist naturnahe Landschaftsräume zu erhalten oder neu zu schaffen. "In Baden-Württemberg gibt es 32 LEVs", sagt Geschäftsführer Stefan Walther, bei der Jahreshauptversammlung. Im Vergleich zum Naturschutzgroßprojekt – das in etwa gleiche Ziele verfolge – biete der LEV zusätzlich Beratungen. "Wir kennen alle Möglichkeiten und Ansprechpartner, um den Landwirten in vielen Belangen zu helfen", erklärt Walther. Der LEV mit einem Jahresbudget von knapp 175 000 Euro finanziert sich teilweise aus Fördermitteln des Landes, der Kreis trägt etwa 40 Prozent.
- Personal: Stefan Walther wies darauf hin, dass 2018 der Förderzeitraum auslaufe. Ein neuer Fördertopf werde folgen und es sei jetzt schon absehbar, dass das jetzige Team spätestens dann seinen Aufgaben nicht mehr gerecht werden könne. Der LEV-Geschäftsführer plädiert für eine Verwaltungskraft, die die Büroarbeiten übernimmt.
- Entwicklung: Der Start war laut Forstingenieur Walther schwierig, doch mittlerweile sei die Resonanz unter den Landwirten sehr positiv. Der LEV Schwarzwald-Baar-Kreis 32 Mitglieder.
- Aufgabenfelder: Zu den Aufgabenfeldern außerhalb der LPR gehört unter anderem die Eindämmung von Neophyten (Riesenbärenklau), die Mitwirkung beim Bibermanagement, Flurneuordnung/-bereinigung, die Ökokontoberatung, die Mitarbeitung im Forum Großraubwild im mittleren Schwarzwald, die Mitarbeit in der Arbeitsgruppe "Naturraum Wutachschlucht" und die Mitwirkung bei der Erstellung des Regionalplans Schwarzwald-Baar-Heuberg. 2016 beispielsweise auch Mitwirkung bei der Eindämmung der Kanadischen Goldrute, an der sich viele Flüchtlinge beteiligt hatten. Zur Bekämpfung des Riesenbärenklaus wird ein deutschlandweit gültiger Flyer entwickelt, um unsachgemäße Entfernung zu verhindern.
- 2017: Geplant sind Enthurstungsmaßnahmen in Schonach, Schönwald, Öfingen, Niedereschach, Furtwangen und Triberg. Hinzu kommen Biotoppflegearbeiten auf der Südbaar, in Öfingen, am Klosterweiher, in Langenschiltach und die Bestandsverjüngung der Pappelallee Stille Musel. Maßnahmen zur Beweidung sind vorgesehen für die Wacholderheide am Klosterhof und in Niedereschach, eine Erweiterung der Büffelfläche bei Bad Dürrheim, auf dem Truppenübungsplatz in Donaueschingen sowie im Bereich Schonach, Schönwald und Öfingen.