Niedereschach Nach einem Jahr als Mitglied des Gemeinderates ist mit Raphael Herbst, Jahrgang 1993, das jüngste Mitglied der FW-Fraktion in die Ortenau verzogen und musste deshalb aus dem Gemeinderat ausscheiden. Als Nachrückerin wurde Simone Jany verpflichtet. Sie ist damit die vierte Frau im aktuell 14-köpfigen Gremium und macht den Gemeinderat damit weiblicher. Eigentlich wäre auf der Grundlage des Wahlergebnisses auf der Liste der FWN Pascal Rockenschuh nachgerückt, doch dieser lehnte das Amt ab, da er zwischenzeitlich ehrenamtlicher Gesamtkommandant der Feuerwehr Niedereschach ist und ihm das zusätzliche Amt als Gemeinderat vor diesem Hintergrund zu viel geworden wäre.

„Heute ist eine besondere Sitzung“, so Bürgermeister Martin Ragg gleich zu Beginn unter Hinweis darauf, dass Raphael Herbst Anfang Mai „der Liebe wegen“ in die Ortenau verzogen ist und deshalb laut Gemeindeordnung aus dem Gemeinderat ausscheiden muss. Ragg fügte hinzu: „Das ist schade, Sie sind fest verwurzelt im Ort, ein junger Mann im besten Alter, ich hätte Sie gerne weiter dabei gehabt“. Und auch Herbst fiel als gebürtigem Niedereschacher der Abschied schwer: „Ich hätte nie gedacht, dass ich Mal wegziehe und werde ein Niedereschacher bleiben“. Er werde die Niedereschacher Kommunalpolitik weiter verfolgen und er sei noch nie so nervös gewesen wie am Tag seiner Anmeldung an seinem neuen Wohnort.

Nach diesen Worten stellte der Gemeinderat einstimmig fest, dass Herbst aus dem Gemeinderat der Gemeinde Niedereschach sowie aus dem Beirat der Kommunalen Beteiligungs- und Verwaltungs-GmbH für das Pflegeheim Niedereschach ausgeschieden ist. Auch dieses Amt wird Simone Jany von Herbst übernehmen.

Bevor Simone Jany jedoch verpflichtet werden konnte, galt es für den Gemeinderat zu beschließen, die wichtigen Gründe zur Ablehnung des Gemeinderatsmandates des ersten Ersatzbewerbers, Pascal Rockenschuh, anzuerkennen, was auch einstimmig erfolgte. Aus Sicht der Verwaltung besteht für den Eintritt von Pascal Rockenschuh in den Gemeinderat kein Hinderungsgrund nach Paragraph 29 der Gemeindeordnung. Nachdem der Schultes Rockenschuh schriftlich über die Nachrückung in den Gemeinderat benachrichtigt hatte, machte Rockenschuh jedoch Ablehnungsgründe nach Paragraph 16 der Gemeindeordnung geltend und stellte einen entsprechenden schriftlichen Antrag, auf dessen Grundlage die Verwaltung dann die Auffassung vertrat, dass die von Rockenschuh angeführten Gründe durch den Gemeinderat anerkannt werden sollten, da die überaus anspruchsvolle Tätigkeit als Gesamtkommandant einen erheblichen zeitlichen Aufwand bedeutet.

Belastung wäre wohl zu groß

„Und zusätzlich zu den beruflichen Anforderungen und mit Rücksicht auf die Familie sollte auf eine Erzwingung der Übernahme eines weiteren Ehrenamtes als Gemeinderat verzichtet werden“, so die Argumentation der Verwaltung. Rockenschuh erbringe bereits jetzt sehr erfolgreich überdurchschnittliche Leistungen für die Gemeinde Niedereschach und insbesondere die Freiwillige Feuerwehr. Vor diesem Hintergrund beschloss der Gemeinderat einstimmig, die wichtigen Gründe zur Ablehnung des Gemeinderatsmandates von Rockenschuh anzuerkennen.

Erst nach diesem Beschluss konnte Simone Jany als nächste Ersatzkandidatin für die FWN verpflichtet werden. Die 50-Jährige ist Krankenpflegehelferin und leitet zudem eine Hundeschule. Aus Sicht der Verwaltung besteht für den Eintritt von Jany in den Gemeinderat kein Hinderungsgrund nach Paragraph 29 der Gemeindeordnung. Das sah auch der Gemeinderat so und fasste die entsprechenden Beschlüsse, sodass der Bürgermeister die neue Rätin, für die Restdauer der Amtszeit des Gemeinderates offiziell verpflichten konnte. Jany sprach die Eidesformel und nach erfolgtem Handschlag durch den Schultes war sie dann im Amt im Niedereschacher Gemeinderat.