Den Auftakt seiner Reihe von Wahlgesprächen in den Königsfelder Ortsteilen machte Fritz Link am Dienstagabend in Königsfeld, in der Gaststätte Il David.
Interesse ziemlich gering
Gekommen waren allerdings weniger Neubürger, sondern Königsfelder, die zum einen den Kandidaten Fritz Link durch ihre Anwesenheit unterstützen oder die die Chance zur Diskussion verschiedener Themen nutzen wollten. Insgesamt bliebt die Runde aber sehr klein. Ganze vier Zuhörer versammelten sich letztlich im Nebenzimmer der Gaststätte.
„Ich finde es wichtig, dass ich solche Gespräche anbiete. Schließlich gibt es zum Beispiel Neubürger, die mich noch nicht so gut kennen“, führt Fritz Link, nach der Begrüßung und einem Anstoßen auf ein gutes Gelingen des Abends, in sein Wahlkampfgespräch ein.
Fritz Link startete unverdrossen zunächst mit einem Rückblick auf die Themen und politischen Handlungsfelder, die die vergangenen Jahre bestimmten.
Zum Auftakt zu den Finanzen
Den Auftakt machten die Finanzen. „Geld ist nicht alles, aber ohne Geld ist alles nichts“, griff er die „latente Finanzschwäche der Gemeinde“ auf. „Zwischen den Mitbewerbern im unmittelbaren Umfeld“ habe man bezüglich des Gewerbes eine Art „Sandwichposition“. „Kliniken und Schulen bezahlen keine Gewerbesteuer“, erklärt er. Man sei deshalb „darauf angewiesen sparsam zu sein“ und möglichst viele Zuschüsse zu akquirieren.
Bewerbung für volle Amtszeit
Während des gesamten Abends sprach Fritz Link frei und ohne Manuskript. Zahlen und Fakten, wie die 23,6 Millionen Euro an Gesamtinvestitionen im Finanzhaushalt während der vergangenen acht Jahre, hatte er auswendig parat.
Eines war Fritz Link an diesem Abend schon früh wichtig. Er betonte, er bewerbe sich um eine volle Amtszeit. Darauf beziehe sich auch sein Wahlkampfmotto „Mit Vertrauen – Zukunft bauen“.
Später im Laufe des Abends ergänzte er diese Aussage sogar noch, wenn auch vielleicht ein bisschen mit einem Augenzwinkern. Wenn die acht Jahre seiner nächsten Amtszeit nicht für alles Vorgenommene reichen würden, könnte er ja eine weitere Amtszeit dranhängen. Schließlich werde die Altersgrenze für Bürgermeister ja jetzt dann aufgehoben.
„Kernprojekt der letzten Amtsperiode“ sei die Wiederherstellung des historischen Zinzendorfplatzes gewesen, blickte Fritz Link aber zunächst weiter zurück. Diese sei heftig umstritten gewesen, aber gerade, wenn es viel Gegenwind gebe, müsse man für seine Argumente streiten, lautet seine Überzeugung.
Weiter schlug er den Bogen über erfolgte Zukunftssicherung und den Ausbau der Nahversorgung. Das sei Daseinsvorsorge, so Fritz Link.
Auch beleuchtete er die Verkehrssituation am südlichen und nördlichen Ortseingang. Im Bereich Aldi/Rossmann und dem Kreisverkehr plädiert er nach wie vor für eine Geschwindigkeitsreduzierung. Im Bereich Kinderweide/Golfplatz würde die Gemeinde gerne eine Unterführung für die Golfer und einen Kreisverkehr zur Anbindung Kinderweide sehen. Bis ins Verkehrsministerium müsse er dafür Gespräche führen, so Fritz Link.
Es folgte ein kurzer Exkurs zum Umfang nichtöffentlicher Beratungen im Gemeinderat. „In Königsfeld beraten wir kaum nichtöffentlich, wenn ein Thema aber gemeinwohlgefährdend ist oder zunächst in vertrauter Runde beraten werden muss, macht das Sinn. Als Vorsitzender habe ich die Einschätzungsprärogative“, betonte Fritz Link. Ihm obliegt damit das Vorrecht, zu entscheiden.
Ortsteile ebenfalls im Blick
„Ich stehe nicht nur für die Entwicklung des Kernortes, sondern dafür, dass sich auch jeder Ortsteil entwickeln kann. Soziales Leben muss erhalten bleiben. Wir wollen nicht zu einem Schlafdorf degenerieren“, nahm Fritz Link wieder die Kurve zu den kommunalpolitischen Handlungsfeldern.
Der Breitbandausbau, der er in seiner neuen Amtsperiode bis zu „nahezu jeder Milchkanne“ abschließen möchte, und ein Ausbau des Mobilfunknetzes mit einem wachsamen Auge auf dessen Strahlenintensität ergänzten den gewählten Themenumfang an diesem Abend schließlich ebenso wie ein Angehen gegen Leerstände, die Nachverdichtung und die anderweitige Schaffung von Wohnraum.
Zum Abschluss des ersten Wahlgesprächsabends griff Fritz Link dann noch zwei weitere, letzte Themen auf. Man sei wohl die einzige Kommune im Landkreis, die ein „Demografiestrategiemanagement“ entwickelt habe. Einer der Kerninhalte, man wolle für junge Menschen attraktiv sein und eine Freizeitstruktur bieten. Jugendvereinsförderung und ein offener Jugendtreff mit Betreuung durch einen Jugendpfleger seien dafür wichtige Bausteine. Nach den Corona-Jahren sei es wichtig, die Jugendarbeit wieder aufzubauen.
Und auch im Bereich des Tourismus sei eine Weiterentwicklung wichtig. Königsfeld habe das Potential. Diese müsse, wie auch in anderen Bereichen, genutzt werden.