Der FC Königsfeld muss sein ehrgeiziges Vorhaben, den Bau eines Kunstrasenplatzes auf dem bisherigen Hartplatz, finanziell alleine stemmen. Von der Gemeinde gibt es dafür keinen Zuschuss. Immerhin hat der Verein insoweit Planungssicherheit, dass im Jahre 2023 gebaut werden kann. Weil die Gemeinde einen Parkplatz baut.
Enttäuscht nach der Sitzung
Sichtlich enttäuscht verließen die Vertreter des FC Königsfeld bei der Sitzung des Ortsteilausschusses den Sitzungssaal im Rathaus. Denn die Bitten des FC-Vorsitzenden Dietmar Eschner und der Bürger Erik Haan und Gerhard Dingler, die Gemeinde möge dem Verein für den Bau des Kunstrasenplatzes einen Zuschuss gewähren, erfüllten sich nicht.
Bürgermeister Fritz Link erinnerte daran, dass die Gemeinde den FC Königsfeld beim Neubau des Sportheims mit 70.000 Euro bezuschusst habe. Durch die Schließung eines Erbbaupachtvertrags habe die Gemeinde dem Verein zudem verholfen, günstigere Darlehen zu erhalten. Dies seien klare Signale der Unterstützung gewesen.
Hartplatz dient oft auch als Parkplatz
Wenn im Sommer zu Spitzenzeiten bis zu 3000 Gäste das Freibad besuchen, reichten die Parkplätze nicht aus. Dann könne durch eine dinglich gesicherte Vereinbarung der Tennenplatz als Ausweichparkplatz genutzt werden. Bei optimaler Auslastung könnten hier rund 200 Fahrzeuge zusätzlich parken. In Abstimmungsgesprächen mit dem FC Königsfeld habe sich ergeben, dass der beste Standort für einen Kunstrasenplatz der Hartplatz darstelle. Somit müsse an anderer Stelle Parkplätze geschaffen werden.

Als beste Lösung werde der Erdwall rechts an der Zufahrtsstraße zum Freibad gesehen. Der FC Königsfeld habe sich bereit erklärt, die Abtragung des Erdwalls in Eigenleistung zu übernehmen, schilderte der Bürgermeister. Die Entwurfsplanung des Ersatzparkplatzes stellte Stefan Hähnle von den Kirn Ingenieuren vor, die drei Varianten beinhaltete. Die Ausführung in asphaltierter Fahrbahn und geschotterten Parkplätzen kostet 244.000 Euro, Parkplätze mit Rasengittersteinen 377.000 Euro und in kompletter Schotterbauweise 206.000 Euro. Im günstigsten Fall können 180 Stellplätze hergestellt werden.
Bürgermeister für günstige Lösung
Für Link sprach sich für die günstigste Version aus, zumal noch Kosten für Ausgleichsmaßen und weitere Planungskosten hinzukämen. „Ich denke, wir haben einen guten Lösungsweg gefunden. 2022 wird die Gemeinde finanziell nicht in der Lage sein, dies zu stemmen. Wir werden aber eine Verpflichtungsermächtigung für 2023 eingehen, damit der Verein Planungssicherheit hat“, sicherte der Bürgermeister zu.
Der Idee von Rätin Beate Meier, als Finanzierungshilfe Parkplatzgebühren zu verlangen, lehnte Link ab. Dies verteure den Schwimmbadbesuch und wäre gegenüber anderen Freibädern ein klarer Wettbewerbsnachteil. Außerdem müssten Parkscheinautomaten aufgestellt und kontrolliert werden.
Finanziell eine harte Zeit
Der Vorschlag von Marielle Lupfer, die Mittel für den Ersatzparkplatz erst im Jahre 2024 bereitzustellen, stieß auf wenig Resonanz. Thomas Fiehn stellte klar: „Ich bin für die günstigste Parkplatzlösung. Asphaltieren kann man später immer noch. Trotzdem ist das eine ziemlich große Nummer. Wenn wir das Projekt mittragen, wird das eine harte Zeit für die Gemeinde. Da gehen andere Vorhaben den Bach runter“, bekräftigte Fiehn.
Mit vier Ja- und einer Neinstimme und einer Enthaltung fassten die Räte den Empfehlungsbeschluss, eine schriftliche Vereinbarung über die künftige Nutzung des Kunstrasenplatzes durch andere Fußballvereine der Gemeinde und über die ehrenamtliche Eigenleistung des FC Königsfeld beim Abtragen des Erdwalls abzuschließen. Der Bau des Parkplatzes wird als Beitrag der Gemeinde für den Bau des Kunstrasenplatzes bewertet, ein Zuschuss wird nicht gewährt. Die Mittel für den Bau des Parkplatzes sollen 2023 in den Haushalt 2023 eingestellt werden.