Lothar Herzog

Bis zum 17. Juni 2018 war für den damals 48-jährigen Frank "Beizer" Rapp aus Weiler die Welt noch in Ordnung. Dann stellte eine Hirnblutung sein Leben völlig auf den Kopf. Wie der Betroffene sich erinnern kann, habe er beim Duschen plötzlich auf der rechten Körperseite ein taubes Gefühl mit rascher Zunahme gespürt. Nachdem die Zunge verkrampfte und er nicht mehr richtig atmen konnte, setzte seine Frau Claudia den Notruf ab.

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Der Notarzt äußerte den Verdacht einer Hirnblutung, weshalb Rapp mit dem Hubschrauber in die Klinik nach Freiburg kam. Dort wurde zeitnah ein Luftröhrenschnitt vorgenommen. Nach zwei Wochen Klinikaufenthalt in Freiburg wurde der dreifache Familienvater in die Reha-Klinik nach Elzach verlegt, wo er bis Mitte Dezember 2018 blieb, ehe er endlich nach Hause durfte. "Ich hatte eine Höllenangst, dass ich hier nicht mehr rauskomme. Anfangs in der Frühreha musste ich einfache Dinge wie sprechen, sitzen und essen wieder neu lernen. Es war ein Unfall, vermutlich durch hohen Blutdruck, der jedem passieren kann", schildert Rapp.

Heute drückt er sich immer wieder auf die Stelle, an der der Luftröhrenschnitt vorgenommen worden war. Dies ist erforderlich, um einigermaßen verständlich reden zu können, weil beim Sprechen durch den noch nicht zugewachsenen Schnitt Luft eindringt. Diese Operation ist für den 2. April dieses Jahres vorgeschehen. Für seine Genesung setzt er sich fast täglich auf den Heimtrainer und besucht drei- bis viermal in der Woche einen Physiotherapeuten außer Haus.

Er ist auf die Hilfe eines Rollators angewiesen

Das Gehen ist derzeit nur mit Hilfe des Rollators möglich, oder wenn er von seiner Frau an der Hand geführt wird. "Das Gedächtnis funktioniert aber noch wie vorher", ist Rapp unsagbar froh und dankbar darüber, dass wenigstens im Kopf bei ihm alles beim Alten geblieben ist. Ob er jedoch je wieder als Küchenmonteur arbeiten kann, weiß er heute noch nicht. Am 4. August will er seinen 50-er feiern.

Was er und seine Frau nach dem Unfall nicht erwartet haben: In den schweren Stunden, die noch lange nicht vorbei sind, waren und sind sie nicht allein. Im Ort erfahren sie eine große Wertschätzung. Die Idee von seinem Freund Frank Berger, mit der Vereinsgemeinschaft für den schwer Erkrankten ein Benefizkonzert mit der Wolfacher Rockband "Big Mama" zu organisieren, stieß auf große Zustimmung. Schließlich war Rapp bis zuletzt nicht nur als Oberhexe bei den Schoafhexen äußerst aktiv, sondern auch früher als Trainer beim FC Weiler und Mitglied in nahezu allen Vereinen im Ort.

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Gesagt, getan: Das Konzert findet am Samstag, 16. März, in der Gemeindehalle Weiler statt, Beginn ist um 20.30 Uhr, Einlass ab 19.30 Uhr. Die Rockband Big Mama aus dem Kinzigtal war bereits im Vorjahr in Weiler zu Gast und begeisterte.

Die Bewirtung wird an diesem Abend die ehemalige A-Jugend vom FC Weiler übernehmen, die Frank Rapp als Trainer 2015 zum Bezirksmeistertitel und Bezirkspokalsieg führte. Den Auf- und Abbau übernimmt Rapps Freundeskreis. Mit dem Erlös soll Frank Rapp bei seiner Rehabilitation finanziell unterstützt werden.

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