Jutta Freudig

Jetzt wirkt sich das Corona-Geschehen erstmals auch auf die Immendinger Schulen aus: Ein Schüler, der in der Donaugemeinde lebt und das Tuttlinger Otto-Hahn-Gymnasium besucht, ist positiv getestet worden. Da drei Geschwister aus der Familie in Immendingen zur Schule gehen, sind von der Situation nun auch die Schloss- und die Reischach-Real- und Werkrealschule betroffen.

Zum Schutz aller Schüler vor Ansteckung und zur Unterbrechung möglicher Infektionsketten haben die Schulleitungen entschieden, dass Schüler aus drei Klassen der beiden Schulen vorerst zuhause bleiben sollen. Wie lang, das entscheidet sich nach Vorliegen der Testergebnisse der Geschwister am Freitag, 16. Oktober.

Nur Kontaktpersonen der zweiten Stufe

Bereits am Mittwoch, 14. Oktober, bestätigte das Landratsamt Tuttlingen, dass von den Corona-Maßnahmen nun auch drei Klassen in den beiden Immendinger Schulen betroffen seien.

Weder für Klassen der Grundschule, noch der Reischachschule sei seitens des Gesundheitsamts aber eine Quarantäne verfügt worden, da es sich bei den jeweiligen Verdachtsfällen nur um Kontaktpersonen der zweiten Stufe handle. Bei den Jugendlichen der Reischachschule seien Tests vorgenommen worden, deren Ergebnisse noch nicht vorliegen.

Auch elf Lehrer sind betroffen

Über die aktuelle Entwicklung an der Schloss- und der Reischach-Real- und Werkrealschule informierte auf Anfrage auch der Immendinger Bürgermeister Manuel Stärk. „Wir haben einen positiv getesteten, neuen Corona-Fall in der Gemeinde,“ so Stärk, „es handelt sich um einen Schüler des OHG, der sich über die von einer großen Hochzeit ausgehenden Infektionsfälle im Landkreis angesteckt hat.“

Die drei Geschwister des OHG-Schülers werden in den Klassen 3a der Schlossschule sowie 8 und 9 der Reischach-Schule unterrichtet. Bis deren Testergebnisse vorliegen, sollen präventiv die Klassenkameraden der betroffenen Schüler zuhause bleiben. „In die Maßnahme eingeschlossen sind auch insgesamt elf Lehrer der beiden Schulen, die mit den Geschwistern intensiveren Kontakt hatten,“ so Stärk. Außerdem seien 18 Kinder der Klassen 3b und 3c aus der Ganztagsschule der Schlossschule betroffen, da die Ganztagsbeschulung nicht klassen- sondern jahrgangsweise erteilt wird.

Kurzfristige Entscheidungen belasten Familien

Nachdem man bereits während der Schulschließung im Frühjahr Erfahrungen gesammelt habe, könnten die Schüler auch daheim mit Unterrichtsstoff versorgt werden, sagt Stärk. Sollten die Tests der Geschwister am Freitag, 16. Oktober, negativ ausfallen, dann könnten alle Klassen bereits am Montag wieder zur Schule kommen.

„Wir sind uns bewusst, welche Probleme solche kurzfristigen Entscheidungen, die nicht auf Anordnung, sondern nur in Absprache mit dem Gesundheitsamt getroffen wurden, für die betroffenen Familien mit sich bringen,“ meinte der Bürgermeister weiter. Gerade Grundschüler benötigten während des Unterrichtsausfalls eine Betreuung, die manche Familien nicht leisten könnten.

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„Wir versuchen daher, verantwortungsvoll mit dem Problem umzugehen und nicht zu viele, aber auch nicht zu wenige Kinder nach Hause zu schicken. Nur auf diese Weise können wir aber ganze Schulschließungen vermeiden,“ so Manuel Stärk. Er habe in Rückmeldungen auch großes Verständnis seitens der Eltern erfahren. Der Gesundheitsschutz habe in jedem Fall Vorrang.