Der Immendinger Bahnhof, Verkehrsdrehscheibe der Gemeinde und Herzstück des zur Neugestaltung anstehenden Bahnhofsviertels, soll wieder attraktiver werden. Während das Gebäude durch Investoren saniert und von Geschäften bezogen wird, ist die Gemeinde Immendingen bestrebt, auch für den noch von der Bahn genutzten Bereich Verbesserungen zu erzielen. Diese kommen zwar langsam voran, dennoch berichtete Bürgermeister Manuel Stärk dem Gemeinderat jetzt wieder von Fortschritten.
„Leider ist das Land Baden-Württemberg ja aus dem Förderprogramm ausgestiegen, das kleineren Bahnstationen zu mehr Barrierefreiheit verhelfen sollte“, so Stärk. Im Frühjahr 2021 war die Gemeindeverwaltung aufgrund einer guten Platzierung im „Bahnhofsmodernisierungs-Programm II“ noch optimistisch, dass Fördermittel für den Immendinger Bahnhof fließen würden. Den Kontakt zur Bahn habe er aber auch gehalten, nachdem die damaligen Pläne nicht umgesetzt werden konnten.
Neuer Anstrich der Unterführung
„Was wir jetzt erreicht haben, hat weniger mit Barrierefreiheit zu tun, als vielmehr mit verbesserter Optik für den Bahnhof“, so der Bürgermeister. Wichtig sei schon einmal, dass die Unterführung einen neuen Anstrich bekommen habe.
Tatsächlich wirkt der lange Gang unter den Gleisen mit den Aufgängen zu den Bahnsteigen jetzt deutlich heller als zuvor. Als Schutz vor Graffiti werde überlegt, großflächige, abstrakte Kunstwerke aufzubringen. Stärk: „Wir sind froh um alles, was hilft, diese Unterführung irgendwie freundlicher zu machen.“
Vorgesehen ist laut weiteren Ausführungen außerdem, die Umhausungen der Treppenauf- und -abgänge zu sanieren. Die momentan zum Teil beschädigten Glasscheiben der Ausgänge auf die Gleise sollen künftig durch Sicherheitsglas ersetzt und mit schützenden Lochblechen versehen werden.
„Nicht weitergekommen sind wir dagegen mit den Radschienen an der Seite der Auf- und Abgangstreppen zur Unterführung“, bedauerte Manuel Stärk, der einst noch als Hauptamtsleiter lang für das Anbringen der Schienen gekämpft hatte.
Die Erleichterung ist wenig hilfreich
Im Nachhinein erwies sich die angestrebte Erleichterung als wenig hilfreich und wurde sogar von Radfahrern kritisiert. Da die Schienen sich direkt unter dem Handlauf und ganz am äußersten Rand der Treppen befinden, ist das Hochschieben von Fahrrädern nur sehr schwer möglich. Sicherheitsvorschriften der Bahn erlauben es aber laut Stärk auch nicht, die Schienen weiter nach innen zu rücken. Dort könnten sie zur Gefahr für die Fahrgäste werden, vor allem auch bei Sehbeeinträchtigungen.
Gemeinderätin Ute Scharre-Grüninger erkundigte sich, ob nicht wie bei anderen Bahnhöfen das Anbringen einer Art „Rampe“ an den Treppenseiten möglich wäre. Dafür sind allerdings wohl die Treppenaufgänge am Immendinger Bahnhof nicht breit genug, wie es seitens der Bahn heiße, so Stärk.
Gemeinderätin Monika Kienzle fragte, wer zuständig sei, wenn die Unterführung verschmutzt werde. So waren ihr Exkremente in dem Gang aufgefallen. Verschmutzungen würden über einen Reinigungsdienst der Bahn beseitigt, der in regelmäßigen Abständen im Einsatz sei. „Wir verständigen diesen Dienst auch, falls eine Reinigung außerhalb der Reihe nötig ist“, hob der Rathauschef hervor.