50.000 Kinder in Deutschland verbringen Weihnachten nicht in ihren Familien. Sie befinden sich laut dem Statistischen Bundesamt in der Obhut des Jugendamtes. Im Kinderhaus am Buchberg in Behla leben 24 dieser Kinder.
“Wir versuchen, Weihnachten so familiär wie möglich zu gestalten. Dies beinhaltet für uns, dass wir für die Kinder die Vorweihnachts- und Weihnachtszeit ähnlich verbringen, wie alle anderen Kinder und Familien“, erklärt Susanne Krause-Sittnick vom Kinderhaus am Buchberg in Behla.
Rituale läuten die Vorweihnachtszeit ein
“Das heißt für uns, dass in der Vorweihnachtszeit fleißig gebacken wird, es gibt Rituale, wie zum Beispiel das Vorlesen von weihnachtlichen Gute-Nacht-Geschichten oder das gemeinsame Schmücken des Weihnachtsbaumes sowie des Hauses“, ergänzt Klemens Krause-Sittnick.

“Es ist aktuell für uns auch sehr schön zu sehen, wie die Kinder in dieser besinnlichen Zeit zusammenwachsen und wie sich die älteren Kinder geschwisterlich um die kleineren kümmern. Wir haben aktuell Kinder im Alter von vier bis 17 Jahren in unserer Obhut, was eine große Altersspanne ist. Umso schöner ist es für uns Erzieher zu sehen, wie sich die Größeren in dieser Zeit liebevoll um die Kleinen kümmern“, freut sich Susanne Krause-Sittnick.
Zum Fest rücken alle zusammen
Die Feiertage werden etwa die Hälfte der Kinder im Kinderhaus verbringen. “Weihnachten wird immer gemeinsam gefeiert“, sagt Susanne Krause-Sittnick. Die Kinder aus der Hauptgruppe in Behla und die Kinder in der Wohngruppe in Biesingen leben für diese Zeit zusammen in Behla.
“Weihnachten ist für die Kinder, Erzieher, sowohl für uns als auch für unsere Familie etwas ganz Besonderes. Wir, die Familie Krause-Sittnick, welche das Kinderhaus leitet, lebt direkt nebenan und wir feiern Weihnachten gemeinsam mit den Kindern hier“, erklärt Susanne Krause-Sittnick. „Somit haben wir auch die Rituale, welche wir aus unserer Kindheit kennen, mit für die Kinder übernommen.“
“Wir besuchen gemeinsam mit den Kindern, wie wahrscheinlich viele Familien, einen Gottesdienst oder ein Krippenspiel. Im Anschluss wird dann gemeinsam an einer großen Tafel gegessen. Dann gibt es traditionell Raclette, welches die Kinder vorab mit den Erziehern vorbereiten. Sie bringen sich immer sehr gerne selbst mit ein“, erklärt Susanne Krause-Sittnick.
Baumschmuck ist selbstgebastelt
Der Weihnachtsbaum, der im Eingang des Hauses steht, wird gemeinsam dekoriert. “In den Sozialräumen der Einrichtung befindet sich ebenfalls ein Christbaum, dieser wurde bereits vorab mit den Kindern geschmückt.“ so Klemens Krause-Sittnick. “In diesem Jahr hat unsere Praktikantin Selina eine sehr tolle Aktion mit den Kindern gemacht und der Christbaumschmuck wurde selbst gebastelt.“

“Zur Bescherung klingeln wir dann mit einer Glocke und die Kinder versammeln sich unter dem Baum“, sagt Klemens Krause-Sittnick. Unter den Geschenken sind Geschenke der Familien sowie Geschenke, die die Einrichtung beschafft.
Triberger Schüler sorgen für Überraschung
“Außerdem haben wir eine tolle Kooperation mit dem Schwarzwald-Gymnasium in Triberg. Die Schüler bringen für jedes der Kinder ein individuell gepacktes Geschenk vorbei. Davor bekommen sie Infos bezüglich Alter, Geschlecht und Vorlieben der Kinder. Gepackt wird dann das, was sie denken, was unseren Kindern gefallen könnte“, erklärt der Heimleiter Klemens Krause-Sittnick.
“Hierbei geben sich die Schüler extreme Mühe: Oftmals sind Briefe mit dabei, in denen beschrieben wird, welche Gedanken sich die Schüler zum jeweiligen Geschenk gemacht haben“, freut sich Susanne Krause-Sittnick.
“Bevor es losgeht mit der Bescherung, wird die Weihnachtsgeschichte vorgelesen und gemeinsam gesungen. Im Anschluss packen die Kinder dann nacheinander jeweils ein Geschenk aus“, erklärt Susanne Krause-Sittnick.
Kinder vereisen für eine Woche
Nach den Weihnachtsfeiertagen geht es dann für die Kinder jeweils zu acht für eine Woche in den Urlaub. “Es wird gemeinsam Schlitten gefahren, gewandert und gespielt, bevor es dann wieder in den Schulalltag weitergeht“, sagt Klemens Krause-Sittnick.