Hubertshofen ist um eine Attraktion reicher. Ein Streuobstlehrpfad animiert zu einem Spaziergang rund um das Dorf und vermittelt durch Schautafeln die lange Tradition des Obstbaus in dem Donaueschinger Stadtteil.
Der Pfad beginnt und endet an der Mosterei. Initiator Georg Tritschler ging die Idee, ergänzend zur Mosterei einen Obstbaumlehrpfad zu errichten, schon viele Jahre durch den Kopf. Rund um Hubertshofen gab es früher viele Streuobstwiesen. Viele wichen im Laufe der Zeit landwirtschaftlichen Flächen. So galt es erst einmal, alte Bestände wieder zu ergänzen.
Zusammen mit dem inzwischen verstorbenen Baumexperten Hans Letulé wurden die Standorte der Pflanzungen an sechs Standorten festgelegt. 2018 pflanzte Tritschler die ersten 58 neuen Bäume.

Große Unterstützung für seine Idee erhielt Tritschler aus dem Ort. Auf Privatwiesen, Flächen im Ago-Camp und auf städtischem Grund wurde gepflanzt. Zum Teil wurden neue Bäume in schon bestehende Streuobstwiesen integriert.
Ziel ist dabei, alte Obstsorten zu erhalten. Schnell war auch Ansgar Barth aus Unterbränd mit im Team, der als Kenner auf diesem Gebiet gilt und in Hubertshofen regelmäßig Baumschnittkurse abhält.
Bäume der Sorten Adams Parmäne, Boikenapfel, Charlamowski, Denzinger Kantapfel, Königlicher Kurzstiel wurden gepflanzt. Neben Apfelbäumen wurden auch vereinzelte Wildbirnen, Kirsche, Zwetschge und Mirabelle gesetzt. Inzwischen stehen in Hubertshofen über 200 neue Bäume: Grundlage, um das Projekt Streuobstlehrpfad in Angriff zu nehmen.
Pfad ist in einer Stunde zu erleben
Die Aufsteller waren schnell beschafft, länger dauerte die Diskussion über die Inhalte der Beschreibungen für die einzelnen Stationen. Als Berater wirkte Otto Körner, der sich vor vielen Jahren in Bräunlingen für Streuostwiesen stark gemacht hatte.
Die finale Version wurde schließlich von Georg Trischler und Ansgar Barth verabschiedet. Ihr Ansatz: Der Pfad solle so sei, dass man in einer Stunde einen lockeren Spaziergang machen könne und nicht vor jeder Tafel 20 Minuten studieren müsse.
Ansgar Barth, der Texte und Bilder beisteuert, fügt hinzu: „Das Ganze ist unterhaltsam, leichte Kost, nicht zu hochwissenschaftlich, mit interessanten Informationen für jedermann. Vorne werde eine bedruckte Mehrschichtplatte angebracht. Dann bleibe immer noch die Rückseite, auf der eine zweite Platte ergänzt werden könne, wenn es in einem Jahr ein Schwerpunkt-Thema gäbe.
Ein Apfel als Klettergerüst
Später könne man auch noch QR-Codes anbringen, die mit Internetseiten verlinkt sind, falls jemand doch mehr wissen möchte. Wichtig sei es das Ganze erst einmal zum Laufen zu bringen. „Wir starten mit acht Stationen, können später immer noch welche hinzufügen, oder etwas interaktives einbauen wie beispielsweise ein Apfel als Klettergerüst“, fügt Tritschler hinzu.
Erste Pläne für Mostmuseum
Neben dem neuen Streuobstlehrpfad soll in einer baulichen Erweiterung der Mosterei ein Mostmuseum entstehen. Erste Pläne gibt es laut Georg Tritschler bereits.