Jahrzehnte lang war er das Gesicht der DLRG auf der Baar. Doch ans Aufhören denkt Franz Moch nicht. Die Jahre in führenden Positionen hat er längst hinter sich gelassen, das erledigen heute die nächsten Generationen. Er ist dorthin zurückgekehrt, wo alles anfängt. Zu den Schwimmkursen.
„Ich mache das nicht nur für die DLRG, sondern weil es mir einfach Spaß macht“, sagt Moch. Auch wenn es in seinem Alter Überwindung koste, samstags morgens ins kalte Wasser zu gehen. Kinder, die kommen und sagen „Ich will mit dir das Seepferdchen machen“, sei für ihn „Barzahlung pur“, sagt er mit leuchtenden Augen.

Wie vielen Kindern er schon das Schwimmen beigebracht hat, kann er nicht mehr sagen. Viele haben ihn später auch begleitet. So zum Beispiel Alexandra Bruchhäuser. Mit sechs Jahren hat sie bei Franz Moch das Schwimmen gelernt. Das war vor 36 Jahren, damals noch in Bräunlingen. Bis im Alter von 18 Jahren arbeitete sie später unter seiner Regie selbst in den Schwimmkursen mit.
Vor sechs Jahren hatte sie zwei Kindern einer Freundin jeweils einen Schwimmkurs geschenkt und ist seitdem wieder dabei. „Wir haben alle unterm Franz gelernt und freuen uns, dass er heute noch am Beckenrand steht,“ sagt sie. Das gleiche gilt für Melanie Hermann, die durch den Schwimmkurs ihres Sohnes wieder mit an Bord ist.
Franz Mochs unglaubliche DLRG-Vita
Doch wenn man so in die Runde schaut, sind viele der Ausbilder viel jünger, fast selbst noch Kinder. Und das ist Teil des Erfolgsrezepts von Franz Moch. Und der erklärt das so: „Wir bilden nach einem anderen System aus als alle anderen. Mit diesem System ist es möglich, mit Jugendlichen als Ausbilder zu arbeiten.“

Als Moch in Bräunlingen angefangen hat, wäre das nicht möglich gewesen. „Damals haben wir einen Kurs mit zehn Einheiten angeboten und danach war Schluss. Das war für mich unbefriedigend“, sagt er und erklärt warum. Manche seien fertig gewesen, anderen habe dieser Zeitrahmen nicht ausgereicht: „So haben wir das Ganze in zunächst drei Gruppen aufgeteilt, die jeweils ein ganz schmales Programm haben.“
Der Längste war 55 Male da
Wichtig, so Moch, sei es, dass jeder beliebig lange in einer Gruppe bleibt, bis der richtige Zeitpunkt zum Wechseln kommt. Eile oder Leistungsdruck gibt es beim Moch‘schen Schwimmenlernen nicht. „Bei uns zahlen die Kinder einmal 40 Euro, dann können sie so lange kommen, bis sie schwimmen können. Bei mir war der Längste 55 Male da. Aber das ist in Ordnung“, sagt Franz Moch.
Viele seiner Schwimmschüler sieht er später wieder. „Ich schätze, 80 Prozent unserer Ausbilder haben bei uns das Schwimmen gelernt.“ Das fing schon in Bräunlingen an. Eltern von Kindern, die Schwimmen konnten, fragten nach, ob ihre Kindere nicht weiter machen könnten. So wurden damals im Anschluss Gruppen für Bronze, Silber und Gold eingerichtet. Und mit einer Rettungsschwimmerausbildung können Jugendliche schon mit 13 Jahren als Ausbilder tätig sein.