Seit Jahren engagiert sich Florian Gaedtke ehrenamtlich bei der Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG), Ortsgruppe Baar, zunächst als Materialwart und seit 2017 als Technischer Leiter. Jetzt hat er sein Hobby zum Beruf gemacht.
Als Referent Einsatz/Medizin des DLRG-Landesverbands in Karlsruhe ist er inzwischen unter anderem Ansprechpartner für die Ortsgruppen in Baden. Irgendwie habe sich das ergeben, sagt er heute.

Angefangen hat alles im Dezember 2005. Ein Freund lockte den damals Elfjährigen mit der Aussicht auf ein kostenloses Schwimmtraining. Er machte mit, zumal er kein guter Schwimmer war. Er habe sich gerade eben über Wasser halten können, erzählt Florian Gaedtke.
Es wurde dann allerdings immer mehr daraus. Beim DLRG-Training fand er eine schöne Mischung aus sportlicher Betätigung und Spiel und Spaß, nette Kollegen und mit Christian Dages einen engagierten Jugendleiter. Bald absolvierte Florian Gaedtke den ersten Rettungsschwimmkurs, den ersten Erste-Hilfe-Kurs.

Irgendwann war es an der Zeit, sich selbst richtig zu engagieren. Als 2017 das Amt des Technischen Leiters aufgeteilt wurde, übernahm Gaedtke den neu geschaffenen Bereich Einsatz.
Seine Erste-Hilfe-Ausbildung in der DLRG kam ihm dann zupass, als er nach dem Abitur 2012/13 beim Rettungsdienst des Roten Kreuzes (DRK) in Villingen-Schwenningen ein Freiwilliges Soziales Jahr ableistete. „Ich wusste nach dem Abi nicht genau, was ich beruflich machen soll, und dachte mir, das passt doch gut zu meinem Hobby“, damit meint er die DLRG. Kurzzeitig dachte Florian Gaedtke an ein Medizinstudium, das war aber aufgrund des Numerus Clausus unerreichbar.
Er bewarb sich beim DRK in Donaueschingen. Florian Gaedtke bekam einen Job und später die Möglichkeit, im Schnellverfahren einen Rettungsassistenten-Kurs zu absolvieren. Und hatte danach eine abgeschlossene Ausbildung.
In diesem Beruf arbeitete der Donaueschinger bis 2016. Zwischendurch schrieb er Bewerbungen für ein Medizinstudium, landete trotz seiner Erfahrung aber nur auf Nachrücker-Plätzen.

So absolvierte Florian Gaedtke den Studiengang „Security And Safety Engineering“ an der Hochschule Furtwangen. In diesem sind auch Katastrophenschutz und Rettungsdienst Themen.
Doch das Studium hielt ihn nicht von seinem DLRG-Hobby ab. Wenn Florian Gaedtke in Donaueschingen war, vor allem in den Semesterferien, kümmerte er sich intensiv um seine neuen Aufgaben als Technischer Leiter in der DLRG-Ortsgruppe.

Während des ganzen Studiums arbeitete Florian Gaedtke weiterhin zu 35 Prozent beim Rettungsdienst. Und sucht sich sogar einen Intensivkurs, um sich in der vorlesungsfreien Zeit zwischen Bachelor und Master zum Notfallsanitäter weiterzubilden.
Weiterbildung und Masterstudium parallel gepackt
Im Lockdown dann zu Hause saß Florian Gaedtke mit zwei Computern vor zwei Bildschirmen, links ging es um das Thema Notfallsanitäter, rechts liefen die ersten Vorlesungen des beginnenden Masterstudiums, die online aus Furtwangen kamen. So ging es vom Staatsexamen Notfallsanitäter direkt in die Vorlesung. Doch schließlich funktionierte alles.
Zufällig entdeckte er, dass der DLRG-Landesverband Baden einen Referent Einsatz/Medizin suchte. Er bewarb sich. Und im November 2021 erhielt er die Einstellungszusage.
Und was macht er in seinem neuen Job in Karlsruhe? Er entlastet einerseits die hauptamtliche Verwaltung, befasst sich mit Gesetzen und Vorschriften. Andererseits übernimmt er die Arbeit in vielen Gremien und Ausschüssen, die ehrenamtlich nicht leistbar ist, steht auch im Kontakt mit staatlichen Stellen.
Sein Wissen von der Arbeit an der Basis hilft ihm viel
„Insbesondere der Bürokratie-Aufwand hat inzwischen ein enormes Level angenommen“, erzählt Florian Gaedtke. Hier könne er helfen. Sein Vorteil sei, dass er die Arbeit an der Basis genau kenne.
Rechtlich ist sein Lebensmittelpunkt jetzt in Karlsruhe, sagt Gaedtke; in Donaueschingen ist er nur noch an den Wochenenden. Dank digitaler Technik kann er weiter mit der Ortsgruppe Baar zusammenarbeiten und den Vorsitzenden Thomas Moch unterstützen. „Doch mein gesellschaftlicher Lebensmittelpunkt mit Kollegen, Freunden, Familie bleibt weiter in Donaueschingen“, sagt er.