Das Wetter passt mittlerweile und die Schwimmbäder können öffnen. Während ringsherum geplanscht wird, muss das Donaueschinger Parkschwimmbad jedoch auch diesen Sommer noch geschlossen bleiben. Der Grund sind die Sanierungsarbeiten, die aktuell im Bad laufen.
Wenn es diesen Sommer wieder nicht öffnen kann – auch 2022 war es wegen der Sanierung geschlossen – dann fragen sich viele Badegäste, warum die Stadtverwaltung denn nicht schon in der Corona-Zeit damit begonnen hat, wo doch ohnehin niemand ins Bad durfte.
„Die Fördermittel waren noch nicht bewilligt“, erklärt Stadtbaumeister Christian Unkel. Und außerdem, „hatten wir die Planung für eine Schwimmbad-Sanierung nicht einfach in der Schublade liegen und mussten zugreifen.“ Wäre es mit den Fördermitteln früher gegangen, dann hätte man auch früher angefangen.
Es wäre kein Jahr mehr gegangen
Unkel hält allerdings auch fest: „Es wäre mit dem alten Bad auch kein Jahr mehr gegangen.“ Das war zwar in die Jahre gekommen, habe aber nicht heruntergekommen gewirkt, mag da manch einer sagen. Zu erkennen sei das aber auch beim alten Kinderbecken gewesen. Das sei im Laufe der Zeit immer schräger geworden.
Betroffen ist dabei jedoch vor allem die Badtechnik, die unter der Erde oder in separaten Gebäuden schlummert: „Etwa 2012 oder 2013 haben sich die Hygiene-Anforderungen an Bäder erhöht“, erklärt Unkel.
Das bedeutete für das Parkschwimmbad, dass mehr Filtration stattfinden muss – die alte Anlage durch eine neue ersetzt werden muss. Und genau das passiert jetzt auch. Was das an Volumen ausmacht, wird am derzeit entstehenden Anbau für das Technikgebäude sichtbar. Ein großer Teil der neuen Technik sei indes schon im Erdreich verschwunden. So ist etwa auch die neue Einströmtechnik in den Becken vom Rand in den Boden gewandert. Das Wasser kommt zukünftig dort aus den Rinnen, erklärt Peter Brieskorn vom Stadtbauamt.

Sollte das Bad einmal fertig sein, dann wird man dennoch erkennen, dass es saniert wurde: „Es bleibt ein klassisches Bad und wir wollen den Grundcharakter erhalten. Man wird aber sehen, dass sich etwas getan hat“, sagt Unkel.
So sind beide Becken komplett mit Edelstahl ausgekleidet, das große ist etwas kleiner geworden und zwischen den Becken befindet sich nun ein gangbarer Weg. Das Nichtschwimmerbecken wird mit neuen Attraktionen ausgestattet. Eine große Breitwellenrutsche wurde mit dem Kran angeliefert und ist bereits installiert. Die alte Rutsche bleibt erhalten, wird lediglich neu ans Becken angeschlossen.
Im Nicht-Schwimmerbecken befindet sich außerdem eine sogenannte Schaukelbucht. Darin schaukeln sich die Wellen des Beckens auf und sorgen so für Spaß im Wasser.

Eine Öffnung bis im August?
Beim Gang über die Baustelle drängt sich den Gemeinderatsmitgliedern die Frage auf: „Wo es jetzt schon alles so aussieht – warum gelingt dann nicht eine Öffnung bis August?“, erkundigt sich CDU-Stadtrat Martin Lienhard. Dafür gebe es schlich noch zu viel zu tun. „Allein die Checkliste vor dem Start ist ähnlich umfangreich, wie vor einem Raketenstart“, erklärt Unkel.
Zu öffnen, während noch gearbeitet wird, das sei ebenfalls unvorstellbar: „Sollte etwa Baustaub in die Filter gelangen, dann wäre das nicht gut.“
Warum immer noch gearbeitet werde, das habe mit verschiedenen Dingen zu tun. So etwa der Untergrund des Bades, der aufgrund des niederen Grundwassers hier sehr feucht ist. Probleme machte das im Frühjahr, als der konstante Regen die Baustelle in eine Matschgrube verwandelte. Daher habe man auch mit vielen kleinen Pfählen den Boden stabilisiert, erklärt Brieskorn.
Auch haben die Planer unterschätzt, dass bei den Pumpen ein größerer Aufwand notwendig wurde. „Das hätte uns auch um die Ohren fliegen können“, so der Stadtbaumeister.

So lange soll das neue Parkschwimmbad dann halten
Dafür wird das neue Bad wieder eine lange Zeit halten. Bei den Edelstahlbecken rechne man mit etwa 50 Jahren, bei der Technik mit rund 30 Jahren. Zur Technik zählt neben den neuen Pumpen und der Filtration auch die Solarheizung auf dem Schwimmbaddach, ebenso wie die Digitalisierung der Steuerelemente.

Und schließlich soll das Bad auch ein neues Kassensystem erhalten, sagt Tourismusamts-Leiter Andreas Haller. Das soll bis zur Öffnung fertig sein. „Kartenzahlung soll dann möglich sein und die Jahreskarten für das Bad können zukünftig auch an der Kasse im Bad erworben werden“, so Haller. Das Personal soll einheitliche Kleidung erhalten – und das Bad ein eigenes Logo.