Es ist 9 Uhr. Ein großer Lastwagen hat sich rückwärts auf die Baustelle im Parkschwimmbad rangiert. Geladen hat er zwei große, geschwungene Edelstahlkonstruktionen und einen ganzen Haufen Stahlkonstruktion, eingewickelt in Plastikfolie.
Ein nahe des Außenbereichs stehender Krank hebt die Teile nacheinander von der Ladefläche und schwenkt in Richtung Becken und legt die Teile vorsichtig auf Boden und Schotter wieder ab. Es handelt sich bei den Teilen um die neue Wellenrutsche, die hier künftig für noch mehr Wasserspaß sorgen soll.
Knapp 100.000 Euro lässt sich die Stadt diesen Wasserspaß aus veredeltem Stahl sich kosten. 1,8 Tonnen bringt der Koloss auf die Waage und misst vom Startpunkt bis zum Eintauchen in das Wasser ganze 15 Meter. Diese neue Attraktion im Freibad hat ihren neuen Platz eingenommen, eingebettet zwischen alter Rutsche und neuen Becken.
Badegäste können darauf in rasanter Fahrt über mehrere Wellen in das neue Nichtschwimmerbecken gleiten, immer gut geschmiert von frischem, nachströmendem Wasser.
Aber warum hat der Kran die Teile nicht gleich am Aufstellort abgelegt? „Zu schwer. Ein Krank reicht nicht so weit“, geben Bautechniker Maik Friedrich und Stadtbaumeister Christian Unkel die einfache Erklärung für dieses Vorgehen, die die Anlieferung ebenfalls mitverfolgten.

Zuerst wurde die Unterkonstruktion Stück für Stück in den dafür vorgesehenen Fundamenten aufgebaut, ehe die beiden großen Rutschenteile am Boden liegend mittels Schweißverfahren fest und dauerhaft verbunden wurden.
Für die Mitarbeiter fast schon Routine, denn sie montieren eigenen Angaben zufolge fast jede Woche irgendwo auf der Welt oder auf Kreuzfahrtschiffen solche und ähnliche Rutschen.
Gegen Nachmittag dann der große Moment. Kran Nummer zwei, der weiter in Richtung Aufstellort platziert war, nahm die 15 Meter lange Edelstahlkonstruktion an den Haken und hievte diese punktgenau auf ihren Platz nebst alter Rutsche, die den Badegästen erhalten bleibt. Schließlich wurden Unterbau und Rutschfläche fest miteinander verbunden.
Parallel zum Aufbau der neuen Rutsche liefen auch in den Becken, im Anbau und dem neuen Kinderbereich die Arbeiten weiter. Aktuell liege man gut im Zeitplan und auch bei den Kosten sei man bislang im Rahmen geblieben, äußerte sich Stadtbaumeister Christian Unkel zufrieden, und das, trotz aller Krisen, die zuletzt auch im Bausektor zu Preissteigerungen, Lieferengpässen und Terminproblemen geführt habe.