Die Partnerstadt Saverne ächzt unter den strengen Coronabestimmungen, die im ganzen Elsaß gelten. Auch wenn am Montag das strenge Kontaktverbot in ganz Frankreich gelockert worden. Acht Wochen lang war nur der Weg zum Einkauf und eine Stunde Bewegung im Bereich der Wohnung erlaubt gewesen. Wer seine Verwandten besuchen wollte, durfte das nur mit Passierschein und triftigem Grund.
Passierscheinverstoß kostet 135 Euro
Keine Kompromisse galten, was Verstöße gegen die Passierscheinregelung anlangten. Wer zum ersten Mal ohne das Papier angetroffen wurde, zahlte 135 Euro Strafe. Im Wiederholungsfall kostete das 360 Euro.
In der Partnerstadt treffe man viele depressive Menschen, hat sich Heike Föhrenbach erzählen lassen. Im Rathaus ist sie für den Kontakt zu den Partnerstädten zuständig. Aus einem Telefonat mit François Schäfer blieb ihre eine belämmernde Aussage in Erinnerung. Die aktuellen psychischen Belastungen dürften große Schäden nach sich ziehen, so die düstere Prognose des Bürgermeisterstellvertreters.
Kitas und Schulen weiter zu
Seit Montag haben in Saverne wieder Geschäfte und das Rathaus geöffnet. Zuvor durften nur Lebensmittelläden und Apotheken öffnen. Weiter geschlossen sind Restaurants oder Bars. Kindergärten und Schulen sind außer Betrieb. Für eine Wiederöffnung gibt es in der in Frankreich so definierten roten, sprich gefährdeten Zone keine Prognosen. Über Lockerungen werde in Frankreich alle drei Wochen entschieden.
Lange waren Masken schwer erhältlich
Zwischen Einschränkungen und Ängsten gehen die Saverner ihrer Arbeit nach. „Viele Menschen sind im Homeoffice“, sagt Föhrenbach.

Wie in Deutschland bestehe in öffentlichen Verkehrsmittel ein Maskenzwang, in Geschäften dagegen, obliege es dem Inhaber zu entscheiden, ob eine Maske getragen werden muss. Erst seit etwa einer Woche ist in Saverne dieses Pflicht-Utensil für die allgemeine Bevölkerung erhältlich.
Fünf Corona-Tote
Der Schutz bleibt notwendig. 77 Bürger Savernes haben sich am Coronavirus angesteckt, fünf sind daran gestorben. Die Zahlen sind, wie in der ganzen Region, nicht rückläufig.
Das politische Leben in der Stadt ruht. Seit der Wiederwahl von Bürgermeister Stéphane Leyenberger Mitte März fand keine Gemeinderatssitzung mehr statt.