Eruptiv, feurig, mit Nachhall und reichlich musikalischer Abwechslung kehrte die Feuerwehrkapelle mit ihrem Showkonzert nach drei Jahren wieder an ihren Aufführungsort in der Festhalle zurück.

Die beiden Aufführungen vor voll besetzten Rängen waren ein Beleg, dass die Veranstaltung auch nach den Einschränkungen durch die Pandemie zu den beliebtesten Veranstaltungen im Ort an der jungen Donau zählt. Zu Gute kommt den Organisatoren dabei auch die zunehmende überregionale Beliebtheit, die sie in den Vorjahren mit ihren Aufritten während dem Entenburgfestival oder als Showkonzert on Tour durch Pfohren stärkten.

Drei Stunden waren vergangen, als ein mit Überraschungen gespicktes Konzert mit einer Vehemenz seinem Ende entgegensteuerte, die selbst die kühnsten Erwartungen jener Zuhörer übertraf, welche von der Feuerwehrkapelle einiges an Überraschungen gewöhnt sind.

Dirigentin wird zur Rockröhre

Susanne Fesenmeier dirigierte die Jugendkapelle erstmals in einem Showkonzert. Als Rockröhre interpretierte sie zudem den AC/DC-Klassiker „Highway to hell“. Es folgte mit dem brachialen und durch Mark und Bein gehenden „Deutschland“, ein Hit der Band Rammstein.

Was kann noch nach Rammstein kommen?

Spätestens zu diesem Zeitpunkt hatten wohl viele in der Halle gedacht „Mehr geht nicht.“ Doch weit gefehlt. Und in dieser Form dürfte das wohl nur in Pfohren möglich sein: Auf Rammstein folgten als krönender Höhepunkt die Flippers, die in der Besetzung Markus Huber, Gabriel Feucht und Volker Fritschi zum Konzertfinale dem Publikum noch einmal „Dankeschön“ sagten.

Die Flippers sagen in der Besetzung Markus Huber (von links), Gabriel Feucht und Volker Fritischi musikalisch Danke für die gemeinsamen ...
Die Flippers sagen in der Besetzung Markus Huber (von links), Gabriel Feucht und Volker Fritischi musikalisch Danke für die gemeinsamen Stunden. | Bild: Rainer Bombardi

Gemeinsam mit dem Gesamtorchester erhielten sie reichlich Applaus als Lohn für eine abwechslungsreiche Unterhaltung. Markus Huber wirkte als Akteur in kurz aufeinander folgenden Auftritten sowohl bei der Rammstein-Nummer als auch bei den Flippers mit.

Die Feuerwehrkapelle unter der Leitung von Alexander Wassylenko eröffnete jeden Abschnitt ihres traditionell in drei Teile gegliederten Showkonzerts mit der Eurovisions-Melodie. Das Intro sollte das Publikum jedes Mal an das Motto des Abends erinnern, welches unter „Hoämät“ deren ganze Fülle und diese auch bis an die Grenzen Europas und drüber hinaus verstand.

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Ein geschickter Schachzug der Macher des Showkonzerts war auch die verstärkte Einbindung von Mitgliedern der Jugendkapelle. Sie bekamen die Gelegenheit in eigenen Showpunkten und Aufführungen den zweiten Teil zu gestalten, was dem Gesamtablauf eine erfrischende Komponente verlieh.

Stelldichein der Showgrößen

Mit von der Partie waren Hits von Showgrößen wie Maite Kelly und Roland Kaiser, Roy Bianco und seine Abruzanti Boys oder auch Ed Sheeran. Die Seemänner von Santiano schipperten über die Meere. Doch auch die einheimischen „Feschtbänkler und Brassman ließen sich einen Auftritt in Pfohren nicht entgehen.

Die Besatzung der Sanitano mit Detlef Krohn (von links), Alexander Seckinger, Martin Wesle, Matthias Reichman und Raffael Wesle nimmt ...
Die Besatzung der Sanitano mit Detlef Krohn (von links), Alexander Seckinger, Martin Wesle, Matthias Reichman und Raffael Wesle nimmt das Publikum auf eine Reise über die Meere mit. | Bild: Rainer Bombardi

Wohl mehr als die Hälfte der Musikerinnen und Musiker der Feuerwehrkapelle war neben der Mitwirkung im Gesamtorchester in irgendeiner Form an einer der Kleingruppen oder Showaufführungen beteiligt. Clemens Fritschi und Markus Huber erwiesen sich einmal mehr als kongeniale Moderatoren des Showkonzerts.

Lob und Kritik von den Zuhörern

Aus dem Publikum gab es überwiegend Lob für das Showkonzert. „Der letzte Teil mit dem Auftritt von AC/DC und Rammstein war vor allem für Menschen, die in irgendeiner Form ein Problem mit ihrem Gehör haben, eine Herausforderung“ , bemerkte Walter Kuttruff.

Udo Lindenberg alias Ralf Schneckenburger macht mit seinem Panikorchester sein Ding – ganz im Sinne eines Showkonzerts.
Udo Lindenberg alias Ralf Schneckenburger macht mit seinem Panikorchester sein Ding – ganz im Sinne eines Showkonzerts. | Bild: Rainer Bombardi

„Im Falle einer vielfach geforderten Zugabe nach dem letzten Auftritt mit den Flippers wäre der chronologisch bewusst in dieser Form gestaltete Konzertablauf verblasst“, urteilte Gottfried Vetter.

Der ehemalige Dirigent und Ortsvorsteher Gerhard Feucht fand das Konzertmotto „Hoämät“ mutig gewählt. „Wer Heimat in der originären Form erwartete, suchte während den drei Konzertstunden nahezu vergebens danach.“