Die Ampel steht auf grün und soll auch in den kommenden Wochen die gleiche Farbe behalten. Sicher ist das nicht, doch die Hoffnungen sind groß. Zum 53. Mal soll es am 9. und 10. Oktober einen Schwarzwaldmarathon rund um Bräunlingen geben. Die Vorbereitungen laufen beim Veranstalter Laufsportgemeinschaft (LSG) Bräunlingen längst auf Hochtouren. „Natürlich bleibt immer ein Rest-Risiko, aber aktuell sieht es gut aus, dass wir die Veranstaltung in einer abgespeckten Form ausrichten“, sagt Chef-Organisator Frank Kliche. Das von ihm benannte Rest-Risiko ist der Corona-Pandemie geschuldet und weder von den Organisatoren noch von den zuständigen Ämtern beeinflussbar.

Schon im Juni/Juli hatte Kliche erklärt, dass die Organisatoren bis Ende August warten wollen, um eine finale Entscheidung zu treffen. Dabei gab es nur zwei Möglichkeiten: Zu- oder Absage der Traditionsveranstaltung. Der August ist vorbei und Kliche betont: „Wir setzen die Vorbereitung im gewohnten Rahmen und mit viel Engagement fort. Wir gehen davon aus, dass wir die Veranstaltung auch durchziehen werden.“
Ständiger Kontakt mit den Behörden
Nahezu ständig ist das Organisationskomitee im Kontakt mit der Stadt Bräunlingen und dem Landratsamt Schwarzwald-Bara-Kreis, um aktuelle Tendenzen und veränderte Hygienevorschriften, die vom Land Baden-Württemberg kommen, in die Vorbereitung einfließen zu lassen. Die Ämter stellten die Ampel bisher nicht auf rot, und daher sind bei der LSG alle zuversichtlich, dass es bis zu den zwei Lauftagen auch so bleibt. „Aktuell sieht es wirklich gut aus, aber in der ungewissen Zeit kann es schon in zwei, drei Tagen Veränderungen geben. Bei uns ist die ganze Mannschaft mit Hochdruck dabei, um organisatorisch wieder eine Top-Veranstaltung anzubieten“, schildert der Organisations-Chef.
Sehr zuversichtlich stimmen die Bräunlinger Macher die gegenwärtigen Anmeldezahlen. Zwar geht Kliche dabei, wie in den vergangenen Jahren nie ins Detail und nennt keine konkreten Zahlen, doch das Interesse der Athleten scheint groß zu sein. Den Organisatoren spielt dabei in die Karten, dass bundesweit viele Veranstaltung abgesagt werden mussten und die Sportler nach Laufereignissen dürsten. Noch sind Plätze in den Starterlisten frei, doch wie gewohnt steigt die Nachfrage, je näher das Schwarzwald-Ereignis kommt. Täglich gehen im Büro der LSG Anfragen und Zusagen von Sportlern ein. Gewohnt gut ist das Interesse aus den baden-württembergischen Läuferhochburgen, aber auch darüber hinaus aus anderen Bundesländern, sowie aus dem benachbarten Ausland.

Schon vor Wochen wurde das gewohnt umfangreiche Programm an den zwei Lauftagen deutlich abgespeckt. Auch das war der Corona-Krise geschuldet. Keine Abstriche gibt es bei den zwei Hauptläufen, dem Marathon und dem Halbmarathon. Die Sportler auf beiden Strecken werden, wie gewohnt getrennt, am Sonntag, 10. Oktober, auf den Kurs geschickt. Ebenso die Läufer der Marathon-Staffel. Dieses Staffelereignis erfreut sich seit Jahren einer steigenden Beliebtheit. Erstmals überhaupt gibt es am Sonntag den bereits vor drei Jahren initiierten 5 Kilometer Ringzuglauf/Firmenlauf, der vor seiner Premiere steht. Am Samstagnachmittag werden der 10 Kilometer-Lauf und das Nordic Walking über zehn Kilometer ausgetragen.
Unterdessen präsentiert sich die Strecke in einem ausgezeichneten Zustand. Die vielen Waldpassagen wurden nochmals begutachtet und wo Bedarf war ausgebessert. Der Countdown auf der vereinseigenen Webseite läuft schon seit einem Jahr der Null entgegen. Solange die Ampel weiter die grüne Farbe zeigt.
Der Schwarzwald-Marathon
Der Schwarzwald-Marathon wurde 1968 vom SV Donaueschingen und dem TuS Bräunlingen ins Leben gerufen. Er gilt als der Klassiker unter den Naturläufen. Rund 80 Prozent der Strecke führt über Waldwege. Im vergangenen Jahr fiel er der Coronavirus-Pandemie zum Opfer. In den vergangenen Jahren gelang es den Organisatoren oft, namhafte Referenten für Vorträge zu gewinnen. Zuletzt war der Musiker und Ausdauersportler Joey Kelly vor Ort. Die Steckenrekorde datieren aus den Jahren 1975 (Frauen) und 2003 (Männer).