Normalerweise tummeln sich seit 1993 jedes Jahr am Karsamstag die ersten Badegäste im mehr oder weniger kalten Kirnbergsee, wenn die Ortsgruppe Baar der Deutschen Lebensrettungs-Gesellschaft (DLRG) mit dem Anschwimmen die Badesaison eröffnet.
Manchmal musste erst eine Eisdecke aufgeschlagen werden
Dabei gab es schon Wassertemperaturen unter fünf Grad, mitunter musste sogar erst eine Eisdecke aufgeschlagen werden. Es hieß dann, mindestens eine halbe Minute, höchstens drei Minuten im Wasser zu verbringen, erst dann gab es den begehrten Eintrag im Frühschwimmerpass.
Versammlungsverbot verhindert traditionelle Veranstaltung
Doch dieses Jahr war alles anders. Am Kirnbergsee war kein Schwimmer anzutreffen. Denn auch diese Veranstaltung fällt unter das Versammlungsverbot. Und so suchten die DLRG-Verantwortlichen nach Lösungen, die Vorschriften einzuhalten und gleichzeitig die Tradition zu bewahren.
Zündende Idee von Rainer Hennch
Dabei lief zunächst die WhatsApp-Gruppe heiß, bis Rainer Hennch die zündende Idee hatte. Warum nicht Anschwimmen im Homeoffice? Gesagt, getan.
Heimische Regentonne oder Gartenteich als Alternative
Im Team wurde dann eine E-Mail an alle Mitglieder verfasst, das Anschwimmen finde dieses Jahr in Isolation statt. Jeder könne sich im Familienkreis ein passendes Gewässer aussuchen, auch wenn es die heimische Regentonne oder der Gartenteich sei.
Die bewährten Regeln gelten weiter
Die Regeln bleiben wie gehabt, ein Aufenthalt von mindestens dreißig Sekunden und höchstens drei Minuten in unbeheiztem Wasser. Zur Sicherheit müsse eine zweite Person dabei sein, die dann auch das Foto macht. Die gestoppte Zeit könne man ausnahmsweise selbst im Frühschwimmerpass eintragen. Ferner wurde auf die Baderegeln und die Regeln des Infektionsschutzes hingewiesen.
Teilnehmer selbst in Neu-Ulm
Und so konnte das Anschwimmen 2020 doch noch stattfinden. Insgesamt 13 Personen der Ortsgruppen Baar und Blumberg nahmen an der Aktion teil, ob in einem Fluss, dem heimischen Teich oder einfach in einem aufblasbaren Pool hinter dem Haus. Im fernen Neu-Ulm badete Marc Keßler im Ludwigsfelder See. Auch die Temperaturen wurden an zwei Stellen festgehalten: eine Außentemperatur von 22,5 und eine Wassertemperatur von neun bis zehn Grad.