Bad Dürrheim – Man kann sagen, dass mit dem touristischen Flaggschiff Solemar die Kurstadt steht und fällt. Die Wirtschaftskraft der Stadt ist eng mit dem Solemar verbunden. Im Oktober 2023 hat sich herausgestellt, dass die Solemar-Technik so marode ist, dass eine Generalsanierung nicht zu umgehen ist. Daraus resultieren zwei Jahre Schließungszeit von 2027 bis 2029.

Das ist ein Fakt, der nicht nur die Kur- und Bäder GmbH und die Stadtverwaltung umtreibt, sondern natürlich auch den ansässigen Gewerbetreibenden bereits jetzt Kopfzerbrechen bereitet. So berichten die Freien Wähler in einer Pressemitteilung, dass Anke Lieb, seit über 25 Jahren Wirtin des Gasthauses „Krone“, im Gespräch mit der Fraktion Unterstützung eingefordert habe. Fraktionssprecher Klaus Götz habe versucht, Anke Lieb zu beruhigen. Er habe erklärt: „Die Marketingabteilung sowie die mit dem Umbau beauftragten Abteilungen der Kur- und Bäder GmbH setzen alles daran, die wirtschaftlichen Einbußen so gering wie möglich zu halten.“ Jedoch, ergänzt Stadtrat Wolfgang Reichmann, könne man die Schließung nicht zu 100 Prozent auffangen. „Man muss belastbare Lösungen andenken“, so der Vorsitzende der Freien Wähler. Er erinnert an das Vorgänger-Bad des Solemars, das Sole-Mineral-Bewegungsbad, und dann an das Interimsbad, das als Zwischenlösung während der Bauzeit des Solemars diente.

Was die Gewerbetreibenden außerdem beschäftigt, ist die Neuregelung des Fremdenverkehrsbeitrags. Die Freien Wähler wollten von der „Krone“-Wirtin wissen, wie sie dazu steht. Dieser wäre eigentlich am liebsten, wenn die Berechnung auf der bisher verwendeten Grundlage erfolgen würde. Nämlich, dass der Wirt bei der Stadtverwaltung den Anteil auswärtiger Gäste selbst angibt. Gegen die Fremdenverkehrsabgabe habe Anke Lieb nichts einzuwenden. Sie kritisierte lediglich die aus ihrer Sicht nicht zufriedenstellende Kommunikation mit der Verwaltung.

Auch die Verkehrssituation in der Friedrichstraße bringen die Gastwirtin und Bäcker Adolf Fischerkeller zur Sprache. Der Radverkehr entgegen der Einbahnstraße und die hohe Geschwindigkeit der E-Bike-Fahrer ist im Rahmen der Innenstadtentwicklung sowie bei der Entwicklung eines Radwegekonzeptes schon lange Thema. Fischerkeller sprach sich gegenüber den Freien Wählern für eine Geschwindigkeitsanzeigetafel aus, „um den Fahrradfahrern vor Augen zu führen, wie schnell sie wirklich sind“. Den Versuch der vorübergehenden Sperrung der Luisenstraße sieht Fischerkellers als gescheitert an. Er habe durch die Sperrung des Rathausplatzes massive Umsatzeinbußen gehabt und wisse, dass andere Betriebe diese Erfahrung teilen. Mit der Änderung der Fremdenverkehrsabgabe habe er sich arrangiert.