Bad Dürrheim – Der Tourismus in Bad Dürrheim hat sich im vergangenen Jahr sehr positiv entwickelt. Die Übernachtungszahlen stiegen laut der Kur- und Bäder GmbH (Kubä) Bad Dürrheim weiter an. Im Vergleich zu anderen Heilbädern verzeichnete Bad Dürrheim laut Kubä nach der Corona-Pandemie sogar einen höheren Zuwachs und habe teilweise schon das Niveau von vor Corona erreicht, beziehungsweise liege in Teilen sogar darüber.
Kurgeschäftsführer Markus Spettel blickt auf die statistische Entwicklung des vergangenen Jahres zurück und erklärt: „Bad Dürrheim blickt auf ein positives Jahr 2023 zurück, das nach der zurückliegenden Corona-Pandemie durch einen weiteren Anstieg der Tourismuszahlen gekennzeichnet ist.“ Und zwar mit einem deutlichen Plus zum Vorjahr in Höhe von 5,86 Prozent bei den Übernachtungen und einem ebenso deutlichen Anstieg der Ankünfte um 5,19 Prozent.
Bad Dürrheim sei ein attraktives Reiseziel. Total gerechnet sei die Zahl der Übernachtungen im vergangenen Jahr auf insgesamt 582.745 gestiegen, die Zahl der Gästeankünfte auf insgesamt 65.918. Unterschieden wird in der Statistik zusätzlich zwischen den Ankünften und Übernachtungszahlen der Kliniken und denen der allgemeinen Übernachtungsbetriebe.
Bad Dürrheim ist stark positioniert
Als besonders erfreulich betrachtet die Kubä, dass die Steigerungen sowohl innerhalb als auch außerhalb der Kliniken zu verzeichnen sind. So hätten die Zuwächse bei den touristischen Übernachtungsbetrieben bei den Ankünften ein Plus von 4,17 Prozent ergeben, bei den Übernachtungen ein Plus von 5,08 Prozent. Innerhalb der Kliniken stiegen die Ankünfte um 1,91 Prozent und die Übernachtungen um 5,69 Prozent. Insgesamt entfallen auf die Kliniken 67,64 Prozent der Übernachtungen und 26,65 Prozent der Gästeankünfte.
Besonders hob Markus Spettel den Zuwachs im Bereich der Appartements und Ferienwohnungen hervor. Diese machen bei den Gästeankünften 19,35 Prozent aus, bei den Übernachtungen 12,54 Prozent. In den vergangenen Jahren seien immer wieder neue attraktive Ferienwohnungen entstanden. Es gebe auch kleinere Ferienwohnungsanbieter. Hotels und Gasthöfe hätten einen deutlichen Zuwachs verzeichnet, so der Kurgeschäftsführer weiter.
Das schließe Betriebe wie das Feriendorf Öfingen und die Campinganlage am Sunthauser See mit ein. Allerdings bezog sich dort der Zuwachs auf den Bereich der Übernachtungen, die Ankünfte lagen im Jahr 2023 dagegen leicht im Minus. Im Bereich der Häuser mit Frühstück seien bei den Ankünften und Übernachtungen Rückgänge verzeichnet worden. Insgesamt 64.897 Ankünfte gab es 2023, im Jahr 2022 waren es 62.666. Bei den Übernachtungen waren es 578.481 (2022: 550.489). Auf außerhalb der Kliniken entfallen dabei 47.603 Ankünfte (2022: 45.969) und 187.191 Übernachtungen (2022: 180.281). Insgesamt entfielen im vergangenen Jahr in den Kliniken 67,64 Prozent auf die Übernachtungen und 26,65 Prozent auf die Gästeankünfte.
Positive Entwicklung setzt sich fort
Kurgeschäftsführer Markus Spettel erklärte zum ersten Halbjahr 2024, dass auch dieses mit einem positiven Ergebnis im Vergleich zum Vorjahr abgeschlossen habe. Insgesamt sei die Zahl der Übernachtungen von Januar bis Juni 2024 um 4,91 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum gestiegen. Auch die Zahl der Ankünfte stieg im selben Zeitraum um 3,76 Prozent. Steigerungen seien sowohl innerhalb als auch außerhalb der Kliniken zu verzeichnen gewesen. Gerade außerhalb der Kliniken sei ein deutlicher Zuwachs um 11,44 Prozent bei den Übernachtungen zu verzeichnen gewesen. Dagegen waren es innerhalb der Kliniken nur 2,26 Prozent. Außerhalb der Kliniken stieg die Zahl der Ankünfte um 4,05 Prozent. Innerhalb der Kliniken betrug die Steigerung bei den Ankünften 3,08 Prozent.
Auch die Appartements und Ferienwohnungen würden von diesem Aufwärtstrend im ersten Halbjahr 2024 profitieren, erklärte Markus Spettel. Hier habe die Zahl der Gästeankünfte um beachtliche 60,56 Prozent und die Zahl der Übernachtungen um 44,43 Prozent zugenommen. Das Gleiche in der Kategorie der „sonstigen Betriebe“: Im ersten Halbjahr 2024 führt die Kubä-Statistik 31.483 Ankünfte (2023: 30.342) und 291.804 Übernachtungen (2023: 278.134) insgesamt auf.
Hier punktet Bad Dürrheim
Auch die Solemar-Therme, die Schwarzwald-Sauna sowie die Wellness- und Gastronomieangebote der Kur- und Bäder GmbH hätten im ersten Halbjahr dieses Jahres eine anhaltend hohe Besucher-Nachfrage. Schon im Jahr 2023 sei das Umsatzniveau des ehemaligen Vor-Corona-Rekordjahres 2019 deutlich überschritten worden, verkündet Kurgeschäftsführer Spettel. Die zahlreichen Events und Unterhaltungsangebote seien bei Gästen und Einwohnern sehr beliebt.
Doch trotz der positiven Entwicklung besteht dringender Handlungsbedarf bei der Schaffung neuer, qualitativ hochwertiger Hotelbetten. Deutlich spürbar ist der Wegfall des Hotels am Solegarten, das seit Anfang des Jahres 2022 ausschließlich als Flüchtlingsunterkunft genutzt wird. Besonders die geplanten Hotelprojekte der Investorengruppe BEST sowie die Weiterentwicklung der bestehenden, seit mehreren Generationen etablierten örtlichen Übernachtungsbetriebe stehen hierbei aktuell im Vordergrund.
Abschließend zum aktuellen Stand der Planungen der Solemar-Grundsanierung befragt, die ab dem Jahr 2027 erfolgen soll, erklärte Markus Spettel, dass derzeit noch keine Auskünfte möglich seien, da man sich noch voll in der Planung befinde und das Ganze erst einmal im Aufsichtsrat und später im Bad Dürrheimer Gemeinderat besprochen werden müsse, bevor man damit an die Öffentlichkeit gehe.