Bad Dürrheim Gerda Bergler wohnt seit 16 Jahren in Bad Dürrheim an der Luisenstraße in der Nähe des Narrenschopfes und genießt einen herrlichen Blick in die Natur, von der sie Inspirationen zur Malerei erhält.

Die Hobbymalerin ist in Cosel in Oberschlesien geboren. Zur Kunst ist sie durch ihre Schwester gekommen, die regelmäßig Aquarell-Kurse belegte. Ihr hatte sie zugeschaut und so die ersten Malschritte übernommen. „Mein Opa hatte ein gewisses Talent“, erinnert sich Gerda Bergler, die künstlerisches Talent wiederum auch in ihren beiden Töchtern erkennt.

1992 startete sie ihre künstlerische Laufbahn mit Malaufenthalten am Bodensee und in der Toskana. In Unterkirnach hat sie mit ihrem Mann ein Bauernhaus umgebaut und 1995 zusammen mit anderen den Künstlerkreis Unterkirnach gegründet. Dort gab es erste Ausstellungen. Es folgten Seminare an der Kunstakademie Trier, Bad Reichenhall und Augsburg. Nach familiären Veränderungen und der Erkenntnis, dass das Bauernhaus viel Arbeit macht, hat Gerda Bergler in Bad Dürrheim eine neue Heimat gefunden.

„Hier habe ich eine Freundin und eine passende Wohnung gefunden, die genügend Platz für meine Schaffenskraft bietet“, freut sich Gerda Bergler. Sie wurde auch in Bad Dürrheim Gründungsmitglied des Kunstvereins. Zusätzlich engagiert sich die Malerin im Trossinger Kunstverein. Ständig entwickelt sie sich weiter, wie zum Beispiel im letzten Jahr mit einem Seminar an der Kunstakademie „Fabrik am See“. Ihre Werke verkauft sie über Ausstellungen und Bekannte. „Beim Preis halte ich mich gerne an ein Mittelmaß und lasse einfließen, was mir das Bild selbst wert ist“, erläutert sie. Gerne nimmt sie Aufträge an, wenn die Kunden eine andere Farbgebung wünschen oder ihre Vorstellungen aufzeigen.

600 Bilder geschaffen

Inspiriert wird sie durch die Natur, Fotos und Erlebnisse. Sie liebt es, querbeet die Motive zu finden, die sich in Landschaften oder im abstrakten Bereich wiederfinden. Gerda Bergler schätzt, dass sie bisher mindestens 600 Bilder gemalt hat. „Wenn ich in einer intensiven Malphase stecke, kann es sein, dass ich sogar nachts arbeite, weil mich das Gemälde so fasziniert“, schwärmt die Kunstschaffende. Abstrakte Bilder entwickeln sich bei ihr dann wie ein Krimi, der sie nicht mehr loslässt. In ihre Bilder baut sie auch Materialien ein, wie Seidenpapier oder leeres Papier mit anderen Strukturen. Sie genießt es, mit Pigmenten und Binder zu arbeiten, die in unzähligen Formen in ihrem Malzimmer vorhanden sind.

Die Wände gestaltet sie in ihrer Wohnung öfter neu und viele Kunstwerke warten im großen Wandregal darauf, dass sie wieder in den Fokus des Betrachters gerückt werden. Die Künstlerin macht gerne unterschiedliche Versuche, malt auch Portraits oder stellt ein Bild her, bei dem die Farbe auf die liegende Leinwand gegossen wird. Einige Bilder hat sie nachträglich mit Wachs bearbeitet. Dabei wird flüssiges Wachs über das Bild mit einem Pinsel aufgetragen, was andere Eindrücke entstehen lässt. Sie malt sowohl klein- als auch großformatig und schätzt die durchschnittliche Arbeit an einem Bild auf etwa zwei Wochen ein.

„Die Kunst füllt einen großen Teil in meinem Leben aus. Ich erlebe unendliche Glücksgefühle und Freude, wenn ein Werk fertig ist“, strahlt sie selig. Sie male solange an einem Bild, bis es für sie stimmig sei. Für ihre Bilder hat sie eine Liste an Bildtiteln, die sie entweder vor oder nach dem Fertigstellen vergibt. Manchmal geben auch geplante Ausstellungen den Titel vor. So entstanden zum Beispiel zum Thema „Surreale Welten“ Bilder mit Zebras in einer Stadtlandschaft, die sie als „Zebras auf Abwegen“ betitelte.

Einzelausstellungen hatte Gerda Bergler in München, im Kapuziner und in der Gewerbeakademie in Villingen-Schwenningen, in der Entenburg in Pfohren und im Bad Dürrheimer Rathaus. Die Liste der Ausstellungen im Künstlerverbund in der Region ist lang. Darunter findet sich die Galerie Hofkunst in Ludwigsburg oder die Galerie Paletti in Schramberg. Ganz bescheiden sagt Gerda Bergler, dass sie nicht gerne im Mittelpunkt steht. Ihre Werke sprechen für sich und werden mit dem Kürzel „GB“ signiert.