Bad Dürrheim: Club-Plus-Karte: Ein neues Tourismus-Konzept startet am 1. April

Am 1. April starten 21 Gastgeber in Bad Dürrheim in ein neues Tourismus-Konzept. Sie bieten die so genannte Club-Plus-Gästekarte an. Die Gäste bekommen damit einen Mehrwert für ihren Urlaub.

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Susanna Kurz

Ab dem 1. April schlägt der Tourismus in Bad Dürrheim eine neue Richtung ein. Denn dann wird die so genannte Club-Plus-Gästekarte eingeführt.

Was ist die Club-Plus-Gästekarte? Die Club-Plus-Karte ist eine Gästekarte, die die Urlauber bei teilnehmenden Gastgebern automatisch bekommen. Die Urlauber bezahlen ihren regulären Zimmer- oder Ferienwohnungspreis und müssen bei vorgegebenen Leistungspartnern nichts bezahlen. Sie erhalten einen Mehrwert und können sich Gratis-Angebote für gutes und für schlechtes Wetter aussuchen.
Von welchen Vorteilen profitieren die Gäste konkret? Die Urlauber können während ihres Aufenthalts täglich gratis ins Solemar, Minara oder ins therapeutische Fitnessstudio MTT, dort auch die Sport-Kurse nutzen. Museen wie den Narrenschopf können die Gäste nutzen ohne Eintritt zu bezahlen, ebenso wie etwa das Franziskanermuseum in Villingen oder das Uhrenmuseum in Schwenningen. Außerdem gibt es eine große Reihe an Ermäßigungen, die die Club-Plus-Gäste erhalten.
Wie viele Gastgeber in Bad Dürrheim sind zum Start dabei? 21 Gastgeber in der Gesamtstadt werden das blau-gelbe Club-Plus-Schild zum Start der Aktion am 1. April an ihren Türen hängen haben. Vize-Kurgeschäftsführer Markus Spettel sagte bei einem Pressegespräch, mit dieser Zahl sei er sehr zufrieden. Sie verdeutliche: „Die Karte stößt auf Akzeptanz.“
Wie wird die Karte finanziert? Sie wird durch eine Umlage finanziert. Sprich: Die Gäste bezahlen einen erhöhten Zimmerpreis und können damit die Angebote nutzen. Um wie viel Euro die Gastgeber die Miete erhöhen, liegt in deren Ermessen.
Gibt es ein solches Kartensystem auch in anderen Städten? Ja. Kurgeschäftsführer Uwe Winter berichtete von 120 Städten in Deutschland, die ähnliche Karten bereits eingeführt haben, „in diesem Jahr kommen weitere 18 hinzu“. Dieses Konzept habe sich deutschlandweit durchgesetzt. „Mir ist kein Ort bekannt, der in den vergangenen 15 Jahren wieder ausgestiegen ist.“
Welche Resonanz haben die Vermieter bislang auf die Club-Plus-Karte erfahren? Eine sehr gute, bestätigen sie. Andrea Chandoni vom Öfinger Feriendorf gab zu, sie sei zunächst skeptisch ob des Konzepts gewesen. „Es war nicht leicht, den Vermietern den Mehrwert zu vermitteln.“ Doch von Seiten der Gäste sei die Karte und somit die Preiserhöhung klaglos angenommen worden. „Die ganze Sache ging sanft vonstatten“, so Chandoni. Hartmut Haller von Hallers Oase bestätigte diese Erfahrung. „Und ich war zunächst einer der größten Kritiker.“ Nun stelle es sich heraus, dass die Club-Plus-Karte ein interessantes Angebot sei und: „Die Leute fragen konkret danach.“ Ebenfalls von bisher positiven Rückmeldungen berichtete Joachim Limberger. In seiner Klinik wird die Karte für selbstzahlende Kurgäste angeboten.
Was verspricht sich die Kur- und Bäder GmbH von der Einführung? „Neue, jüngere und mehr Wellness-Gäste“, sagte Uwe Winter. „Studien zeigen, dass sich einige Gäste ihre Urlaubsziele aufgrund solcher Mehrwert-Karten aussuchen“, so der Kurgeschäftsführer. Sein Stellvertreter, Markus Spettel, hob hervor, dass sich die Kurverwaltung mehr Übernachtungen und Ankünfte erhoffe, wobei er auf die sehr guten Ergebnisse von 2015 mit 638 100 Übernachtungen und 88 700 Ankünften hinwies. „Seit Einführung des Club-Konzepts im Jahr 2006 haben wir einen Zuwachs, die Leute haben den Mehrwert erkannt.“ Mit der Club-Plus-Karte steige der Mehrwert weiter. Man gehe davon aus, dass dies kein kurzfristiger Trend werde, sondern ein nachhaltiger. „Wir sind optimistisch.“ Spettel betonte, dass nicht nur die Übernachtungsbetriebe etwas von der Club-Plus-Karte haben werden, sondern alle: „Die Wertschöpfung bleibt im Ort. Einzelhändler, Restaurants und Handwerker profitieren davon.“
Ist eine Probephase angedacht? Nein, nicht direkt. Wie Markus Spettel informierte, wird die Club-Plus-Gästekarte vom 1. April 2016 bis 1.April 2017 genau analysiert und danach gegebenenfalls angepasst und hinterfragt werden. Uwe Winter ergänzte: „Das wird spannend, wenn wir wissen, welche Ziele von den Gästen genutzt werden.“

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